Jonas Folger: «Ich würde 2020 gern Moto2-WM fahren»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger: Moto2? MotoGP? Superbikes?

Jonas Folger: Moto2? MotoGP? Superbikes?

Jonas Folger ist in diesem Jahr hauptsächlich als MotoGP-Testfahrer für das Yamaha-Werk im Einsatz. «Aber 2020 würde ich gerne die Moto2-WM bestreiten», sagt der Bayer.

Jonas Folger agiert in diesem Jahr hauptberuflich als MotoGP-Testfahrer für das Yamaha Motor Racing European Test Team, aber es ist ihm anzusehen, dass er gerne mehr im Sattel der YZR-M1-Yamaha sitzen würde. Er fuhr in diesem Jahr im Februar in Sepang, dann in Mugello und zuletzt in Misano. Im August fahren alle Testteams auf dem neuen KymiRing in Finnland, auch am Valencia-Test im November soll Folger teilnehmen. Die Hoffnungen, 2019 wie Stefan Bradl bei Honda auch einzelne Wildcard-Rennen bestreiten zu können, haben sich früh zerschlagen. Eigentlich schon beim Malaysia-Test im Winter.

Immerhin bekam Folger von Yamaha die Erlaubnis, für drei Grand Prix als Ersatzmann in der Moto2-WM auf Kalex einzuspringen – für den verletzten Malaysier Khairul Idham Pawi, der aber von 2. bis 4. August in Brünn selber wieder fahren will.

«Yamaha betreibt jetzt das erste Jahr ein Testteam in Europa. Es war alles neu, die Infrastruktur musste neu geschaffen werden. Das war eine komische Situation», räumt der 25-jährige Bayer ein. «Was Yamaha da in Europa betreibt, ist kein Fulltime-Job. Die Mitarbeiter machen das alles zusätzlich. Manche sitzen normal im Office. Im Vergleich zu den anderen Testteams ist der Aufwand überschaubar, aber trotzdem ist es eine gute Truppe, da kann man absolut nichts bemängeln. Für nächstes Jahr soll die Anzahl der Testtage verdoppelt werden. Aber die Aufstellung muss dann anders sein.»

Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis und seine Mannschaft hat sich noch nicht festgelegt, ob Jonas Folger auch nächstes Jahr als Testfahrer unter Vertrag sein wird. Er hat aber deutliches Interesse signalisiert und denkt für 2020 auch an Wildcard-Rennen. Das ist eine erfreuliche Neuigkeit für Jonas.

«Ich bin zuerst einmal extrem dankbar, dass mir Yamaha 2019 diese Chance ermöglicht hat und ich die Gelegenheit bekommen habe, eine Werks-Yamaha zu fahren», räumt Folger ein. «Aber beim ersten 2019-Test im Winter in Sepang habe ich ein paar Sachen, die eigentlich selbstverständlich sind für einen Fahrer, nicht gekriegt.  – wie zum Beispiel Sitzposition und Sonstiges. Man ließ mich auch keine schnelle Runde mit weichen Reifen fahren... Es hat dann einige Zeit gedauert, bis man sich geeinigt hat und bis ich ihnen klar gemacht habe: 'Wollt ihr, dass ich langsam fahre oder wollt ihr, dass ich annähernd so schnell fahre wie die Stammfahrer?' Yamaha hat die Antworten in der Hand. Das Fahren mit der M1 macht sowieso Spaß. Aber der Sepang-Test war schwierig für mich, denn es sind immer wieder die beiden Japaner auf die zwei verfügbaren Motorräder gestiegen. Ich war der dritte Mann neben Nakasuga und Nozane. Ich bin dort insgesamt vier von sechs möglichen Tagen gefahren. Drei Tage beim Shakedown-Test und einen Tag beim IRTA-Test.»

Folger hat mit der Kalex des Petronas-Sprinta-Teams im Juni und Juli zwar in einigen freien Trainings mit Plätzen 1 und 3 (Freitag in Assen) geglänzt, aber in den Rennen nicht die erwarteten Ergebnisse abgeliefert. Das lässt sich nicht schön reden. In Catalunya schaffte Jonas Platz 19 mit 39,4 Sekunden Rückstand auf den Sieger. In Assen folgte der Tiefpunkt mit dem 17. und vorletzten Platz und 51,4 Sekunden Rückstand. Beim Heim-GP in Sachsen zeigte sich Folger mit Rang 17 und 18 Sekunden Rückstand deutlich verbessert, es fehlte nur eine Sekunde auf den 15. Platz von Locatelli.

Jetzt überlegt der Bayer, ob er ein Moto2-WM-Angebot (zum Beispiel von Kiefer) annehmen, sich in der Superbike-WM umschauen oder Yamaha-Testfahrer bleiben soll.

Folger: «Ich bin mir eigentlich schon ziemlich einig, dass ich künftig wieder Rennen fahren will. Ob Moto2 oder Superbike, das ist offen. Ich habe die Superbike-WM schon lang im Kopf. Momentan kommen einige Anfragen auf mich zu. Aber es ist nicht so weit, dass konkrete schriftliche Angebote vorliegen.»

Moto2-Ergebnis, Sachsenring:

1. Alex Márquez. 2. Binder. 3. Schrötter. 4. Di Giannantonio. 5. Lüthi. 6. Fernandez. 7. Baldassarri. 8. Navarro. 9. Martin. 10. Marini. - Ferner: 17. Folger. 20. Aegerter. 24. Tulovic.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Alex Márquez 136. 2. Lüthi 128. 3. Fernandez 102. 4. Baldassarri 97. 5. Navarro 97. 6. Schrötter 97. Ferner: 19. Aegerter 12. 28. Tulovic 3. 30. Raffin 3.

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