Herbert Brüner: Comeback mit V4-Aprilia

Von Rudi Hagen
Im nächsten Jahr will Herbert Brüner wieder dabei sein.

Im nächsten Jahr will Herbert Brüner wieder dabei sein.

Nach seinem schweren Trainingsunfall bei der IDM im vergangenen Jahr auf dem Sachsenring schmiedet Herbert Brüner schon wieder neue Pläne.

«Wenn meine Schulter wieder in Ordnung ist, fahre ich im nächsten Jahr wieder», verrät Herbert Brüner. «Ich habe ein neues Gespann im Bau, das von einer V4-Aprilia angetrieben wird. Der Motor bringt Leistung und hat viel Drehmoment. Ausserdem ist er schmal gebaut, so das er gut in den Rahmen passt.»

Der Optimismus des 53-jährigen Unternehmers aus Georgsmarienhütte ist erstaunlich. Mit zirka 200 km/h war der Seitenwagen-Pilot mit seiner 1000er Suzuki 2008 vor einer Linkskurve urplötzlich nach rechts ausgeschert und in die Reifenstapel geknallt. «Irgendwas muss gebrochen sein», sagt Brüner in der Nachschau. «Aber das Motorrad war bis zur Hälfte pulverisiert, so dass der Fehler hinterher nicht mehr aufzufinden war.» Mit einem Schädel-Hirntrauma, diversen Brüchen und Prellungen von Kopf bis Fuss, wachte er später im Krankenhaus auf. «Ich konnte mich zuerst nicht bewegen, und dachte, ‚das war’s dann wohl’.» Drei Monate dauerte es, bis Brüner wieder die Leitung seines Transportunternehmens ausüben konnte. «Die hohe Rennverkleidung an meinem Gespann hat mir das Leben gerettet!»

Trotz seines Unfalls ist der Gespann-Freak, wie er sich selbst nennt, von der Sicherheit bei den IDM-Rennen überzeugt. «Hier herrscht Top-Sicherheit. Kombis mit Rückenprotektoren, Super-Helme und sehr gute Handschuhe sind Standard. Dazu kommen die Strecken, die alle sehr gute Sicherheitszonen und Sturzräume haben.» Dass Brüner die Sicherheitsstandards im Strassenrennsport zu schätzen weiss, ist verständlich, denn er kommt eigentlich vom Bahnsport. Von den 35 Jahren als Aktiver im Motorsport verbrachte er die meiste Zeit als Seitenwagenfahrer auf den Gras- und Sandbahnen vor allem in Deutschland sowie im benachbarten Ausland. «Da ist natürlich immer die äussere Begrenzung, die Bande, der gefährliche Faktor. Auch die Ausrüstung von Fahrer und Beifahrer könnte sicherheitstechnisch besser sein.»

Der Wechsel vor vier Jahren zu den Strassengespannen war für Brüner logisch. «Der Bahnsport ist einfach zu teuer. Die Einzylindermotoren sind sehr oft kaputt. Bei der IDM kann man dagegen mit einem Motor eine ganze Saison fahren. Man muss das Teil nur immer zu Beginn gut vorbereiten mit neuen Lagern und neuen Kolben. Dann läuft das. Die hoch gezüchteten Bahnmotoren sind im Vergleich dazu viel zu empfindlich.» Obwohl er bei der IDM nie ganz nach vorne fahren konnte, sieht er als ehemaliger Bahnfahrer einen Vorteil auf seiner Seite: «Die meisten von den Strassenfahrern können nicht starten, ich habe das auf den Bahnen gelernt!»

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