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Honda CRF 450 RX: Definitiv Racing!
Was Honda bislang Kleinserienherstellern überlies, machen sie nun selber: Eine Racing-Enduro, abgeleitet vom aktuellen Motocross-Motorrad. Ein Motorrad für ambitionierte Fahrer, die Rennen gewinnen wollen.
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Um die 450er Honda auf rutschigem Untergrund sicher zu bewegen, braucht es schon etwas Übung
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Auf 2017 lanciert Honda die fünfte Generation des Motocross-Motorrads CRF 450 R und stellt dem Pistenrenner eine Enduro namens CFR 450 RX zur Seite. Schon aus der Modellbezeichnung geht hervor, dass die Enduro auf dem neuen Crosser basiert.
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An der fünften Generation sehen Rahmen und Motor auf den ersten Blick gleich aus, sind aber komplett neu. Honda hat errechnet, dass mehr als 80 Prozent der Laufsieger der Motocross-WM nach der ersten Runde auf Platz 1 oder 2 lagen. Der Start ist offensichtlich in einem Motocross-Rennen entscheidend. Darum lag bei der fünften Modell-Generation das Augenmerk auf der Performance am Start. Um einen Start zu gewinnen, braucht es Drehmoment und Power. Um möglichst viel davon zu haben, bekam der neue Motor einen geradlinigen Fallstrom-Einlass, Schlepphebel über den Einlassventilen und einen engeren Ventilwinkel für einen kompakteren Brennraum mit höherer Verdichtung. Drei Mappings stehen zur Wahl, zu bedienen per Lenkerschalter. Ein starker Motor reicht für den Holeshot nicht aus, die Kraft muss in Beschleunigung umgesetzt werden. Dafür wurde ein komplett neuer Rahmen konstruiert, mit kürzerem Radstand und mehr Last auf dem Hinterrad. Ein Lenkungsdämpfer ist serienmässig nicht mehr dran, dieser kann aber nachgerüstet werden, die Montagepunkte sind vorhanden.
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Um den idealen Fallstrom-Einlass zu realisieren, wurde das Federbein weiter unten und mittig im Rahmen platziert, der Luftkanal verläuft nicht mehr seitlich am Federbein vorbei, sondern oberhalb davon. Durch diese Veränderungen kam der Schwerpunkt tiefer zu liegen.
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Mit dem 2017er-Jahrgang verabschiedet sich Honda nach vier Jahren wieder von der Kayaba-Luftgabel. Die verbaute Showa mit 49er-Rohren ist konstruktiv an die begehrte Kit A-Version angelehnt. Neu und als erster japanischer Hersteller bietet Honda an einem Motocross-Motorrad optional einen Elektrostarter an. Der Elektrostarter hat sich im Endurosport ja längst durchgesetzt, an der RX ist er serienmässig, womit ein gewichtiges Nichtkauf-Argument entfällt. Die RX ist mit einem 18er-Hinterrad und einem Seitenständer ausgerüstet, wie sich das für eine Geländemaschine gehört.
Die Enduro basiert in Motor, Fahrwerk und Bodywork auf dem Crosser. Der Motor ist bis auf die Mappings identisch. Dieser Motor ist übrigens Honda-interner Rekordhalter bezüglich Kolbengeschwindigkeit eines Serienmotors: 25 m/s legt der Kolben bei 11.000/min zurück. Wir glauben allerdings nicht, dass jemand mit diesem Motorrad im Gelände Dauervollgas fahren kann. Im Sattel: Der Sprinter mag nicht gemütlich wandern
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Die RX kann ihre Motocross-Wurzeln nicht verleugnen: Sie ist eine Enduro, um Sonderprüfungszeiten hinzubrennen und generell, um sportlich-schnell unterwegs zu sein. Da ist sie in ihrem Element, kann ihr leichtes Handling und ihre schiere Power übers ganze Drehzahlband ausspielen. Das Fahrwerk verfügt unter Zug über gewaltige Reserven. Immer wenn du denkst, das geht jetzt nicht: Gas, Motorrad mit den Knien führen, Druck in die Rasten, Hindernis nicht gross beachten – und schon ist man drüber. Mit der RX bekommen ambitionierte Fahrer eine echte Waffe in die Hand. Was die Honda nicht ist: Eine Wander-Enduro für gemütliche Naturen, die auch die Landschaft sehen wollen, während sie über Land tuckern. Auch enge Passagen sind nicht das bevorzugte Revier. Der Motor geht energisch ans Gas und ploppt im Standgas manchmal aus, die Kupplung ist auf Dauer nicht mit einem Finger bedienbar und hat auch einen recht kurzen Dosierweg. Selbst mit Enduro-üblicher Übersetzung 13 x 50 fährt man sehr oft im ersten Gang und will vor engen Passagen nochmals runterschalten. Die übrigen vier Gänge sind dann recht eng gestuft, mit dem drehmomentstarken Motor passt es im offenen Gelände immer. Die Kritik des Enduro-Wanderers wird den Racer freuen: Einen kurzen ersten Gang braucht man nicht zum Schnellfahren, denn langsames, Trial-ähnliches rumtuckern kostet nur Zeit. Mit dem energisch zupackenden Motor und der entschlossen einrückenden Kupplung kann man sich wunderbar aus Anliegern auf die Gerade rauskatapultieren oder entschlossen über Hindernisse schiessen. Die 450er ist fast so klein und schmal wie eine 250er, hat aber viel mehr Dampf.
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Obwohl die Federelemente der RX weicher abgestimmt sind als am Crosser, lässt sich die RX bis auf ein mittleres Niveau auf der Crosspiste sehr gut fahren. Ein nicht zu unterschätzender Faktor – sind doch Enduro-Trainingsmöglichkeiten hierzulande eher rar, weshalb viele Enduristen auch Motocross trainieren. Auch mit Strassenzulassung Ab Werk kommt die RX ohne Beleuchtung, Tacho und Spiegel, wie es der US-Markt verlangt. Aufgezogen sind Dunlop A 81, ein Geländereifen ohne FIM-Homologation. In Deutschland und der Schweiz wird die RX auch als strassenzugelassene Variante erhältlich sein, genannt RX Country. Diese wird von Red Moto umgerüstet und nach Euro 4 homologiert. Der italienische Importeur für die Honda-Geländemaschinen ist dazu vom Mutterhaus autorisiert. Diese Country-Version wird in Deutschland von Honda Waldmann aus Marktoberdorf vertrieben, in der Schweiz von Hans-Peter Moser aus Recherswil. Wegen des Erdbebens in Japan verzögert sich die Auslieferung. Die CRF 450 R kommt noch im Dezember für 8875 Euro bzw. 9110 Framlem, die RX (ohne Strassenzulassung) im Januar für 9065Euro bzw. 10.480 Franken. Die strassenzugelassene RX Country wird in Deutschland 9690 Euro kosten, als Supermoto-Version 9990 Euro. Die Preise für die strassenzugelassenen Modelle stehen in der Schweiz noch nicht fest.
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