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Pol Espargaró (KTM/14.): «Konkurrenz ist weit voraus»

Von Isabella Wiesinger
KTM-Werksfahrer Pol Espargaró steigert sich nach seiner Verletzungspause – Platz 14 am Freitag in Aragón «Aber das neue Bike ist noch nicht so schnell wie das alte.»

Red Bull KTM Factory Racing-Pilot Pol Espargaró fährt in Aragon sein zweites Rennen, nachdem er sich Anfang August in Brünn im Warm-up schwer verletzt hatte und für zwei Rennen ausgefallen war. Am Freitag lag der Spanier nach dem zweiten freien Training auf dem Motorland an 14. Stelle, direkt hinter seinem Bruder Aleix.

Pol, wie fühlst du dich nach deiner Ruhepause?

In Misano konnte ich nicht so fahren, wie ich es normalerweise tue. Nach so langer Zeit zurückzukommen ist nicht einfach. Nach dem Rennen in Misano haben wir noch zwei Tage dort getestet, was mir sehr geholfen hat. Wir haben einen neuen Motor im Bike und ich versuche das Motorrad so gut es geht zu verstehen.

Zurückzukommen und direkt ein Rennen und danach einen Test zu absolvieren, ist hart.

Ja, es war ein anstrengendes Wochenende in Misano. Ich wusste, dass es nicht einfach sein würde, nach dieser Verletzung zurückzukommen. Ich hatte schon in der Vorsaison Mühe, als ich nach der Winterpause wieder aufs Motorrad gestiegen bin, obwohl ich da komplett fit war, weil ich zu Hause trainiert hatte.

Nach einer Verletzung ist das alles noch viel härter. Auch psychisch ist das nicht einfach, weil du weißt, dass dein Körper nicht im besten Zustand ist. Aber KTM hat meine Situation verstanden und sie haben mir die Zeit gegeben, die ich gebraucht habe, um erholt zurückzukommen.

Erfüllt das Motorrad die Erwartungen, die du bei dem Test in Misano hattest?

Ja, das tut es. Das Problem ist, dass sich alle Fahrer verbessern und man dann nicht sieht, wo man sich selbst verbessert. Ich bin mir sicher, dass es Strecken geben wird, wo es einfacher sein wird als in Misano. Auf anderen Strecken werden wir mehr zu kämpfen haben. Wir müssen das richtige Set-up finden, nachdem wir eineinhalb Jahre mit dem anderen Motorrad gefahren sind.

Welche Verbesserungen wünscht du dir für das Motorrad?

Das Einlenkverhalten könnte besser sein. Und uns fehlt die Power, die der alte Motor hatte, wenn man in die Kurven eingebogen ist.

Ducati, Yamaha und Honda ist uns da weit voraus. Unser Motorrad hat das Potenzial, sehr schnell zu sein. Leider ist es aber noch nicht so schnell wie das alte.

Wie lange wird es dauern, bis du physisch und psychisch wieder 100 Prozent fit bist?

Ich habe immer noch Schmerzen, wenn ich das Motorrad in die Kurve lege. Ich muss herausfinden, wo mein Limit ist. Das wird bestimmt noch Zeit benötigen. In Misano konnte ich das Rennen nicht zu Ende fahren, aber hier war ich am Freitag 14. Das bedeutet, dass ich Speed gewinne. Mein Gefühl sagt mir, ich noch nicht mein komplettes Potenzial ausreize. Ich glaube trotzdem, dass es ein gutes Wochenende für mich werden kann, physisch und mental.

Letztes Jahr hast du in Aragón eines der besten Rennen der Saison gezeigt. Du bist Zehnter gworden. Glaubst du, dass du das dieses Jahr wieder schaffen kannst?

Das Problem ist, dass wir am Freitag im FP1 und FP2 alle Reifen ausprobiert haben, aber nicht wissen, welche wir fürs Rennen benutzen sollen. Aber im Training haben wir haben gestern gesehen, dass alle Fahrer damit zu kämpfen haben.

Wenn wir es schaffen, die richtigen Reifen auszuwählen und ein gutes Qualifying zu fahren, glaube ich, dass wir mit der Spitze mitkämpfen können. Es wird aber bestimmt schwieriger als letztes Jahr.

Welche Ziele willst du während der restlichen Saison noch erreichen?

«Dovi» hat am Donnerstag in der Pressekonferenz gesagt, dass er einige Chancen verloren hat, weil er zu viel Neues ausprobiert hat und dass er sich lieber darauf hätte konzentrieren sollen, schnell zu sein. Er hat diese Probleme bei einem Werksteam, das Rennen gewinnt. Das heisst, dass sie nicht mehr viel zu verbessern haben.

Wir müssen viel mehr Anpassungen machen. Das tun wir, um uns während der letzten paar Rennen in diesem Jahr weiter zu verbessern. Dann können wir mit einem guten Bike ins nächste Jahr starten.

Wir haben dieses Jahr viele Rennen geopfert, um nächstes Jahr besser zu werden. Wir wussten von Anfang des Projekts an, dass wir so arbeiten müssen und so müssen wir auch weitermachen, um ans Ziel zu kommen.

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