Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Andrea Dovizioso: Alle Gegner sind stark und schnell

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso: Platz 15 auf der GP19

Andrea Dovizioso: Platz 15 auf der GP19

Nach dem 15. Platz beim Katar-Test sagt Andrea Dovizioso, die Kräfteverhältnisse der Gegner lassen sich schwer einschätzen. «Sogar die Rookies sind schnell. Aber was bringen sie im Rennen?», rätselt er.

Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso schloss den Katar-Test (23. bis 25. Februar) als Gesamt-Fünfzehnter an. Eine ungewöhnliche Platzierung für den 33-jährigen Italiener, der in Sepang vor drei Wochen auf Platz 4 fuhr und der den Grand Prix auf dem 5,380 km langen Losail Circuit bei Doha 2018 gewonnen hat.

Ist «Dovi» wenigstens mit seiner Racepace zufrieden gewesen? «Naja, der letzte Tag war seltsam. Mein Feeling war nicht so gut. Der Wind hat im Vergleich zum Sonntag aus der Gegenrichtung geblasen. Deshalb konnten wir das geplante Programm nicht durchziehen. Und dadurch haben wir den Test nicht auf die bestmögliche Art beendet. Viele Fahrer haben arg gepusht, um eine schnelle Zeit hinzubringen. Und ist keine gute Position gelungen, das ist aber im Hinblick auf das Rennen nicht besonders wichtig. Sicher, ich habe ich 100 Prozent herausgeholt. Jetzt müssen wir alles studieren und am übernächsten Freitag mit den besten Lösungen ins FP1 starten. Im Rennen werden wir besser abschneiden, als dieser 15. Platz erwarten lässt. Aber die Stärke der Mitbewerber lässt sich immer noch schwer abschätzen. Anscheinend sind alle ein bisschen besser geworden. Unsere Aufgabe ist sehr schwierig. Und es fällt schwer, diesen Test wirklich zutreffend zu analysieren.»

Dovizioso absolvierte die Rennsimulation am dritten Tag gemeinsam mit seinem Teamkollegen Danilo Petrucci. Was ist der Vorteil von so einer Herangehensweise? Dovizioso: «Das ist positiv, weil du etwas simulieren kannst, was im Rennen passieren kann. Eine Menge Runden allein zu drehen, ist die eine Geschichte. Aber wenn du jemanden verfolgen und gegen ihn fighten kannst, ist es etwas ganz anderes. Wenn du das simulieren kannst, kriegst du ein Ergebnis, das kein anderes Team findet.»

Klar, denn Rossi und Viñales werden so etwas nicht machen, Lorenzo und Márquez gewiss auch nicht…

Petrucci erzählte, Dovi haben im Long-run Probleme mit dem Vorderreifen bekommen und ihn deshalb abgebrochen. Dovi sagte dazu: «Nein, wir haben einfach unterschiedliche Reifen getestet. Wir haben den Long-run als Vorbereitung für das Rennen gemacht.»

Wie beurteilt Dovi seine Flutlicht-Performance in Katar? «Schwer zu sagen. Nach Malaysia war ich happy. Nach diesem Test bin ich nicht so glücklich, denn alle Ducati waren nicht so stark wie in Sepang. In Doha hat der wechselhafte Wind, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur die Ergebnisse jeden Tag anders beeinflusst. Deshalb haben die Testergebnisse die meiste Zeit über nicht die wahren Kräfteverhältnisse abgebildet. Deshalb müssen wir uns keine allzu großen Sorgen machen. Wir werden die richtigen Schlüsse ziehen und beim Grand Prix bereit sein», sagt der Ducati-Star und zwölffache MotoGP-Sieger.

Von welchen Teams und Fahrern droht die meiste Gefahr? «Bisher ist es unmöglich, das wirklich zu verstehen», meint der Vizeweltmeister von 2017 und 2018. «Von außen sieht es so aus, als seien alle besser geworden. Aber keiner weiß es so genau. Viele Rookies waren bei den Tests sehr schnell. Aber wir haben keine Ahnung, wie gut sie im Rennen über 22 Runden sein werden. Hm, alle Motorräder machen einen. wirklich guten Eindruck. Vielleicht waren die Ducati beim Katar-Test nicht an der Spitze der Ergebnisliste. Aber ich glaube, diesem Ergebnis sollte man nicht so viel Bedeutung zumessen.»

Die kombinierten Testzeiten in Katar, 23. bis 25. Februar:

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:54,208 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,411 min, + 0,233 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:54,593, + 0,385
4. Marc Márquez, Honda, 1:54,613, + 0,405
5.
Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,651, + 0,443
6. Jorge Lorenzo, Honda, 1:54,653, + 0,445
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:54,660, + 0,452
8. Pol Espargaró, KTM, 1:54,770, + 0,562
9. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,789, + 0,581
10. Danilo Petrucci, Ducati, 1:54,818, + 0,610
11. Jack Miller, Ducati, 1:54,851, + 0,643 sec
12. Joan Mir, Suzuki, 1:54,997, + 0,789
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,074, + 0,866
14. Aleix Esparagaró, Aprilia, 1:55,173, + 0,965
15. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:55,205, + 0,997
16. Tito Rabat, Ducati, 1:55,229, + 1,021
17. Cal Crutchlow, Honda, 1:55,247, + 1,039
18. Andrea Iannone, Aprilia, 1:55,343, + 1,135
19. Johann Zarco, KTM, 1:55,716, + 1,508
20. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,773, + 1,565
21. Karel Abraham, Ducati, 1:55,951, + 1,743
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:56,072, + 1,864
23. Hafizh Syahrin, KTM, 1:56,371, + 2,163

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