Jonas Folger in Sepang: Nah an Rossi und Viñales dran

Von Sharleena Wirsing
Jonas Folger absolviert 2017 seine erste MotoGP-Saison im Tech3-Team

Jonas Folger absolviert 2017 seine erste MotoGP-Saison im Tech3-Team

Beim Sepang-Test teilten sich die Tech3-Yamaha-Piloten Jonas Folger und Johann Zarco mit Valentino Rossi und Maverick Viñales die Strecke. Mit SPEEDWEEK.com sprach Folger über seinen zweiten MotoGP-Test.

Bereits bei seinem ersten Kontakt mit der MotoGP-Yamaha in Valencia hatte Jonas Folger eine sehr starke Leistung gezeigt. Er war schnellster Rookie und landete auf Platz 10 vor seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Johann Zarco. Auf die Bestzeit von Maverick Viñales hat der Bayer 0,983 sec eingebüßt, auf sein großes Idol Valentino Rossi hat er nur 0,239 sec verloren.

Nun durfte Folger zwei weitere Testtage mit der Tech3-Yamaha in Sepang absolvieren. Er arbeitete erfolgreich an seiner Schwäche beim ersten Test: die Pace auf gebrauchten Reifen.

«Es ist wirklich super gelaufen. Wir haben genau da weitergemacht, wo wir in Valencia aufgehört hatten. Wir haben das Motorrad sofort verbessern können. Die Bedingungen haben es zugelassen, dass wir sehr viel fahren konnten, weil die Strecke immer schnell auftrocknete. So konnten wir bereits am Setting arbeiten und haben schon eine recht gute Richtung gefunden. Ich war vor allem konstant schnell auf gebrauchten Reifen. Das war sehr wichtig, denn das hatte mir in Valencia noch Probleme bereitet. Das haben wir jetzt behoben, nun war ich sehr stark auf gebrauchten Reifen», berichtete der 23-Jährige im exklusiven Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Man kann an einer MotoGP-Maschine so viel einstellen. Deshalb habe ich dann auch auf gebrauchten Reifen sehr konstante Zeiten fahren können. Ich darf die Zeiten nicht nennen, aber sie waren wirklich gut. Alle waren sehr zufrieden damit», freute sich Folger.

Wie hat sich die Hitze in Malaysia auf deine körperliche Verfassung ausgewirkt? «Am Morgen war es nass, aber der Regen hörte schnell auf, daher hatten wir fast den ganzen Tag eine trockene Strecke. Ich fuhr an jedem Tag etwa 50 Runden. Es war heiß, aber wir haben viel arbeiten können. Ich hatte den Eindruck, dass die Moto2-Maschine vom Motor her mehr Hitze abgibt als das MotoGP-Bike. Andererseits hat man auf den Geraden aber viel weniger Zeit, um sich zu erholen. Das war schon anstrengend.»

Was macht für dich den größten Unterschied zur Moto2-Maschine aus? Die Power, die Karbonbremsen oder die Reifen? «Alle reden von den Reifen, sie sind aber viel besser als in der Moto3- oder Moto2-Klasse. Ich hatte mit ihnen bisher keine Probleme. Die größte Umstellung für mich sind Fahrstil und Linienwahl. Ich habe das schon recht gut hingekriegt, an ein paar Stellen verliere ich aber noch. An einigen Stellen fuhr ich eine identische Zeit wie Vale und Maverick, an manchen war ich schneller, aber an manchen war ich eben auch schlechter als die anderen. Aber die schnellsten Runden haben sich bei uns allen nicht besonders unterschieden. Es sind zwei, drei Kurven dabei, wo ich meinen Fahrstil noch anpassen muss, dort habe ich die Zeit verloren. Aber sonst läuft es echt gut. Ich habe nicht viel Zeit auf Vale und Maverick verloren, wir lagen alle eng beisammen. Wir waren schon gut dabei. Man kann die Abstände mit Valencia vergleichen. Das macht Spaß», lachte Folger.

«Die MotoGP-Maschine macht schon mehr Spaß, auch weil es viel mehr Einstellungsmöglichkeiten gibt. Das Team kann mir anhand der Daten ganz genau sagen, was ich falsch mache. Ich kann das dann ziemlich schnell und gut umsetzen. Dementsprechend konnte ich viele Fortschritte machen. In der Moto2-Klasse haben wir nie sicher gewusst, ob es am Motorrad oder am Fahrerischen liegt. In der MotoGP-Klasse ist das anders. Sie können es mir sagen, wenn ich etwas ganz falsch mache, dann ändern sie nichts am Motorrad, sondern ich versuche, das fahrerisch zu lösen. Du siehst jede Bewegung von mir und dem Motorrad in den Daten. Zudem kann man die Maschine für jede Kurve anders abstimmen – von der Motorbremse bis zur Gasannahme. So findet man meist sehr schnell eine Lösung. Ich fahre auch einige Ecken mit weniger Elektronik, weil sie einen nicht immer schneller macht, aber es ist sehr gut, dass man immer unterschiedliche Mappings hat. Man hat so etwas Spielraum. Wenn die Reifen abbauen, nimmt man beispielsweise ein anderes Mapping, so passt sich die Maschine dem an und verhält sich nicht viel schlechter.»

Du hast nun zwei Testtage in Sepang absolviert, bei denen auch dein großes Idol Valentino Rossi dabei war. Habt ihr euch unterhalten? «Nein, wir sind uns nur kurz über den Weg gelaufen, sonst habe ich ihn nur auf der Strecke gesehen. Wir waren alle sehr beschäftigt. Mit Maverick bin ich mal mit dem Roller um die Strecke gefahren, mit ihm verstehe ich mich recht gut. Er freut sich, dass es bei mir so gut läuft. Wir hatten alle aber viel zu tun.»

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