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Ennstal: Mark Webber, Stirling Moss, Sänger AC/DC

Von Helmut Zwickl
Langstrecken-Weltmeister Mark Webber

Langstrecken-Weltmeister Mark Webber

​Bei der Ennstal-Classic sind Stars angesagt – wie Rennlegende Sir Stirling Moss, der neunfache Grand-Prix-Sieger und Sportwagen-Weltmeister Mark Webber oder AC/DC-Rocker Brian Johnson.

Die Ennstal-Classic, eine der führenden Veranstaltungen für klassische Rennfahrzeuge, bietet auch 2016 Weltstars am Start: Für das Porsche-Team tritt Langstrecken-Weltmeister Mark Webber an, der aus 215 Formel-1-Starts neun GP-Siege und 13 Pole-Positions herausgeholt hat.

Vor zwei Jahren äusserte Mark Webber in Wien den Wunsch, einmal die Ennstal-Classic zu fahren, «denn ich möchte euer Land näher kennenlernen». In diesem Jahr ist es so weit: Red Bull holt ihn zur Ennstal-Classic, das Porsche-Museum bringt für ihn eine Ikone, einen RS60 Spyder mit.

Der 39jährige Australier machte in der Formel 1 folgende Stationen durch: 2002 Minardi, 2003-2004 Jaguar, 2005-2006 Williams, 2007-2013 Red Bull Racing. Dort war er in den Jahren 2010, 2011 und 2013 jeweils Dritter in der Weltmeisterschaft. Im Verlauf seiner Formel-1-Karriere brachte er es bei 215 Starts auf 9 Siege, 13 Pole-Positions, 42 Podestplätze und 2778 Führungskilometer. 

Seit 2014 startet Webber für Porsche in der FIA-Langstrecken-WM, dort holte er im Vorjahr den Fahrer-WM-Titel. Statt einen 1000 PS starken Hybrid-Porsche wie in der Langstrecken-WM chauffiert Mark Webber in der Ennstal einen 718 RS 60 Spyder, dessen 1,6 Liter-Vierzylindermotor 160 PS leistet. 1960 gewann Porsche mit dem RS60 nicht nur die Targa Florio, sondern auch die 12 Stunden von Sebring und in den Jahren 1960 und 61 die Europa-Bergmeisterschaft.

Sir Stirling Moss, der am 17. September seinen 87. Geburtstag feiert, zählt seit 22 Jahren zur Ennstal-Classic-Familie. Für Sir Stirling, der als einer der populärsten Botschafter der Vollgasbranche gilt, bringt Richard Frankel einen Jaguar XKC-Rennsportwagen nach Österreich, den er im samstägigen Demo-Grand Prix mit Brian Johnson im Cockpit durch Gröbming chauffieren wird, genau, jener Brian Johnson, der eigentlich Frontmann der australischen Hardrocker AC/DC ist, der aber momentan die Welttournee nicht mitmachen darf, weil er Gehörprobleme hat. Die britische Rock-Ikone Johnson wird einen Alfa GTA seines Freundes Richard Frankel fahren.

Porsche schickt zwei seiner Schlüsselspieler  aus dem Langstrecken-WM-Team zur Ennstal: Den Schweizer Le-Mans-Sieger Neel Jani und den Österreicher Fritz Enzinger, der Porsches LMP1-Projekt seit 2011 als Chef managt.

Neel Jani (33) wurde im Juni 2013 Porsche-Werkspilot. 2015 wurde er Dritter in der Langstrecken-WM, stand sechsmal auf dem Podium und fuhr in Le Mans 2015 und 2016 auf Pole-Position. Fritz Enzinger stammt aus dem steirischen Oberwölz, durch das die Strecke der Ennstal-Classic führt. Er begann 2011 mit einem weissen Blatt Papier und einer Handvoll Leute Porsches Comeback in der Langstrecken-WM vorzubereiten. Bereits im zweiten Jahr gewann Porsche die 24 Stunden von Le Mans.

Die Ennstal: So wird gefahren

Am Donnerstag (28. Juli) fährt die Ennstal-Classic 416 Kilometer. Höhepunkt ist die Sonderprüfung auf dem Red Bull Ring und die Königsetappe über den Sölk-Pass.

Insgesamt stehen 16 Sonderprüfungen zum Teil mit mehreren geheimen Messpunkten auf dem Programm, in denen der Schnitt auf die Hundertstelsekunde mit Transpondern gemessen wird. Die Autos der Epoche I und II müssen in den SP 40 km/h Schnitt einhalten, Autos der Epochen III und IV 50 km/h Schnitt. Am Freitag (29. Juli) sind 429 Kilometer abzuspulen mit insgesamt sieben SP.

Am Samstag (30. Juli) steigt in Gröbming das grosse Finale. Die Autos der Racecar-Trophy fahren die letzte SP von Moosheim in den Ort, um anschliessend den Zenith-Grand Prix als Demo zu fahren. Porsche stellt seine Formel-Vergangenheit in Gröbming in die Auslage. Da ist der Typ 718/ Formel 2 Rennwagen von 1960, mit dem Stirling Moss die 200 Meilen von Aintree, das Flugplatzrennen Zeltweg und den GP von Kapstadt gewinnen konnte. Der 1,5 Liter-Vierzylinder leistet 155 PS bei 8000/min. 1962 betrat Porsche mit dem 1,5 Liter-Achtzylinder (180 PS bei 9200/min) die Formel-1-Arena. Dan Gurney gewann damit den Grand Prix von Frankreich in Rouen und das Solitude-Rennen.

Die Fans dürfen sich auf zahlreiche Superlative freuen. Teuerstes Auto: der Ferrari 250GTO von Lord Irvin Laidlaw, Marktwert über 35 Millionen Euro. Skurrilstes Auto: der GAR GL1, der von den Gorki-Automobilwerken gebaut wurde. Siegfried Wolf hat eines der letzten erhaltenen Exemplare aus dem Jahre 1938 zu neuem Leben erweckt. Der GAR GL1 mit seinem 101 PS starken V6-Motor galt in der Vorkriegs-Sowjetunion als schnellster Rennwagen. Geschichtsträchtigstes Auto: Der Porsche 550 RS Spyder aus dem Porsche-Museum, mit dem Hans Herrmann bei der Carrera Panamericana 1954 hinter zwei viel stärkeren Ferrari Dritter wurde. 

Die Racecar-Trophy ist ein Parallel-Bewerb, der auf vier Schauplätzen ausgetragen wird: Red Bull Ring, Tauplitz-Alpenstrasse, Flugplatz Niederöblarn und Gröbming. Die Stars der Racecar-Trophy: Der fünffache Le Mans-Sieger Derek Bell auf einem Bentley, der Deutsche Rallye-Star Harald Demuth auf Audi Quattro, Mauro Forghieri, der erfolgreichste Techniker in der Geschichte von Ferrari, Oldboy Dieter Quester, Rallye-Liebling Andi Aigner sowie TV-Star Christian Clerici auf einem 700 PS starken Plymouth.

Alle Informationen über die Ennstal-Classic finden Sie in der grossen Übersicht.

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