KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Romano Fenati: «Rossi ist der bestmögliche Lehrer»

Von Frank Aday
Valentino Rossi (hinten Mitte) bejubelt seinen Schützling Romano Fenati

Valentino Rossi (hinten Mitte) bejubelt seinen Schützling Romano Fenati

2016 entscheidet sich, ob Romano Fenati noch der große Wurf in der Moto3-Klasse gelingt oder, ob er ohne Titel aufsteigen wird. Mentor Valentino Rossi wird ihn im Titelkampf unterstützen.

Der 19-jährige Romano Fenati wird 2016 seine fünfte Moto3-Saison absolvieren. Das Ziel ist erneut der Titelgewinn. Nachdem Fenati 2012 ein eindrucksvolles Debüt mit Gesamtrang 6, einem Sieg und zwei weiteren Podestplätzen in der Moto3-WM hinlegte, wurde er als zukünftiger italienischer MotoGP-Star gehandelt. Doch drei WM-Jahre später sieht die Bilanz anders aus: sechs Siege, sieben weitere Podestplätze und die WM-Ränge 6, 10, 5 und 4.

2016 soll Fenati, der für Valentino Rossis Sky VR46-Team antritt, den Moto3-Titel holen und 2017 als Weltmeister in die Moto2-Klasse aufsteigen. «Meiner Meinung nach war es bisher noch nicht an der Zeit, in die Moto2-Klasse aufzusteigen. Ich mochte die Idee nicht. In der Moto3-Klasse war ich immer nah am Titelkampf dran, warum sollte ich es nicht ein letztes Jahr versuchen? Ich habe noch einen Job zu erledigen.»

Ist die Sicherheit, dass du bereits eine Übereinkunft mit dem VR46-Team für die Moto2-Saison 2017 hast, eine Hilfe oder eine Ablenkung? «Es gibt mir mehr Sicherheit, weil der Kopf, wenn auch unabsichtlich, immer schon an das nächste Jahr denkt. Stattdessen habe ich einen sicheren Platz, ich muss mir nicht den Kopf zerbrechen und bin nicht dem Risiko ausgesetzt, dadurch langsamer zu werden.»

Überlegte Fenati, wie Miller die Moto2-Klasse zu überspringen? «Natürlich würde ich gerne sofort MotoGP fahren, aber das ist derzeit noch nicht spruchreif. Ich konzentriere mich erst auf Moto3, dann Moto2 und danach sehen wir weiter.»

Bisher fehlte es Fenati stets an Konstanz, um in den Titelkampf einzugreifen. «Ich bin immer der Erste, der sich in Frage stellt. Pablo [Anm.: Nieto, der Teammanager] und Peter [Anm.: Caprara, der Cheftechniker] haben mir in dieser Saison beigebracht, wie man auf andere Weise arbeiten kann und Probleme überfährt. Man muss wissen, welchen Einfluss man selbst haben kann.»

Im September 2014 musste Vittoriano Guareschi als Teammanager das Feld räumen. Er wurde 2015 durch Pablo Nieto ersetzt. «Es war eine stürmische Zeit bis uns Guareschi und dann Brazzi verlassen haben. Auch wir Fahrer haben darunter gelitten, aber das soll keine Ausrede sein. Ich würde sagen, 2014 war ein Jahr der Veränderungen.»

Anfang 2015 traten dann Probleme mit der neuen KTM auf. «Das Bike hat sich von 2014 auf 2015 ziemlich verändert. Es war weicher und etwas unruhiger, aber es machte einen guten Eindruck, wenn es richtig abgestimmt war. Ab der Saisonmitte wurde mit dem neuen Chassis das Chattering-Problem gelöst. Ich war im Qualifying schneller, aber das Bike beanspruchte die Reifen nun mehr, was sich am Ende des Rennens auswirkte», erklärte Fenati gegenüber «GPone».

Wie wichtig ist die Hilfe deines Mentors Valentino Rossi? «Er ist der bestmögliche Lehrer. Er hat einen sehr guten Einfluss auf mich, er spornt mich nicht nur an, sondern sagt mir auch, wie ich mich verbessern kann. Ich erhalte viele kleine Ratschläge.»

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