Wehrleins «Problem» Manor: Meistens unter dem Radar

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein im Manor

Pascal Wehrlein im Manor

In der Formel 1 ist beinahe Halbzeit. Eine erste Bilanz seines Rookie-Jahres fällt bei Pascal Wehrlein gemischt aus. Das Problem: «Man kann nur schwer auffallen».

Der DTM-Champion war es bislang gewohnt, dass es meistens nur aufwärts ging. Jüngster DTM-Pilot, jüngster Rennsieger und jüngster Meister war er in den vergangenen Jahren mit Mercedes in der Tourenwagenserie. Vor der Saison erfüllte sich dann sein großer Traum von der Motorsport-Königsklasse, Mercedes verschaffte ihm den Sprung zu Manor.

Der Traum ist inzwischen zum Alltag geworden, Wehrlein hat sich eingelebt. «Man gewöhnt sich sehr schnell daran und dann ist man damit beschäftigt, wie wird man selbst besser, wie wird das Auto besser. Ich denke deshalb nicht jeden Tag: 'Wie toll, dass ich Formel 1 fahre und wie toll alles ist' (lacht). Man befasst sich mehr mit der Materie und Technik», sagte Wehrlein im Interview der dpa.

In der Formel 1 läuft es erwartungsgemäß nicht wie von selbst, Wehrlein kämpft zumeist im hinteren Mittelfeld, reibt sich dort in Duellen mit seinem Teamkollegen Rio Haryanto oder den Sauber-Boliden auf. Immer wieder setzt er ein kleines Highlight, bleibt aber zumeist unter dem Radar.

«Das Problem ist, dass man mit Manor nur schwer auffallen kann. Wenn man das Österreich-Wochenende komplett vergisst, dann bleibt nicht viel als wirkliches Highlight», sagte er. In Spielberg holte er als Zehnter den ersten Punkt für Manor. Für das Team und ihn ein riesiger Erfolg, eine kleine Sensation, aber letztendlich auch «nur» ein Zähler.

Ansonsten zeigt er für die Möglichkeiten eines Manor-Teams gute Leistungen. Trotzdem: «Ist es ein Highlight, wenn ich 18. bin? Es ist schwierig aufzufallen. Andererseits, wenn das Wochenende in Österreich schlecht gelaufen wäre, dann hätte ich dieses Jahr noch keine Chance gehabt, auf mich mit einer wirklichen Sensation aufmerksam zu machen. So war dieses Wochenende eines der entscheidenden in diesem Jahr», sagte Wehrlein.

Für viele Fahrer entscheidend ist auch die Silly Season, in der reihum die Cockpits getauscht oder Verträge verlängert werden. «Es ist wirklich ein anderes Gefühl, weil man auch wartet, wo werden Plätze frei, wo könnte man eine Chance haben. Es ist ein komisches Gefühl, aber zuviel beschäftige ich mich nicht damit», meinte Wehrlein.

Und sein Fahrplan für die Zukunft? Den hat er nicht wirklich. Auch wenn sich an seinem Traum nichts geändert hat: «Mein Ziel und mein Traum ist es, für Mercedes zu fahren. Momentan versuche ich das Beste, um dieses Ziel zu erreichen. Selbst wenn ich mit Manor keine Chance habe, Rennsiege und Podiumsplätze einzufahren, fahre ich in der Formel 1 und habe das Mercedes zu verdanken. Trotzdem habe ich schon einiges erreicht mit dem DTM-Titel letztes Jahr, und dieses Jahr als Mercedes-Rookie in die Formel 1 zu kommen. Der Gipfel ist Mercedes.»

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