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Fernando Alonso: Viel Sarkasmus am Sprechfunk

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Und wieder gibt es Stunk am Funk bei Fernando Alonso, neu ist das nicht. Das kennen wir schon von zahlreichen anderen Wortmeldungen des Spaniers. Aber Alonso fühlt sich missverstanden.

Ist Fernando Alonso, beim Hoclenheim-GP mit ener Runde Rückstand auf Platz 12, nun ein Täter oder ein Opfer? Die Täter-Theorie würde besagen: Der Spanier ist klug genug zu wissen, was einige seiner saftigen Kommentare im Sprechfunk auslösen. Die Opfer-Theorie besagt: Es wird aus dem Zusammenhang gerissen zitiert, und positive Aussagen von Alonso werden nicht gebracht.

Unsere Leser wissen: Bei Fernando Alonso hören die TV-Spezialisten von Formula One Management (FOM), die für das Weltsignal verantwortlich sind, ganz genau hin. Der Spanier äussert sich immer wieder feurig über Rivalen. Unvergesslich auch, wie er in Japan 2015 über seinen Honda-Motor schimpfte. «GP2-Motor! GP2!», knurrte er damals in den Funk – vor dem versammelten Vorstand von Honda in Suzuka. Eine schallende Ohrfeige für die Vertreter der Teppichetage.

Als ihm seine McLaren-Truppe in China klarmachte, dass er keine Chance mehr haben würde, sich zu verbessern (rote Flagge in Q2 wegen des verlorenen Rads am Force India von Nico Hülkenberg), war die Frustration des Asturiers unüberhörbar: «Aarrrrrrrgh!»

Später sagte Alonso mit hörbarer Ironie in der Stimme: «In den letzten fünf Jahren war von mir am Funk eigentlich nicht viel zu hören. Aber in jüngerer Vergangenheit scheine ich sehr attraktiv geworden zu sein. Auf der anderen Seite gibt es noch sehr viel mehr, was zum Glück nicht über die Sender gegangen ist. Der Respekt von FOM ist also offenbar noch da.»

Da bekommt er Rückendeckung von Jenson Button. Der Brite sagt: «Zum Glück ist das Meiste nie gesendet worden, was Fernando und ich über den Honda-Motor gesagt haben.»

In Hockenheim nun das jüngste Kapitel. Auf ermunternde Worte seines Renningenieurs («Du machst einen guten Job») liess Alonso, mit vor Sarkasmus triefender Stimme, wissen: «Keine Sorge, ich verliere ja sowieso beim nächsten Boxenstopp wieder einen Rang, hole mir den aber später wieder zurück.»

Schon am Samstag hatte sich Fernando gewundert: «Keine Ahnung, wieso ich immer wieder zitiert werde. Dabei rede ich gar nicht so viel am Funk. Offenbar hat irgend jemand beschlossen, immer wieder meine Funksprüche zu bringen. Am Ende des Rennens habe ich dem Team für ihre Arbeit gedankt, das ging dann nicht über den Sender. Das verstehe ich nicht ganz.»

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