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Philippe Bianchi: «Ich denke jeden Tag an Jules»
Am Sonntag jährt sich der tragische Tod des GP-Piloten Jules Bianchi. Sein Vater Philippe sprach in einem bewegenden Interview mit CNN über seinen Verlust und seine Klagen gegen Marussia, die FIA und die Formel-1-Gruppe.
Formel 1
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Philippe Bianchi fällt es schwer, über den folgenschweren Unfall seines Sohnes Jules zu sprechen, der sich am 5. Oktober 2014 in der 43. Runde des Japan-GP ereignet hatte. Der Marussia-Pilot war im strömenden Regen in der siebten Kurve von der Strecke gerutscht und mit einem Bergungsfahrzeug kollidiert, das gerade Adrian Sutils Sauber von der Strecke schaffte.
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Jules Bianchi erlitt schwere Kopfverletzungen und wachte nie wieder aus dem Koma auf. Neun Monate später, am 17. Juli 2015, erlag der junge Franzose seinen schweren Kopfverletzungen. Er wurde 25 Jahre alt. Das ist bald ein Jahr her – am Sonntag jährt sich der Tod des jungen Ferrari-Nachwuchsfahrers, dem eine erfolgreiche GP-Karriere prophezeit wurde. Sein Vater Philippe erinnert sich im Gespräch mit der CNN-Reporterin Amanda Davies mit Tränen in den Augen: "In der Nacht vor dem GP schrieb ich ihm eine Message. Ich liess ihn wissen: Morgen bin ich bei dir, ich bin bei dir im Auto." Zum ersten Mal gab es von Jules keine Antwort. "Vielleicht ahnte er etwas." Die Aufnahme des tragischen Unfalls seines Sohnes kann sich Philippe Bianchi nicht ansehen. Zu gross ist der Schmerz: "Ich denke jeden Tag an ihn und weine, wenn ich seine Bilder sehe. Es ist sehr, sehr schwierig. Ein Kind zu verlieren ist nicht normal. Es ist unglaublich schwierig, für seine Mutter, für mich und für alle Eltern, die ihr Kind verlieren."
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Der Vater fügt unter Tränen an: "Er war ein sehr, sehr gutes Kind, ein wunderbarer Sohn. Er war ein guter Kerl, ein guter Freund. Er war wirklich ein ganz spezieller Mensch und ein guter Mann. Ich weiss das von seinen Freunden, die mir gesagt haben, wie einzigartig Jules war. Ich habe das Wichtigste in meinem Leben verloren, und habe nun nichts mehr zu verlieren."
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Gegen Marussia, den ehemaligen Rennstall von Jules Bianchi, den Automobilweltverband FIA und die Formel-1-Gruppe (mit Bernie Ecclestone als Geschäftsleiter) hat Philippe Bianchi rechtliche Schritte ergriffen. Er beklagt, dass der Unfallbericht einer von der FIA aufgestellten Expertenkommission die Hauptschuld am Drama dem Fahrer gibt. "So ein Crash kann sich vielleicht auf öffentlichen Strassen ereignen, aber nicht in einem Formel-1-Rennen."
Und Philippe Bianchi fügt an: "Meine Motivation ist, dass Jules Gerechtigkeit widerfährt. Ich weiss, dass er noch irgendwo hier bei uns ist. Und wenn ich mir dann vorstelle, dass er hört, wie einige Leute sagen, es wäre seine Schuld gewesen, dann ist das unmöglich für mich. Ich will, dass man sich richtig an ihn erinnert." Dass sich einige Formel-1-Experten und auch Piloten öffentlich wünschen, die Königsklasse des Motorsports möge doch wieder etwas gefährlicher und damit aufregender werden, kann Bianchi nicht verstehen: "Klar, die Formel-1-Rennen müssen wieder spektakulärer werden. Aber gefährlicher? Das ist doch einfach nur dumm! Man muss die Sicherheit verbessern."
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