Dovizioso erklärt den «Marc-Style» – und die MotoGP

Von Nora Lantschner
Nur 0,023 sec lagen zwischen Dovizioso und Márquez

Nur 0,023 sec lagen zwischen Dovizioso und Márquez

Ducati-Star Andrea Dovizioso schnappte sich wie 2018 den Auftaktsieg in Katar. Marc Márquez (Honda) machte ihm das Leben aber bis zum Schluss schwer – die MotoGP-WM 2019 verspricht Spannung pur.

Der Saisonauftakt in Katar macht Lust auf mehr – nach 22 Runden trennten die Top-5 nur 0,600 sec, Andrea Dovizioso besiegte Marc Márquez (Repsol-Honda) im Fotofinish um 0,023 sec. Elf Fahrer überquerten die Ziellinie mit weniger als zehn Sekunden Rückstand, Johann Zarco (KTM) verlor als 15. auch nur 15 Sekunden.

«Ich glaube, die MotoGP ist jetzt anders als in der Vergangenheit», kommentierte «Dovi» nach seinem 13. Sieg in der «premier class». «Wenn wir schauen, Valentino [Rossi] ist mit nur 0,6 sec Rückstand Fünfter. Keinem geht es darum, das schnellste Rennen zu machen, weil du dich dann am Ende in einer sehr schlechten Situation wiederfinden kannst. Die beste Strategie ist, zu versuchen, im richtigen Moment bereit zu sein. Ich glaube, das ist mir gelungen. Ich habe die Reifen während des Rennes geschont, deshalb habe ich Rins immer wieder gestoppt: Denn wenn ich ihm folge, muss ich den Hinterreifen beanspruchen. Das ist der Grund für die unglaublich engen Abstände zu allen Fahrern. Die MotoGP ist nun anders», fasste er zusammen.

Der Ducati-Star musste sich bis auf den letzten Meter gegen Márquez verteidigen und hatte anschließend anerkennend erklärt, dass nur der fünffache MotoGP-Weltmeister in dieser Situation ein Überholmanöver versuchen würde – im «Marc-Style» eben. Was meint der zweifache Vizeweltmeister damit?

«Das ist schwierig zu erklären. Du musst schon ein Fahrer sein, um es genau zu verstehen. Wenn du hinter einem Gegner bist und ein Risiko eingehen musst, um so hart zu bremsen, dass die Reifen blockieren, keinen Fehler zu machen und in der Kurve zu bleiben, ist sehr schwierig. Du fühlst die Angst und sagst dir: 'Ich kann das nicht machen'. Aber Marc hat da etwas mehr, er kann in diesen Situationen etwas mehr spielen als wir, er kann es versuchen und es managen. Er ist viel Risiko eingegangen, aber er ist – meistens – gut darin, am Limit zu spielen. Wir wissen das – und wir versuchen darauf zu antworten.»

Das erste Rennen des Jahres war eine Neuauflage des Katar-GP 2018. Ob es auch 2019 einen Titelkampf zwischen Márquez und Dovizioso geben wird, ist für den 32-jährigen Italiener noch offen: «Ich hoffe es, aber ich glaube nicht, dass es so sein wird. Ich habe viele schnelle Fahrer gesehen. Es würde mir gefallen, aber ich glaube, dieses Jahr wird für alle schwieriger.»

Zunächst geht es darum, in den kommenden Aufeinandertreffen in Argentinien (31. März) und Texas (14. April) möglichst gut zu punkten. «Ich glaube, dass wir in den nächsten zwei Rennen Schwierigkeiten haben werden. Es wird sehr wichtig für uns, ein gutes Ergebnis zu machen und das Motorrad zu verbessern, weil wir in der Kurvenmitte noch zu langsam sind. Wir sind in einigen anderen Bereichen sicher stärker, aber es hängt von der Strecke ab – und von den Reifen, die wir am Wochenende zur Verfügung haben», so der Ducati-Werksfahrer.

Ist seine GP19 besser als das Vorgängermodell? «Es ist gleich wie letztes Jahr, aber nicht wirklich gleich. Ähnlich, aber nicht ganz gleich. Ich glaube, es ist noch zu früh, um das zu sagen. Die Strecke in Katar ist eigenartig, wir müssen noch warten – mindestens bis Le Mans. Auch die nächsten zwei Strecken sind speziell.»

Eines aber könne Dovizioso schon sagen: «Es sieht so aus, als seien alle Konkurrenten näher zusammen. Das heißt: Wenn du ein schlechtes Wochenende hast, kannst du viele Punkte verlieren. Wir müssen mit den Beinen auf dem Boden bleiben und weiter arbeiten. Wir haben einige wirklich gute Punkte, aber in der Kurvenmitte haben wir das langsamste Bike. Unsere Beschleunigung und die Power auf der Geraden gibt uns die Möglichkeit – wenn die Strecke uns liegt – den Unterschied zu machen. Aber auf 19 Rennen gesehen fehlt uns noch etwas. Auch die Situation von Honda zu verstehen, ist schwierig: Sie haben wohl einen kleinen Vorteil im Vergleich zum Vorjahr, weil sie mehr Power haben, aber wir müssen sehen – Veränderungen können manchmal positive und negative Dinge mit sich bringen. Wir müssen abwarten, wie es bei anderen Bedingungen aussieht.»

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