KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Gino Borsoi (Aspar): 2020 mit Speed-up schon begonnen

Von Jordi Gutiérrez
Hafizh Syahrin auf der Speed-up des Aspar Teams

Hafizh Syahrin auf der Speed-up des Aspar Teams

2020 ist im Aspar Team alles neu: Der Rookie Aron Canet fährt neben Moto2-Rückkehrer Hafizh Syahrin auf Speed-up-Chassis. Sportdirektor Gino Borsoi war nach dem Valencia-Test zuversichtlich.

Speed-up wird 2020 vier statt zwei Motorräder einsetzen: Im Werksteam fahren weiter Fabio Di Giannantonio und Jorge Navarro, dazu wird nach dem KTM-Rückzug auch das Moto2-Team von Jorge «Aspar» Martinez beliefert.

«Die Saison 2020 hat schon begonnen», erklärte Aspar-Sportdirektor Gino Borsoi nach dem zweitägigen Privattest in Valencia, bei dem die Neuzugänge Hafizh Syahrin und Aron Canet zum ersten Mal auf Speed-up testeten. Den Umweg zum verregneten Jerez-Test hatte man sich gespart: «Wir hatten Glück, weil der Test in Jerez ein Desaster war», schmunzelte der Italiener.

«Wir hatten einen wirklich guten Test in Valencia, einmal weil das Wetter perfekt war und dann, weil unsere Fahrer auf das Bike gestiegen sind und auf Anhieb ein fahrerfreundliches Motorrad vorgefunden haben, das sich leicht fahren lässt. Auch von technischer Seite hatten wir kein Problem. Alles war okay und wir sind glücklich mit der Situation», fasste Borsoi zufrieden zusammen.

Nicht nur das Speed-up-Chassis ist 2020 neu: Moto3-Vizeweltmeister Canet ist ein Klassen-Neuling, nach zwei MotoGP-Saisonen musste sich aber auch Syahrin erst wieder an ein Moto2-Bike – mit dem für ihn neuen 765-ccm-Dreizylinder-Triumph-Motor – gewöhnen.

«Der Start war für beide schwierig», gab Borsoi zu. «Der erste Tag war am schwierigsten, denn beide müssen ihren Fahrstil ändern. Dafür brauchen sie noch Zeit, um sich an das Moto2-Bike anzupassen. Syahrin hat noch den Stil der MotoGP und Canet den der Moto3. Das ist für sie noch das größte Problem. Ich bin aber happy, weil sie vom ersten Tag auf den zweiten Tag schon einen guten Schritt nach vorne gemacht und sich stark verbessert haben. Sicher müssen sie sich noch mehr steigern, aber sie beginnen die Kategorie und das Moto2-Bike besser zu verstehen. Es gab keine großen Probleme oder Beschwerden über das Turning oder den Grip. Sie müssen sich einfach nur auf den Fahrstil konzentrieren. Wir mussten für den Moment auch am Bike nichts verändern. Sie müssen zuerst einen Schritt machen.»

Wie lief die Zusammenarbeit mit Speed-up bisher? «Im Moment funktioniert es gut. Sie waren mit uns vor Ort, haben uns mit Informationen versorgt und alle Daten mit uns geteilt. Das war perfekt», lobte der Aspar-Sportdirektor. Dass Canet und Syahrin in Valencia noch auf den 2019er-Bikes von Di Giannantonio und Navarro unterwegs waren, sei kein Problem: «Für uns war das ein anderer Test. Auch wenn wir die Chance gehabt hätten, ein neues Chassis zu testen, wäre das umsonst gewesen. Unsere Fahrer müssen zuerst die Moto2-Klasse verstehen. Das gute Material zu bekommen, das sie [Speed-up] schon im letzten Rennen eingesetzt hatten, war für uns mehr als genug.»

«Im Februar werden wir dann das neue Motorrad haben», fügte Borsoi an. «Das ist meine letzte Information. Vielleicht vergleichen wir beim Test ein altes und ein neues Bike, wenn es notwendig ist. Aber das glaube ich nicht, denn das würde für uns nur Chaos bedeuten. Vielleicht will Speed-up einen Vergleich machen, aber für uns ist das kein Ziel und nicht im Programm.»

Übrigens: Nach zwei Jahren als Ángel Nieto Team heißt der Rennstall von Jorge Martinez ab 2020 wieder Aspar Team. Mit der «Ángel Nieto Foundation» bliebe man aber weiter eng verbunden. So wird der Schriftzug auf allen Motorrädern des Teams prangen, hieß es kürzlich in einer Aussendung.

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