Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Motiviert bis in die Haarspitzen

Kolumne von Jörg Teuchert
Auch neben der Strecke gab es viel zu tun

Auch neben der Strecke gab es viel zu tun

Sommerliche Hitze in der Steiermark machte den IDM-Lauf zum Kampf für Mensch und Maschine.

Das IDM-Wochenende auf dem Red Bull Ring war in erster Linie geprägt durch - nennen wir es mal - sommerliche Temperaturen. Aber das sollte ja im Vergleich zum letzten Rennen am Nürburgring durchaus positiv gesehen werden. Das freie Training lief hervorragend für mich und meine BMW. Da wir nun eine offizielle Zeitnahme am Freitag haben, können wir uns natürlich gut orientieren. Mit 1.30.6 min konnte ich mich auf Platz 3 positionieren und war natürlich entsprechend gut gelaunt. Das erste Zeittraining war schon bei knapp 30° eine echte Hitzeschlacht. Warum auch immer, aber so locker es am Freitag lief, brachte ich keine gescheite Runde zusammen. Mit Platz 11 war ich natürlich enttäuscht. Aufgrund der Hitze am Nachmittag hat sich dann auch nichts mehr an der Startaufstellung geändert. Nach dem Abendessen hatte ich noch eine Idee, was wir an der BMW ändern könnten.

Für das Warm-up konnte ich die Änderung testen. Die Rundenzeiten waren super und meine Laune war direkt wieder besser. Jetzt noch einen gescheiten Jörgi-Start und das Rennen kann kommen. Rennen 1 lief ab dem Start perfekt. Leider konnte ich beim Start nicht so viel Boden gut machen, da die Entfernung zur ersten Kurve relativ kurz ist. Als Siebter konnte ich mich direkt hinter Michi Ranseder, der von der Pole-Position gestartet ist, einreihen. Ranseder hat mich dann ein wenig gezogen und innerhalb von fünf Runden lag ich auf Rang 3. Erwan Nigon und Michi Ranseder konnten sich dann etwas absetzen. Diese Lücke konnte ich einfach nicht mehr schliessen. Somit war ich mit dem dritten Platz natürlich super zufrieden.

Für Lauf 2 musste ein besseres Ergebnis her! Der Start war bombig. Direkt auf Platz 5 durch die erste Kurve. Mit der BMW-Power konnte ich auf der ersten Geraden gleich auf den vierten Platz nach vorne preschen. Als ich als Dritter hinter Nigon und Ranseder angekommen bin, wollte ich erstmal ein wenig Druck rausnehmen. Bei 33° Grad Lauft- und nahezu 60° Grad Asphalttemperatur wird das ein Kampf für Mensch und Maschine. Speziell die Bremsen werden extrem hart beansprucht. Ich konnte dem Tempo relativ leicht folgen, somit war ich mir sicher, dass ich noch Boden gutmachen kann. Mein Teamkollege Gareth Jones konnte sich derweil noch zwischen mich und Ranseder setzen. Zwischenzeitlich hat sich Erwan Nigon abgesetzt und wir haben um Platz 2 gekämpft. Für die letzte Runde hatte ich eine super Strategie. So viel dazu.

Leider hatte ich beim Beschleunigen einen kleinen Rutscher und musste die Jungs vor mir ziehen lassen. Somit blieb mir dann der undankbare vierte Platz in Lauf 2. Dummerweise habe ich halt wieder ein bisschen an Boden in der Meisterschaft verloren. Michi Ranseder war der Mann, den es zu schlagen galt, da es sein Heimrennen war. In Lauf 2 war ich ja knapp dahinter. In Assen werden die Karten neu gemischt.

Mit Platz 3 in der Tabelle bin ich dennoch relativ zufrieden. Man muss bedenken, dass die BMW für mich immer noch ein wenig Neuland ist, Nigon, Ranseder und mein Teamkollege Jones haben schon mindestens eine Saison Erfahrung auf dem Bike. Aber: Ich lerne immer noch dazu und bin auf jeden Fall motiviert bis in die Haarspitzen.

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