Johann Zarco (2.) bringt das Werksteam ins Grübeln

Von Maria Pohlmann
Johann Zarco

Johann Zarco

Tech3-Yamaha-Piloit Johann Zarco rückte heute erstmals mit einem 2017-Motorrad von Yamaha aus und hatte im Gegensatz zu Rossi und Viñales nichts zu bemängeln. Im Gegenteil. Jetzt rauchen bei Yamaha die Köpfe.

Nach dem ausgezeichneten zweiten Platz hinter Dani Pedrosa im Rennen am Sonntag ließ sich Johann Zarco auch heute am ersten der beiden Valencia-Testtage nicht lumpen. Mit 1:30,389 min fuhr er wieder auf Platz 2, diesmal lag er 0,200 sec hinter Yamaha-Star Maverick Viñales.

Ist der Franzose überrascht, welche Probleme die Yamaha-Werksfahrer haben? Rossi lieferte einen schweren Sturz ab.

«Nein, ich bin nicht überrascht», sagte der WM-Sechste aus Frankreich. «Ich habe ein großartiges Gefühl mit meinem neuen Motorrad. Wir haben mit dem Team großartige Arbeit geleistet, wir haben nur simple Dinge gemacht und verändert, ich bevorzuge diese Methode. So bekommen wir bessere Informationen und ein besseres Feedback. Ich habe mit diesem neuen Bike keine Schwierigkeiten. Ich war mit dem alten Motorrad schnell, aber es hat manchmal viel Kraftaufwand erfordert. Heute konnte ich mit diesem 2017er-Motorrad gegenüber der 2016-Maschine rund 30 Prozent Kraft sparen. Das wird in den Rennen nächstes Jahr wichtig sein. Ich spüre beim neuen Motorrad ein besseres Gefühl beim Bremsen. Diese Maschine ist stabiler, so kann ich die Kurven besser vorbereiten und mich mehr entspannen. Als ich die bessere Kontrolle beim Bremsen spürte, machte das Fahren mehr Freude. Als wir den neuen Hinterreifen montiert haben, bin ich 1:30,3 min gefahren, nicht übel. Ich dachte, mit einem weiteren neuen Reifen kann ich mich steigern, aber ich konnte keine 1:29er-Zeit fahren. Ich denke, wenn wir für morgen hinten das Federbein besser abstimmen und ein paar andere Details ändern, werden wir diese drei Zehntel noch finden.»

Von Tech3-Yamaha war zu hören, Zarco habe heute jenen Rahmen verwendet, den Rossi und Viñales in diesem Jahr erstmals in Silverstone benutzt haben.

«Ich weiß das nicht», beteuerte Zarco. «Ich will nicht wissen, welche Chassis-Version das ist. Das würde meine Arbeit nur komplizierter machen.»

Wird im Werksteam jetzt ein Problem entstehen, nachdem Rossi deutlich langsamer ist? Zarco: «Nein, warum soll ein Problem entstehen? Ich habe noch nie gehört, dass ein schneller Fahrer für irgendeine Marke ein Problem verursacht hat. Das kann Yamaha nur helfen, wertvolle Informationen zu bekommen. Ich habe bei diesem Chassis nicht gespürt, dass etwas schlechter funktioniert als bei meinem bisherigen Chassis. Aber ich bin mit den Reifen nie mehr als 20 Runden gefahren. Das mache ich morgen. Ich werde mit den Reifen 20 Runden pushen und dann für das letzte Renndrittel arbeiten. Wir haben am Sontag gesehen, wie wichtig die letzten zehn Rennrunden sein können. Vielleicht tauchen morgen nach 20 Runden Probleme auf. Wir werden sehen.»

«Mir macht die MotoGP Freude. Vor einem Jahr war ich nach dem ersten Tag hier sehr müde. Heute bin ich recht schnell gewesen und hatte am Abend noch Energie übrig. Ich bin happy, weil ich Fortschritte mache. Ich habe am Sonntag um den Sieg gekämpft und heute war ich am ersten Testtag wieder einer der schnellsten Fahrer; das ist fantastisch.»

Warum hat man von Rossi und Viñales so viele negative Kommentare zu diesem Chassis gehört? Zarco: «Ich denke wenig darüber nach. Weniger als alle Medien. Die Werksfahrer gerieten am Saisonende in Probleme und konnten sie nicht lösen. Ja, man hörte Kritik. Aber sie hatten während der ganzen Saison eine sehr gute Performance. Man kann also nicht sagen, dieses Bike sei schlecht. Erinnert ihr euch an Valentino in Aragón? Er ist ein ausgezeichnetes Rennen gefahren. Wenn das Motorrad wirklich schlecht wäre, hätte er dort nicht so auftrumpfen und die meiste Zeit führen können.»

Die Zeiten des MotoGP-Tests in Valencia, Dienstag:

1. Maverick Viñales (Yamaha) 1:30,189 min
2. Johann Zarco (Yamaha) +0,200 sec
3. Marc Márquez (Honda) +0,312
4. Valentino Rossi (Yamaha) +0,330
5. Jack Miller (Ducati) +0,446
6. Aleix Espargaró (Aprilia) +0,567
7. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,661
8. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,870
9. Pol Espargaró (KTM) +0,977
10. Cal Crutchlow (Honda) +1,070
11. Dani Pedrosa (Honda) +1,139
12. Bradley Smith (KTM) +1,226
13. Tito Rabat (Ducati) +1,484
14. Danilo Petrucci (Ducati) +1,532
15. Scott Redding (Aprilia) +1,886
16. Karel Abraham (Ducati) +2,256
17. Takaaki Nakagami (Honda) +2,534
18. Franco Morbidelli (Honda) +2,573
19. Takumi Takahashi (Honda) +3,380
20. Xavier Simeon (Ducati) +4,053

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