Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Was ist attraktiver: Silverstone oder Donington?

Von Johannes Orasche
Donington bietet bei den Motorradrennen die bessere Atmosphäre

Donington bietet bei den Motorradrennen die bessere Atmosphäre

Die Meinungen der Fahrer sind geteilt. Aber die Zuschauer bevorzugen Donington als Motorrad-GP-Strecke gegenüber Silverstone.

Nach den Wirrnissen um den Circuit of Wales gibt es weitere Fragezeichen. Wo wird künftig der British Motorcycle Grand Prix» stattfinden?

Am Wochenende von Silverstone wurden die MotoGP-Top-Stars immer wieder nach ihren Präferenzen für die Zukunft des Britischen Grand Prix gefragt. Nach dem Aus des hochgelobten Circuit of Wales, der sich trotz Zehn-Jahresvertrags als traurige Fata Morgana entpuppte, muss endlich Konstanz in die Planung gebracht werden. 2017 kam Silverstone noch als Ersatzort für Wales zum Zuge – wie 2015 und 2016.

Ab 2018 wird es laut Dorna neue, fixe Verträge geben. Und sowohl Silverstone als auch Donington sind hier in der Verlosung. Einige Stars haben sich längst geäußert und der Tenor lautete nicht bei allen pro Silverstone. «Die Piste von Silverstone braucht definitiv einen neuen Asphalt, dann ist hier sicher der bessere Ort», erklärte Honda-Werkspilot Marc Márquez. Ähnlich sind die Meinungen von Valentino Rossi und Dani Pedrosa, die beide auch den Donington Circuit von der MotoGP kennen. 2009 wurde zuletzt dort gefahren.

Red Bull KTM-Pilot Bradley Smith sagt: «Silverstone ist aus meiner Sicht für die MotoGP designt, bei Donington kann man das nicht behaupten. Donington hat gute Zuschauerpunkte und eine interessante Streckenführung. Aber Silverstone erlaubt es uns, auch mal das Gas aufzudrehen. Es gibt ohnehin wenige Chancen für uns im Kalender, richtig Gas zu geben. Deshalb möchte ich Silverstone nicht verlieren.»

Es gibt aber auch Ausnahmen, wie LCR-Honda-Fahrer Cal Crutchlow, der für die etwas in die Jahre gekommene Anlage in Derbyshire plädiert: «Ich habe in Silverstone tolle Rennen erlebt. Aber sowohl aus der Fahrer- als auch aus der Zuschauerperspektive kann die Piste ein wenig langweilig werden, glaube ich. Die Strecke ist schnell, aber schnell muss nicht immer gut sein. Die Fans kommen in Silverstone auch nicht wirklich nahe ran, ich liebe das aber.»

Auch WM-Leader Andrea Dovizioso kann Donington einiges abgewinnen: «Ich habe dort 2009 meinen ersten Sieg in der MotoGP-WM gefeiert. Ich mag die Strecke.»

Bei der Dorna bleibt Silverstone ein Thema. Aber offenbar nur so lange, bis für Donington ein Deal mit Betreiber Jonathan Palmer ausgehandelt wurde.

Jonathan Palmer ist Vorsitzender der «Association of Motor Racing Circuit Owners» (AMRCO), die sieben britische Racing Circuits betreibt und managt und eng mit der Britischen Superbike Championship (BSB) zusammenarbeitet. Nach dem grünen Licht der Wettbewerbsbehörde, die prüfte, ob sich da ein Kartell anbahne, soll die Anlage in Donington schrittweise modernisiert werden.

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