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Misano: Last-Minute-Sieg von Marc Márquez!

Von Vanessa Georgoulas
Die MotoGP-Stars mussten auf dem nassen Misano-Rundkurs ihr ganzes Können anwenden, um nicht abzusteigen. Die Fans bekamen einige Stürze, Schrecksekunden und einen strahlenden Sieger zu sehen.

Mit Sorge verfolgten die MotoGP-Stars die Rennen der kleineren WM-Klassen auf dem regennassen Misano World Circuit Marco Simoncelli. Denn die vielen Stürze liessen erahnen, wie schwierig die Fahrt am Limit bei diesen Bedingungen war. Vor dem Rennstart setzte denn auch erneut ein Regenschauer ein, der für ein Meer von Regenschirmen auf der Startaufstellung sorgte. Immerhin war der Regen nicht ganz so stark wie im vorangegangenen Moto2-Lauf.

Von der Pole-Position durfte Maverick Viñales losfahren. Der Spanier war der einzige Yamaha-Werkspilot in der Startaufstellung, da sein Teamkollege Valentino Rossi ausgerechnet sein Heimspiel in Misano verletzungsbedingt auslassen musste. Der neunfache Weltmeister hatte sich bei einem Enduro-Unfall einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen.

Viñales teilte sich die erste Startreihe mit WM-Leader Andrea Dovizioso und Weltmeister Marc Márquez. Der Honda-Werksfahrer hatte im Warm-up auf nasser Piste dominiert – bis er einen Crash produzierte. Hinter dem schnellen Trio reihten sich Cal Crutchlow, Jorge Lorenzo und Johann Zarco ein. Dani Pedrosa, Danilo Petrucci, Aleix Espargaró und Álvaro Bautista komplettierten die Top-10 der Startaufstellung. Zarcos Tech3-Yamaha-Teamkollege Jonas Folger musste von der 16. Position losfahren.

Mutiges Manöver von Jorge Lorenzo

Beim Start kam Dovizioso gut weg, noch besser lief es für Márquez und am Besten für Lorenzo, der sich mit einem mutigen Manöver die Führung sicherte. Hinter dem Ducati-Star reihten sich Márquez, Dovizioso, Pole-Setter Viñales, Crutchlow, Zarco, Aleix Espargaró, Petrucci, Jack Miller und Pedrosa auf den restlichen Top-10-Positionen ein. Auch Folger kam gut weg. Der Deutsche war nach den ersten Kurven bereits als Zwölfter unterwegs.

Der erste Sturz liess nicht lange auf sich warten: Karel Abraham stieg in der dritten Kurve bereits ab, konnte das Rennen aber wieder aufnehmen. Eine Schrecksekunde erlebten auch Márquez und Crutchlow in den folgenden Minuten, beide konnten aber einen Crash vermeiden. Während Lorenzo seine Führung an der Spitze mit den jeweils schnellsten Rennrunden ausbaute, wechselten sich am anderen Ende des Feldes die Piloten auf den letzten Positionen immer wieder ab. Das Schlusslicht war dabei aber immer Crashpilot Abraham, der mit einem satten Rückstand zum Rest des Feldes unterwegs war.

In Runde 5 wurde es auch an der Spitze spannend. Márquez fiel hinter Petrucci zurück und signalisierte seinem Team mit dem linken Bein ein Problem. Weiter hinten sorgte Miller mit einem Überholmanöver an Crutchlow für Aufregung. Letzterer stieg kurz darauf ab, und dann überstürzten sich die Ereignisse.

Leader Jorge Lorenzo stürzt

Während Crutchlow wieder aufsteigen und weiterfahren konnte, sorgte Lorenzo an der Spitze mit einem Sturz für einen Führungswechsel. Der Spanier stieg ausgangs der sechsten Kurve spektakulär ab und damit war das Rennen für ihn gelaufen. Nach dessen Sturz führte Petrucci das Feld vor Márquez, Dovizioso, Viñales, Miller, Baz, Pirro, Zarco, Barberá und Aleix Espargaró an. Folger war zu diesem Zeitpunkt auf Position 14 unterwegs.

In den Boxen wurden die Bikes mit den Slicks vorbereitet, während Petrucci an der Spitze für neue Bestzeiten im Rennen sorgte. In Runde 9 sorgte Loris Baz mit einem Crash in der achten Kurve für Aufregung. Der Avintia-Ducati-Pilot hatte Glück im Unglück und konnte weiterfahren.

Der Franzose war bereits der vierte MotoGP-Star, der einen Sturz einstecken musste, doch nur für einen war das Rennen bereits gelaufen: Der frühe Renn-Leader Lorenzo war 17 Runden vor dem Ende immer noch der einzige Fahrer, der nach seinem Crash nicht weiterfahren konnte. Dabei blieb es aber nicht. In Umlauf 12 verabschiedete sich Loris Baz in der letzten Kurve aus dem Rennen.

Jonas Folger auf Top-10-Kurs

Auch Aleix Espargaró musste einen schmerzhaften Sturz einstecken. Der 28-Jährige stieg in der 14. Kurve ab. Zuvor war der ältere der beiden Espargaró-Brüder als Neunter auf Top-10-Kurs unterwegs. Auch er konnte nicht mehr weiterfahren. Ein ähnliches Schicksal ereilte seinen Teamkollegen Sam Lowes, der in der 15. Runde in Kurve 4 stürzte. Zuvor war er auf der zehnten Position unterwegs. Diese übernahm nach dessen Sturz Tech3-Yamaha-Pilot Folger.

In Umlauf 17 stellte Andrea Iannone seine Suzuki in der Box ab. Kurz darauf meldete das Team, dass Armpump-Probleme für das verfrühte Aus gesorgt hatten. Nach Lorenzo, Barberá, Aleix Espargaró und Sam Lowes war der Italiener der fünfte Pilot, der das Regenrennen nicht beenden konnte.

In der 20 Runde führte Petrucci das Feld immer noch an. Der Pramac-Ducati-Fahrer drehte eine schnellste Rennrunde nach der anderen, und das aus gutem Grund, schliesslich sass ihm Weltmeister Márquez im Nacken. Hinter dem Führungsduo waren Dovizioso, Viñales, Pirro, Miller, Zarco, Redding, Rins und Folger auf den restlichen Top-10-Positionen unterwegs.

Die MotoGP-Stars sorgten auch auf den letzten Runden mit Stürzen für Unterhaltung: In Runde 20 verabschiedete sich Rabat mit einem Sturz in der sechsten Kurve aus dem Rennen und vergrösserte die Ausfall-Gruppe damit auf sechs Piloten.

Aufregung bescherte den Fans auch Leader Petrux, der in der 22. Runde in Kurve 6 einen Fehler machte und beinahe mit einem Sturz für diesen bezahlte. Sowohl Lorenzo als auch Gigi Dall'Igna zuckten in der Ducati-Box angesichts der Schrecksekunde zusammen.

Am Ende durfte sich Márquez nach einem Manöver in der letzten Runde über den Sieg vor Petrucci freuen, der seinen ersten GP-Sieg knapp verpasste. Dovizioso komplettierte das Podest. Hinter der Top-3 reihten sich Viñales, Pirro, Miller, Redding, Rins, Folger, Smith, Pol Espargaró, Bautista, Crutchlow, Pedrosa, Zarco (dem in der letzten Runde der Sprit ausging und der deshalb zurückfiel), Baz und Abraham ein.

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