MZ endgültig bankrott: Sanierung ist gescheitert
Ende eines Traums: MZ macht den Laden dicht
Nach vier unrühmlichen Jahren ist das Schicksal des sächsischen Motorradherstellers MZ besiegelt. Die einst ruhmreiche Geschichte von MZ ist zu Ende. Es wird wohl nie mehr ein motorisiertes Zweirad die Hallen des Werkes in Hohndorf verlassen. Geschäftsführer Martin Wimmer hat eine Politik der verbrannten Erde betrieben.
Insolvenzverwalter Dr. Christoph Junker teilte heute Dienstag mit, es sei nicht gelungen, die Motorenwerke Zschopau GmbH am traditionsreichen Standort in Hohndorf zu sanieren. Es seien zwar mehr als 30 Gespräche mit Interessenten geführt worden, es habe jedoch niemand einen Neuanfang wagen wollen. Seit September 2012 war beim Amtsgericht Chemnitz ein Insolvenzverfahren gelaufen. Dr. Junker will jetzt das Ersatzteilgeschäft auf eine in Gründung befindliche neue Gesellschaft übertragen.
Im Bereich Fahrzeugbau wird derzeit mit rund 20 Mitarbeitern noch an der Endmontage von 35 Elektro-Dreirädern für den Schweizer Postbetrieb gearbeitet. Die meisten dieser Mitarbeiter haben inzwischen ihre Kündigung erhalten, denn auch für diesen Unternehmensbereich wurde keine Sanierungslösung gefunden.
Hauptursache dafür ist aus Sicht von Junker die Tatsache, dass die Motorenwerke Zschopau schon mit Beginn des Insolvenzverfahrens nur noch ein «Schatten ihrer eigenen glanzvollen Vergangenheit waren». Für einen Neubeginn mit laut Junker keinesfalls sicherer Perspektive wäre ein zweistelliger Millionenbetrag nötig gewesen. Nur wenige Mitarbeiter werden nach Aussage von Insolvenzverwalter Junker im Ersatzteilgeschäft weiterbeschäftigt.
MZ soll bei rund 170 Gläubigern mit circa 6 Millionen Euro in der Kreide stehen, ist zu hören.