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Davide Brivio: Suzuki testete «Frankenstein-Maschine»

Von Sharleena Wirsing
In Valencia testete das Suzuki-Team eine Evolution der GSX-RR, die aus alten und neuen Komponenten bestand. «Von außen wird kaum zu erkennen sein, was neu ist», erklärte Teammanager Davide Brivio gegenüber SPEEDWEEK.com.

Das Suzuki-Werksteam testete in Valencia einen neuen Motor und eine Chassis-Evolution für 2018. Von den Nachwirkungen seiner Magen-Darm-Infektion geschwächt, beendete Andrea Iannone den zweiten Testtag mit 0,844 sec Rückstand auf die Bestzeit von Marc Márquez auf dem elften Platz. Er war 0,639 sec schneller als sein Teamkollege Alex Rins, der auf der 15. Position landete.

Teammanager Davide Brivio erklärte: «Wir haben eine Motor-Konfiguration für 2018 getestet. Es ist der erste Prototyp für den endgültigen Motor. In der Saison 2017 erlebten wir einige Probleme beim Bremsen und am Kurveneingang. Uns wurde dann klar, dass diese Schwierigkeiten teilweise vom Motor verursacht wurden. Der neue Motor soll natürlich schneller sein und mehr Power liefern, aber gleichzeitig sanfter sein, um den Fahrern zu helfen. Es sieht aus, als wäre der neue Motor eine Verbesserung, wir testen ihn erneut in Jerez. Die endgültige Motor-Spezifikation setzen wir dann im Januar in Sepang ein.»

In Valencia und Jerez wird noch eine «Frankenstein-Maschine» getestet, das fertige Bike wird erst beim Sepang-Test 2018 aus der Box gerollt. «Wir haben nicht wirklich eine neue Maschine für 2018. Die Version, die wir dann nach Sepang bringen werden, ist eine Weiterentwicklung der Testmaschine von Valencia. Wir probierten unterschiedliche Teile getrennt aus – wie den Motor, das Chassis und weitere Teile. Danach werden sie dann kombiniert und erneut getestet. Von außen wird aber 2018 kaum zu erkennen sein, was an unserem Bike neu ist», lachte Brivio im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Nicht nur Yamaha experimentiert mit neuen Aerodynamik-Lösungen, die im Fall der Japaner den Winglets von 2016 ähnelten. Auch Suzuki hat neue Ideen. «Wir haben die neue Verkleidung mit dem Schnurrbart, wie es einige Journalisten nannten, seit Motegi. Unsere Rennabteilung hat aber schon wieder begonnen, an neuen Lösungen zu arbeiten. Wir haben den nächsten Schritt in der Pipeline und werden ihn vor dem ersten Rennen 2018 testen. Sie entwickeln kontinuierlich. Ich denke, dass wir diese Komponenten in Sepang oder Thailand testen werden. Dann wollen wir sie für das erste Rennen einsetzen.»

War es ein großes Problem in Hinblick auf den Entwicklungsplan, dass der erste Testtag in Valencia verpasst wurde, da 14 Teammitglieder krank waren? «Es ist kein großes Problem, aber es war sehr schade. So haben wir viel Zeit verloren».

Suzuki genießt in der MotoGP-WM 2018 aber wieder alle Vorteile der Concession-Teams. Das bedeutet, Suzuki stehen neun statt sieben Motoren zur Verfügung, das Team unterliegt keinen Testbeschränkungen und die Motorenentwicklung wird nach dem Saisonstart 2018 nicht eingefroren. «Darum können wir schon nächste Woche drei Tage in Jerez testen. Wir können das also aufholen und den Plan abändern», freute sich Brivio.

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