KTM und Tech3: Gemeinsame Pläne für die Moto2-WM

Von Günther Wiesinger
In Katar: Hervé Poncharal im Gespräch mit Pit Beirer

In Katar: Hervé Poncharal im Gespräch mit Pit Beirer

Man muss wahrlich kein Prophet sein, um vorherzusagen: Das Tech3-Team wird 2019 nicht nur in der MotoGP-WM auf KTM antreten, sondern auch in der Moto2-Klasse.

Das Tech3-Team von Hervé Poncharal baut mit Cheftechniker Guy Coulon seit 2010 eigene Mistral-610-Maschinen, der große Durchbruch ist nie gelungen, aber immer wieder Achtungserfolge. Zum Beispiel die erste Startreihe und Platz 3 beim Japan-GP 2017 mit Xavi Vierge.

Tech3-Team fährt 2018 in der Moto2 mit Remy Gardner und dem ehemaligen Red Bull Rookies-Cup Sieger Bo Bendsneyder.

Bisher geben sich KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer und Tech3-Teambesitzer beim Thema Zusammenarbeit in der MotoGP sehr bedeckt.

SPEEDWEEK.com hat diese Frage schon am 12. März mit Pit Beirer erörtert. Seine Antwort: «Ob Hervé Poncharal 2019 in der Moto2-WM vom Eigenbau-Motorrad auf KTM wechselt und mit welchen Fahrern wir im Tech3-KTM-MotoGP-Team fahren, das ist der nächste Schritt, über den wir reden werden.

Wichtig ist, dass jetzt die Basisstruktur vom Red Bull Rookies-Cup bis rauf in die MotoGP steht. Darauf sind wir stolz.»

Aber man liegt nicht ganz falsch, wenn man bei Tech3 für 2019 in der Moto2-Klasse mit einem Umstieg auf KTM rechnet? Beirer damals: «Hervé Poncharal hat diese Frage so direkt bisher nicht gestellt. Denn wir haben bisher noch ganz wenig Kontakt miteinander gehabt. Ab er es würde zum ganzen Projekt ganz gut dazu passen, wenn der Partner, der mit KTM MotoGP fährt, auch in dieser Kategorie sein Team mit KTM befeuert. Aber bisher baut Tech3 da ein eigenes Motorrad, da steckt bisher eine andere Suspension drin. Über die Moto2 werden wir uns mit Hervé unterhalten, wenn alle 2018-Projekte ordentlich am Laufen haben.»

Aber inzwischen haben sich Beirter und Poncharal in Katar ausgiebig unterhalten. Vermutlich auch über die Moto2. Denn KTM sucht neben CGBM evolution (Sam Lowes, Lecuona) und Kiefer (Aegerter) weitere Kundenteams.

Poncharal weicht bei dieser Frage aus, er wechselte rasch das Thema, ein Demen i sieht aber anders aus. Der Franzose betint aber immer wieder, wie sehr er sich auf die Zusammenarbeit mit KTM freut – und er lobt das junge Moto2-Projekt aus Österreich.

Bei einer Moto2-Zusammenarbeit mit KTM könnte Poncharal zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er könnte KTM helfen, Talente aus der Moto3 zu übernehmen, und er könnte diesen Talenten für später eine Aufstiegsmöglichkeit in die MotoGP-Klasse oder ins Red Bull Moto2-Werksteam bieten.

Bisher bildete der Tech3-Teamchef in der Moto2 immer wieder Talente aus, dann wurden sie ihm weggeschnappt. Wie nach der Saison 2017.

«Der Weggang von Xavi Vierge war für mich ein starker Verlust», räumt Poncharal ein. «Als er mir gesagt hat, dass er weggeht, war das ein arger Tiefschlag für mich. Seither stelle ich mir in dieser Klasse die Sinnfrage. Du findest ein Talent, einen jungen Fahrer, du baust ihn auf, du hilfst ihm Erfahrung zu sammeln. Und wenn sich die ersten brauchbaren Resultate anbahnen, wenn du endlich die Früchte deiner harten Arbeit und deines Investments ernten könntest, verschwindet er. Und mir bleibt nichts anders übrig, als von vorne zu beginnen. Welchen Sinn hat es, wenn ich junge Fahrer heranziehe und sie dann gehen lassen muss, ohne irgendeinen Vorteil davon zu haben? Ja, ja, das ist ärgerlich. Denn solche Manöver sind auch in der Vergangenheit passiert. Wir haben vor einigen Crutchlow und Dovizioso an Ducati überreicht, wir haben Pol Espargaró und Bradley Smith vor zwei Jahren zu KTM gehen lassen müssen. Und wir haben Schrötter und Vierge Intact überlassen. Immerhin können wir sagen: Wir sind gute Talentscouts und Fahrer-Ausbilder.»

Ausserdem sagte Poncharal: «Vielleicht kommt einmal für die Moto2 ein Investor, der uns vorschreibt, welchen Fahrer wir nehmen sollen… Ich spreche mit vielen Partnern.»

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