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Kiefer: Kein Hauptsponsor, Aegerter-Fans als Trumpf

Von Sharleena Wirsing
Das Ziel von Dominique Aegerter, 200.000 Franken durch die Unterstützung seiner Fans zu sammeln, ist fast erreicht. Trotzdem ist Teamchef Jochen Kiefer auf der Suche nach einem Hauptsponsor. Auch das Team bringt Opfer.

«Wir sind weiterhin auf der Suche nach einem Hauptsponsor. Das Design der Motorräder für 2018 ist aber schon in Arbeit. Am 23. Februar wollen wir es auf der Swiss Moto in Zürich am Stand von Moto Scout 24 präsentieren», berichtete Teamchef Jochen Kiefer am Montag im Fahrerlager von Valencia.

Dominique Aegerter hat mit der Hilfe seines Bruders Kevin eine Crowdfunding-Aktion auf die Beine gestellt, die seit dem 24. Januar durch 1243 Unterstützer bereits 198.733 Franken für die Saison 2018 einbrachte. «Das läuft richtig gut, das ist top. Es sind schon um die 200.000 Franken. Richtig gut. Zu Beginn dachte ich mir schon, dass es funktionieren kann, weil Domi sehr viel Fans hat. Aber, dass es so gut läuft, hätte ich auch nicht erwartet. Ich habe damit gerechnet, dass ein fünfstelliger Betrag zusammenkommt, aber nicht ein sechsstelliger. Das hätte ich nie gedacht. Das Budget für den Rennbetrieb ist für die gesamte Saison abgedeckt. Ich stecke aber von uns Geld rein und Domi von sich. Es wäre natürlich sehr gut, wenn wir das so gering wie möglich halten könnten», betont Kiefer.

Bei den Testfahrten wie nun in Valencia schläft die Kiefer-Crew im Teamtruck. «In Europa können wir zur Kostenersparnis im Truck schlafen, da wir ein Ein-Mann-Team mit wenig Leuten sind. Unser LKW ist komplett ausgestattet. Es spart Geld und schweißt auch das Team enger zusammen. Im letzten Jahr habe ich auch immer im Truck geschlafen, weil mir das viel besser gefällt. Ich kann am Abend ein Bier trinken und muss nicht daran denken, dass ich noch Auto fahren muss. Es ist angenehm», versichert der Teamchef. «Bei den Tests wollen wir uns nicht einschränken. Wir versuchen, alle notwendigen Tests zu absolvieren. Aber natürlich ist Domi im letzten Jahr nur drei Mal gestürzt. Darum habe ich nicht damit kalkuliert, dass er in diesem Jahr zehn Mal stürzt oder drei Motorräder zerstört. Das war bei unserem anderen Fahrer im letzten Jahr etwas anders, da mussten wir das eine oder andere Bike abschreiben.»

«Ab 200.000 Euro kann man bei uns Hauptsponsor werden. Wir können auch eine Verbindung mit dem Teamnamen anbieten, wenn das gewünscht wird. Wie damals mit Viessmann Kiefer Racing», erklärte Jochen Kiefer.

Dominique Aegerter lobt seinen Bruder Kevin und Manager Dr. Robert Siegrist für die große Unterstützung, um die Saison 2018 zu retten. «Kevin und Sigi haben sehr viel gearbeitet. Ich bin ihnen sehr dankbar. Beim Crowdfunding habe ich nicht mit so viel Geld in so kurzer Zeit gerechnet. Ich habe schon gedacht, dass ein bisschen was zusammenkommt. Aber nie, dass es in wenigen Tagen so viel wird. Es motiviert mich, dass so viele hinter mir stehen. Ich versuche immer, ich selbst zu bleiben und den Fans etwas zurückzugeben. Sie sind mir wichtig. Nun sieht man, dass sie das schätzen», freut sich der Schweizer.

Mit Toni Gruschka erhält Dominique Aegerter einen neuen Crew-Chief. Diesen Posten hat 2017 noch Jochen Kiefer bekleidet, der jedoch nach dem überraschenden Tod seines Bruders Stefan die Aufgaben als Teamchef übernahm. Gruschka war im letzten Jahr im Prüstel-Team für Moto3-Pilot Jakub Kornfeil zuständig. «Doch ich habe auch Moto2-Erfahrung aus der Spanischen Meisterschaft. Zudem war ich ein Teil der Entwicklung bei FTR für die Moto2-Kategorie», erklärte Gruschka. Mechaniker Stefano Galassi wechselte ebenfalls in Aegerters Crew. Er war 2017 noch in der Crew von Tarran Mackenzie für Kiefer Racing tätig.

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