KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Franco Morbidelli: Endlich Weltmeister aus Italien?

Von Günther Wiesinger
Könnte die italienische Durststrecke beenden: Franco Morbidelli

Könnte die italienische Durststrecke beenden: Franco Morbidelli

Es ist kaum zu glauben: Italien hat seit 2009 (Rossi/MotoGP) keinen GP-Weltmeister mehr gefeiert. In der Moto2 und Moto3 fehlt bisher ein World Champion aus Italien. Schafft es Morbidelli?

Die Italiener haben gute Aussichten, endlich wieder einen Weltmeistertitel feiern zu können. Denn seit dem WM-Titelgewinn von Valentino Rossi im Jahr 2009 sind die Azzurri immer leer ausgegangen.

In der 250-ccm-Moto3-WM, die seit 2012 ausgetragen wird, hat Italien noch nie einen WM-Titel gewonnen, in der 600-ccm-Moto2-Klasse, die seit 2010 existiert, ebenfalls nicht.

Unfassbar: In der kleinsten WM-Klasse liegt der letzte Titelgewinn bereits 13 Jahre zurück – 2004 siegte Andrea Dovizioso auf der Honda 125.

Immerhin gab es in der Moto2-WM bereits zwei dritte WM-Ränge von Andrea Iannone, es wurden in letzter Zeit auch Siege von Baldassarri, Morbidelli und Pasini bejubelt, und «Morbido» ist auf dem besten Weg, das Jammertal für die Tifosi zu überwinden. Er liegt bei WM-Halbzeit 34 Punkte vor Tom Lüthi.

Moto3: Kein Titel für Italien

In der Moto3-WM hat zwar Romano Fenati zwar schon acht WM-Rennen gewonnen, aber die WM-Titel gingen seit 2012 an Cortese, Viñales, Alex Márquez, Danny Kent und Brad Binder.

Die Spanier haben den Italienern in den letzten Jahren den Rang als erfolgreichste GP-Nation abgelaufen. Rossi war zwar zuletzt mit seinen 38 Jahren dreimal in Serie MotoGP-Vizeweltmeister, dazu hat er mit seiner VR46 Academy und seinem SKY VR46-Team etliche Talente entdeckt und empor gebracht – von Andrea Migno über Nicolò Bulega bis zu Pecco Bagnaia, Lorenzo Baldassarri und seinem Bruder Luca Marini.

Aber Serienerfolge in Sachen Titelgewinne wie bei den Spaniern fehlen bei den Italienern. Schon 1989 gelangen den Spaniern drei Titelgewinne in einem Jahr: Mit Manuel Herreros (Bultaco 80), Alex Crivillé (JJ-Cobas-Rotax 125), Sito Pons (Honda 250).

Dann gewannen Fahrer wie Álvaro Bautista, Julián Simón und Nico Terol die 125-ccm-Weltmeisterschaft.

2010 gewann Spanien mit Jorge Lorenzo, Toni Elias und Marc Márquez alle drei Titel – von der MotoGP über die Moto2 bis zur 125-ccm-Klasse.

2012 sah es ähnlich gut aus: Lorenzo und Márquez räumten die WM-Titel in den Kategorien MotoGP und Moto2 ab.

2013 landete Spanien wieder den nächsten Volltreffer: Alle drei Titel wurden von den Landsleuten Marc Márquez, Pol Espargaró und Maverick Viñales gewonnen.

2014 ließen sich die Spanier wieder keinen Titelgewinn aus der Hand nehmen: Marc Márquez, Tito Rabat (Moto2) und Alex Márquez (Moto3) triumphierten als Weltmeister.

Und wie gesagt: Italien ging seit 2009 jedes Jahr leer aus.

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