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BMW HP4 Race: Leichter als Werksrenner – limitiert!

Von Rolf Lüthi
Mit der neuen HP4 Race präsentiert BMW ein reinrassiges Rennmotorrad. Die Manufakturfertigung von nur 750 Stück durch ein kleines, hochspezialisiertes Team stellt höchste Qualität sicher.

Die neue HP4 Race rangiert im Hinblick auf Antrieb, Elektronik und Federelemente auf dem Niveau aktueller Superbike-Werksrennmaschinen und geht fahrwerksseitig mit ihrem Karbon-Rahmen sogar darüber hinaus. Mit einem Gewicht von vollgetankt 171 kg unterbietet die neue HP4 Race sogar die aktuellen Werksrennmaschinen der Superbike-WM und liegt nur knapp über den Werksrennern der MotoGP-Klasse.

Industriell gefertigter Karbon-Hauptrahmen in Monocoque-Bauweise, selbsttragendes Rahmenheck und Räder aus Karbon: Praktisch zeitgleich mit Ducati wagt sich BMW an die industrielle Kleinserien-Fertigung eines vollständig aus Karbon gefertigten Hauptrahmens und macht diese zukunftsträchtige Technologie damit für jedermann käuflich. Der Rahmen der HP4 Race wiegt lediglich 7,8 kg. Auch Vorder- und Hinterrad sind aus dem Hightech-Werkstoff gefertigt, der gegenüber Leichtmetall-Schmiederädern bei gezielter Steifigkeitsauslegung eine Gewichtsreduzierung um zirka 30 Prozent ermöglicht.

Den Anspruch an Rennsporttechnologie auf höchstem Niveau löst die neue HP4 Race auch bei Federelementen und Bremsen ein. Sowohl die USD-Gabel vom Typ FGR 300 als auch das Federbein vom Typ TTX 36 GP stammen vom schwedischen Hersteller Öhlins und werden baugleich auch in der Superbike-WM sowie in MotoGP eingesetzt. Bei der aus Fräs- und Blechteilen gefertigten Leichtmetall-Unterzugschwinge handelt es sich ebenfalls um ein Exemplar, wie es in der Superbike-WM verwendet wird.

Mit den beiden Brembo-Monoblock-Bremszangen von Typ GP4 PR werden auch bei der Bremsanlage Komponenten verbaut, wie sie ansonsten nur in Weltmeisterschaften gefahren werden. Beschichtete Titankolben und einteilige Aluminium-Sättel mit chemisch vernickelter Oberfläche markieren hier die derzeit beste Werkstoffkombination. In Verbindung mit 6,75 mm dicken 320er-T-Type-Stahlbremsscheiben ermöglicht die Anlage überragende Brems-Performance.

In der HP4 Race kommt ein reinrassiges Renntriebwerk ähnlich der Spezifikationen 6.2 und 7.2 wie in der Langstrecken- und Superbike-WM zum Einsatz. Die Spitzenleistung beträgt 158 kW (215 PS) bei 13.900/min, das maximale Drehmoment von 120 Nm wird bei 10.000/min erreicht. Die Maximaldrehzahl wurde gegenüber dem Triebwerk der S1000RR von 14.200 auf 14.500/min erhöht. Mit dem Ziel bestmöglicher Rennstrecken-Performance ist ein Close-Ratio-Sechsganggetriebe verbaut. Im Lieferumfang enthalten sind diverse Ritzel und Kettenräder, mit denen sich die Sekundärübersetzung optimal an die Strecke anpassen lässt. Dazu kommt ein umfangreiches Paket an elektronischen Regel- und Assistenzsystemen sowie eine für den Rennbetrieb entwickelte, gewichtsoptimierte Bordelektrik. Eine Fülle von Informationen liefert das 2D-Dashboard mit auslesbarem Datenspeicher (2D Logger).

Mannigfaltige Abstimmungsmöglichkeiten auf verschiedene Streckenlayouts und Fahrbahnverhältnisse bieten die akustisch wahrnehmbare, per Zündunterbrechung gesteuerte, dynamische Traktionskontrolle DTC, die Motorbremskontrolle sowie die Wheelie-Kontrolle, die gangselektiv programmierbar sind. Weitere Elektronik-Features sind der Pit-Lane-Limiter für die Einhaltung des Speedlimits in der Boxengasse sowie die Launch-Control für perfekte Rennstarts. Selbstverständlich ist die Verkleidung nicht foliert, sondern besteht wirklich aus Karbon, der Tank ist aus gebürstetem Alu gebaut.

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