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Marcel Schrötter über Tech3: Lob, aber auch Kritik

Von Sharleena Wirsing
Marcel Schrötter mit Teamchef Hervé Poncharal (links) und seiner Tech3-Crew

Marcel Schrötter mit Teamchef Hervé Poncharal (links) und seiner Tech3-Crew

Obwohl Marcel Schrötter 2015 eine enttäuschende Saison mit der Mistral 610 erlebt, lobt der Deutsche die Crew des Tech3-Moto2-Teams gegenüber SPEEDWEEK.com in den höchsten Tönen.

Das Material des Tech3-Teams mag in der Moto2-WM 2015 nicht konkurrenzfähig sein, doch seine Crew und die Stimmung im gesamten Team bewertet Marcel Schrötter sehr positiv. Trotzdem weiß der Bayer, dass es Zeit für eine Veränderung ist. Der 22-Jährige aus Pflugdorf will sein Potenzial endlich ohne technische Nachteile unter Beweis stellen.

«In erster Linie muss gesagt werden – egal, wie schlecht es läuft: Das Team ist super. Es gibt sicherlich viele Teams, die auch super Leute haben, aber von den Persönlichkeiten her gibt es wahrscheinlich nicht viele solcher Teams. Ich fühle mich trotz allem sehr wohl in diesem Team. Egal, wie es weitergeht, ich denke, dass wir weiterhin in Kontakt bleiben werden, denn es sind so korrekte Leute. Es ist wie eine große Familie – egal, ob Moto2 oder MotoGP. Wir teilen uns die Hospitality und haben viel Spaß. Von dieser Seite her, könnte ich mir schon vorstellen, weiter für dieses Team zu fahren, aber ich bin an einem Punkt, an dem ich mich aufgrund des Materials nur schwer motivieren könnte», räumte der WM-Zehnte von 2014 gegenüber SPEEDWEEK.com ein.

Neben dem Lob für die Tech3-Crew hat Schrötter jedoch auch Kritik vorzubringen. «In den zwei Jahren ist zu wenig passiert, daher bin ich enttäuscht. Das betrifft aber nicht das Team selbst, denn sie reißen sich den Arsch auf, um das Beste herauszuholen. Ich weiß nicht, ob es am Finanziellen liegt, dass es einfach nicht die Möglichkeit gibt, das Level hochzuschrauben. Man müsste sagen: ‹Wir brauchen das und in zwei Wochen haben wir es. Dann testen wir es wie andere Teams auch.› Diese Möglichkeit müsste gegeben sein, um das Bike deutlich zu verbessern. Wir bräuchten viel mehr Testtage und müssten vom Material her immer up to date sein. Das bedeutet, dass auch der Service, beispielsweise für die Suspension, bezahlt werden muss. Das müsste alles verbessert werden, um in der Moto2-Klasse mehr Erfolg zu haben. Das Level ist hier sehr hoch. Zumindest das Fahrwerk muss auf einem ähnlichen Niveau wie das der anderen sein, damit man überhaupt eine Chance hat», weiß Schrötter.

Der deutsche 125-ccm-Meister von 2008 und 2009 und Europameister von 2009 im Team von Toni Mang, Sepp Schlögl und Adi Stadler sucht für 2016 ein mit Team mit Top-Material. Er will und muss sich als Top-Pilot beweisen. «Ich glaube, dass ich an einem Punkt bin, an dem ich eine Veränderung brauche. Das wäre mental wichtig für mich. Der Plan war aber anders, das wissen wir alle. Wir werden sehen, wie es weitergeht.»

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