Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Vries Solo: Youngster Mark Helmhout gewinnt souverän

Von Rudi Hagen
Finale Vries: Helmhout gewinnt vor Fabriek (l.) und Katt (r.)

Finale Vries: Helmhout gewinnt vor Fabriek (l.) und Katt (r.)

Der Niederländer Mark Helmhout gewann in Vries die Internationale Soloklasse. Der junge Mann ließ dabei so starke Fahrer wie Dirk Fabriek und Stephan Katt hinter sich.

Da sage einer nochmal, es gäbe keinen Nachwuchs auf der Langbahn. In den Niederlanden kann man einigermaßen zuversichtlich in die Zukunft schauen, denn auf der einen Seite hat man mit Jannick de Jong einen Langbahn-Weltmeister in seinen Reihen und auch der Team-Weltmeistertitel ging zuletzt an die Oranjes.

Auf der anderen Seite scharren mit Romano Hummel, Dave Meijerink und Mark Helmhout drei vielversprechende Talente mit den Füßen und warten darauf, der etablierten Konkurrenz im In- und Ausland Beine zu machen.

Am Sonntag waren die drei Niederländer im Rahmenprogramm des Seitenwagen-EM-Finales in Vries am Start. Mark Helmhout überraschte hier alle. Nach nur elf Vorlaufpunkten musste der Youngster den Weg über das B-Finale nehmen, um am Ende im A-Finale zu triumphieren.

Hier ließ er in souveräner Manier so starke Gegner wie Dirk Fabriek und GP-Pilot Stephan Katt hinter sich. «Der Junge ist gut und wird seinen Weg machen», urteilte der Zweitplazierte Fabriek später. Noch am Vorabend war Fabriek in Werlte Dritter hinter Katt geworden. In Vries war ihre Platzierung umgekehrt. Helmhout kam in Werlte auf Platz 8 an.

Beide Bahnen, Werlte wie Vries, forderten den Fahrern alles ab. Stephan Katt wollte die Belastung aber nicht zu hoch hängen. «Ich weiß auch nicht, woran es liegt, aber ich fühle mich momentan so fit wie selten. Je öfter ich fahre, desto besser fühle ich mich. Das ist ja auch mein Beruf.»

Dave Meijerink gewann seinen ersten Lauf und führte auch im zweiten. Da aber schoss Romano Hummel mit einer grenzwertigen Aktion mit Tempoüberschuss innen in die Kurve hinein und drängte den vor ihm fahrenden Meijerink so weit nach außen, dass dem kein Platz mehr blieb und er dann zu Boden ging.

Der Schiedsrichter sah hier keinen Grund zum Ausschluss Hummels, manche sahen das aber ganz anders. Meijerink war ziemlich durchgeschüttelt worden und musste auf der Bahn und danach weiter im Innenraum behandelt werden.

Warum das medizinische Personal allerdings umständlich zu Fuß zur Unfallstelle kam, der offensichtlich Verletzte dann unter der prallen Sonne in den Innenraum geleitet und dort im Sitzen behandelt wurde, bleibt unverständlich. Der draußen stehende Krankenwagen blieb jedenfalls auf seiner Parkposition.

Dave Meijerink setzte die nächsten drei Vorläufe aus, war aber dennoch mit seinen fünf Punkte für das B-Finale qualifiziert. Hier wurde er Letzter.

Romano Hummel, mit 15 Vorlaufpunkten direkt für das A-Finale qualifiziert, hatte Pech. Ein fetter Strahl auf die Brille beendeten die Siegträume des Groningers, der danach ohne Vollgas hinterher auf Platz 6 fuhr. Andrew Appleton wurde Vierter vor Christian Hülshorst, der sich mit Platz 2 im B-Finale in den Endlauf vorgefahren hatte.

Ergebnisse Grasbahnrennen Vries/NL:

I-Solo: 1. Mark Helmhout (NL), 11 Vorlaufpunkte. 2. Dirk Fabriek (NL), 16. 3. Stephan Katt (D), 17. 4. Andrew Appleton (GB), 15. 5. Christian Hülshorst (D), 13. 6. Romano Hummel (NL), 15. 7. Paul Cooper (GB), 7. 8. Jörg Tebbe (D), 4. 9. Mitch Godden (GB), 10. Dave Meijerink (NL), 5. 11. Sjoerd Rozenberg (NL), 4. 12. Mark Beishuizen (NL), 2. 13. Gareth Hickmott (GB), 1.

B-Finale: 1. Helmhout. 2. Hülshorst. 3. Cooper. 4. Tebbe. 5. Godden. 6. Meijerink.

A-Finale: 1. Helmhout. 2. Fabriek. 3. Katt. 4. Appleton. 5. Hülshorst. 6. Hummel.

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