Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Peter Öttl über Waldi: «Da mochten wir uns noch mehr»

Von Günther Wiesinger
Als enger Weggefährte von Ralf Waldmann zeigte sich auch Peter Öttl tief betroffen vom plötzlichen Tod des vor einem Monat verstorbenen Ennepetalers. Der frühere GP-Pilot verbindet viele gute Erinnerungen mit Waldi.

Peter Öttl, Besitzer des deutschen Südmetall Schedl KTM Moto3-Teams mit Sohn Philipp, war fast 30 Jahre lang ein enger Weggefährte des vor einem Monat verstorbenen Ralf Waldmann. Er zeigte sich wie der gesamte GP-Tross tief betroffen und nahm unmittelbar nach dem Katar-GP auch an der Beerdigung des Ennepetalers teil.

«Waldi, Jörg Seel und ich haben 1986 im OMK-Pokal im gleichen Rennen mit dem Motorradrennsport begonnen», blickt Peter Öttl zurück. «Zwei Rennen vor Schluss haben Waldi, Seel und ich beschlossen, die letzten Pokal-Läufe nicht mehr zu fahren, sondern eine A-Lizenz zu nehmen. Ich war damals in der Meisterschaft Erster, Waldi Zweiter, Seel Dritter. Damals hat es in Hockenheim im September im Rahmen eines EM-Laufs einen Rumpf-Grand Prix in den Klassen 80 und 125 ccm und Seitenwagen gegeben. Deshalb haben wir gesagt: Wir lassen den Stand im OMK-Pokal, wie er ist, wir fahren jetzt international. Also sind wir im ersten Jahr gleich bei diesem WM-Lauf in der 80-ccm-Klasse mitgefahren. Das ist so eine Geschichte, die mir wieder eingefallen ist. Ich habe zwar keine WM-Punkte geholt, aber ich bin 21. geworden, glaube ich.»

Waldmann war zu Beginn seiner internationalen Karriere arm wie eine Kirchenmaus. Er trug ein rot-weißes Leder und grüne Stiefel, die weiten Hosenbeine trug er über den Stiefeln. «Nur Waldi war so gekleidet», erinnert sich Peter Öttl.

In der 80-ccm-Klasse fuhr Waldi schon früh Maschinen von Jörgs Vater Horst Seel, der in der 125er-WM selbst zwei vierte GP-Ränge (1973 und 1976) erzielte.

In der 125er-WM mühte er sich anfangs mit einer Noki-Rotax ab, mit der er aber in der IDM beachtliche Erfolge verzeichnete. Erst beim 125-ccm-WM-Einstieg 1990 kaufte ihm ein Gönner, dessen Namen er nicht preisgab, eine JJ-Cobas. Mit so einem Gerät hatte Alex Crivillé 1989 die WM gewonnen.

«1989 ist die 80-ccm-Klasse aus der WM gestrichen worden, danach sind wir in die 125er-WM aufgestiegen», erinnert sich Peter Öttl. «Dort bin ich bis Ende 1993 gegen Waldi gefahren. Nachher ist er die 250er gefahren. Dann haben wir uns noch mehr gemocht, weil wir keine Konkurrenten mehr waren», lacht Öttl.

Ralf Waldmann hatte immer ein Herz für den Nachwuchs. Und er half in seiner Gutmütigkeit auch Philipp Öttl einmal großzügig aus. «Philipp war gerade neun Jahre alt und wollte gern einmal ein Minibike ausprobieren», blickt Peter Öttl zurück. «Ich habe mich in dieser Serie nicht gut ausgekannt und habe deshalb Waldi angerufen, der mit Minibikes zu tun hatte. Er entgegnete sofort: ‚Ja, klar, ich hab’ eines, es steht beim Reiterberger, komm’ vorbei uns hol’s dir.’ Danach konnte Philipp zum ersten Mal in Italien auf Asphalt Minibike fahren. Waldi hat das völlig unbürokatisch gelöst. ‚Komm vorbei, hole es ab, bring’s irgendwann wieder.’»

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