Stefan Bradl (Honda): «Das ist ein Geschenk für mich»

Von Günther Wiesinger
2014 gelang Stefan Bradl beim Malaysia-GP auf der LCR-Honda der saubere vierte Platz. «Bisher haben wir im Team noch nicht über unsere Ziele gesprochen. Ich bin relaxt», stellte der Crutchlow-Ersatzmann fest.

Stefan Bradl bestreitet in Sepang/Malaysia den vierten Grand Prix in diesem Jahr – im dritten unterschiedlichen Team. Denn auf dem Sachsenring schwang er sich nach dem FP1 als Ersatzfahrer auf die Honda von Franco Morbidelli, Crew-Choef war Diego Gubellini, den er aus seinen eineinhalb Jahren bei Aprilia kannte. In Brünn und Misano fuhr der Honda-Testfahrer im HRC-Team mit Crew-Chief Klaus Nöhles. Und jetzt tritt Bradl bei LCR-Honda an, mit Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon hat er zwischen 2012 und 2014 seine größten MotoGP-Erfolge errungen.

Bradl fährt in Sepang sien 90. MotoGP-Rennen und seinen insgesamt 177. Grand Prix. Er saß zuletzt in der Woche nach dem 16. September in Jerez auf der Honda RC213V, also vor fünfeinhalb Wochen, während die Gegner allein in den letzten vier Wochen die Grand Prix in Thailand, Japan und Australien absolviert haben.

«Es ist, wie es ist. Die Kollegen sind sicher ein bisschen besser vorbereitet. Ich habe nichts zu verlieren. Wir werden sehen, was sich machen lässt. Wir sind nicht zum Ferienmachen hier, aber ich bemühe mich, diesen Grand Prix zu genießen», stellte der LCR-Heimkehrer fest.

Bradl, der bisher 47 Top-Ten-Plätze in der MotoGP-Klasse vorzuweisen hat, musste bei seinen Wildcard-Einsätzen in Brünn und Misano 2018 jeweils neues Material für HRC testen. Diesmal kann er sich mehr aufs Fahren konzentrieren. «Mein persönliches Ziel besteht darin, in die Punkte zu fahren. Es gab diese Chance auch in Brünn und Misano, aber es ist nicht gelungen. Ich will nach dieser Saison in der WM-Tabelle mit ein paar Punkten aufscheinen… Ich habe keinen Druck. Dieser überraschende GP-Einsatz ist eine Art Geschenk für mich.»

Cal Crutchlow hat in den letzten Jahren oft kein gutes Haar an seinem deutschen Vorgänger im LCR-Team gelassen. Jetzt sitzt ausgerechnet Stefan Bradl auf seinem Motorrad. «Ja, da ist bei Cal viel aus der Emotion rausgekommen», meint der Bayer. «Ich habe da kein Problem damit. Ich habe mich bei LCR auf Anhieb wieder wohlgefühlt. Wir machen keine technischen Experimente wie bei meinen Wildcard-Rennen. Wir fahren das, was LCR zur Verfügung steht und schauen, dass wir uns vom Setting her gut zurechtfinden.»

Bradl fuhr 2011 in der Moto2 hier auf dem Sepang Circuit hinter Tom Lüthi auf Platz 2. Im MotoGP-Rennen 2012 stürzte er im strömenden Regen, weil die irritierte Elektronik beim Gaszudrehen den Motor weiter auf Volllast laufen ließ. 2013 erlitt Bradl am Samstag einen Knöchelbruch, 2014 errang er den vierten Rang. 2015 steuerte er die Werks-Aprilia in Sepang auf Position 10 ins Ziel.

Bradl: «Diese Strecke ist gut für mich. Sie kommt mir ganz gut entgegen. Ich bin im Januar hier gefahren, aber damals bin ich sehr wenig zum Fahren gekommen. Das Wetter schaut jetzt unbeständig aus. Mir wären trockene Verhältnisse lieber, weil ich im Regen in den letzten zwei Jahren so gut wie null Erfahrung habe.»

«Im Team haben wir über unsere Chancen im Rennen noch gar nicht gesprochen, denn jeder hier weiß, dass die Konkurrenz sehr stark ist. Punkte wären gut, der Rest wird sich zeigen. Wenn wir konstantes Wetter haben, sind wir vielleicht konkurrenzfähiger als bei Regen», sagte Bradl, der mit Platz 8 in Brünn im FP1 aufhorchen ließ. «Ich gehe ganz locker und relaxt an diese Aufgabe heran. Wenn ich mir große Ziele setzen, hilft es auch nichts. Ich fühle mich wohl, die Truppe ist nett. Es sind viele Erinnerungen an meine Zeit bei LCR hochgekommen. Das ist schön.»

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