Adé Gespannsport: Brandl-Brüder hören auf

Von Rudi Hagen
Martin (r.) und Hermann Brandl (l.) vom MSC Gangkofen haben ihre Karriere beendet

Martin (r.) und Hermann Brandl (l.) vom MSC Gangkofen haben ihre Karriere beendet

Martin und Hermann Brandl haben ihre Karriere beendet. Das Seitenwagen-Team vom MSC Gangkofen fährt nicht mehr. Martin Brandl führt überwiegend berufliche Gründe für diesen Entschluss an.

«Ich wäre gerne noch weitergefahren, aber die Rennerei ließ sich einfach nicht mehr mit meinen beruflichen Verpflichtungen vereinbaren», gab Martin Brandl jetzt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bekannt, «daher hören mein Bruder Hermann und ich jetzt mit dem aktiven Sport auf.»

Schon einmal, von 1997 bis 2010 hatten die schnellen Brüder vom MSC Gangkofen mit dem Seitenwagensport aufgehört, aber nach 13-jähriger Pause machten sie dann doch weiter. 2012 folgte ein weiterer Rückschlag mit einem schweren Sturz beim Grasbahnrennen in Osnabrück. Martin Brandl erlitt «nur» schwere Prellungen, aber Bruder Hermann musste mit einem Halswirbelbruch unters Messer.

«Die Professorin im Krankenhaus von Osnabrück, die Hermann operierte, hat damals eine Meisterleistung abgeliefert, das haben später andere Ärzte bestätigt», lobt Martin Brandl heute das beteiligte Team im weißen Kittel. Aber: Eine Einschränkung in die Beweglichkeit war das Ganze für den jüngeren der Brandl-Brüder schon.

2016 wurden Brandl/Brandl zur Überraschung aller in Pfarrkirchen DMSB-Meister. Und auch in der Saison 2018 zeigten die Bayern ihre Konkurrenzfähigkeit auf der Bahn, so im Rahmenprogramm des Langbahn-GP im Mühldorf mit Platz 3 hinter den Siegern Markus Venus/Markus Heiß und Karl Keil/David Kersten auf Rang 2.

Jetzt aber ist Schluss mit Rennen, denn Martin Brandl, der im heimatlichen Geiselberg im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn als selbstständiger Metzger und Senfhersteller beruflich tätig ist, muss an seine Geschäfte denken. «Personell gibt es immer wieder Probleme mit der Firma, denn wie auch andere Handwerker suche ich ständig händeringend nach geeignetem Personal, ich finde aber keinen Metzger mehr oder auch Auszubildende. Ich werde jetzt 54 Jahre alt und bin fast täglich 16 bis 18 Stunden im Betrieb tätig. Und wenn ich dann noch Rennen fahre und mich womöglich verletzte, dann könnte mein Ausfall im Betrieb nicht kompensiert werden. Wer macht die Arbeit, wenn ich stürze? Das ist ein ganz großes Problem für mich und meine Familie.»

So hat der Gangkofer sein ganzes Material für den Bahnsport verkauft. «Florian Kreuzmayr hat das Motorrad mit dem ganzen Zubehör gekauft, nachdem er dafür Sponsoren gefunden hat», sagt Brandl, «ihm wünsche ich alles Gute für die kommende Saison und für die Zukunft.»

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