Max Biaggi: «Ab 40 muss man doppelt so viel arbeiten»

Von Nora Lantschner
Max Biaggi

Max Biaggi

Valentino Rossi (40) stand in der laufenden MotoGP-Saison bisher zweimal auf dem Podest. Max Biaggi (48) stellte nach einigen Runden auf der neuen Aprilia RSV4 X fest: «Die Zukunft gehört der Jugend.»

Der vierfache 250er-Weltmeister Max Biaggi kämpft heute als Moto3-Teambesitzer mit Aron Canet um den WM-Titel, dazu ist er als Aprilia-Botschafter unterwegs. Am Sonntag drehte er in Mugello die ersten Runden auf seiner neuen RSV4 X – ein Sondermodell, von dem übrigens nur zehn Stück für 39.900 Euro verkauft worden sind.

«Ich hatte keine Ansprüche, ich wollte mich nur wieder ein bisschen an die Bewegungen und die Geschwindigkeit gewöhnen. Denn kein Training kann dir diese Geschwindigkeit und die ganzen Mechanismen, die notwendig sind, um ein Monster mit 225 PS zu fahren, geben. Es hat sich zwar sehr stark entwickelt, aber kein funktionelles Training kann das Motorradfahren vollständig simulieren, auch weil auf einem Bike alles bei unvorstellbaren Geschwindigkeiten passiert. Wie gesagt, ich hatte keine Ansprüche, aber nachdem ich ein Leben lang mitten im Getümmel war, muss man die Instinkte zurückhalten, sonst nehmen sie überhand», erzählte Biaggi.

«Ein leichter Schmerz am Rücken erinnert mich daran, wie schwierig der Job eines Fahrers ist», schrieb der 48-jährige Italiener am Tag danach auf seine Facebook-Seite. «Ich möchte eine Überlegung anstellen, die zwar selbstverständlich aber trotzdem schwer zu akzeptieren ist: Ab einem gewissen Alter verändert sich wirklich alles. Die Zeitspanne, um sich wieder zu erholen, verändert sich, die Risikobereitschaft verändert sich und auch deine Fähigkeit, auf Situationen, die in wenigen Tausendstelsekunden passieren, zu reagieren, verändert sich!»

«Das Herz ist das von früher, aber der Kopf kommt manchmal nicht mit», gab der insgesamt sechsfache Weltmeister zu bedenken. «Und ab den 40ern ist das für alle eindeutig. Natürlich, konstantes Training, ein eiserner Wille und das Talent führen dazu, dieses Gefühl und diesen Eindruck abzustreifen, aber ihr könnt mir glauben, man muss doppelt so viel arbeiten wie ein junger Fahrer mit den gleichen Qualitäten!»

«Ich habe das in meinen letzten Jahren in der Superbike-WM erlebt und ich kann es nur jedes Mal, wenn ich auf ein Motorrad steige, bestätigen», fasste Biaggi zusammen, der sich 2012 zum zweiten Mal zum Superbike-Weltmeister kürte – mit 41 Jahren. 2015 stand er bei einem Wildcard-Einsatz in Sepang als 44-Jähriger zum letzten Mal auf einem Superbike-WM-Podest.

«Die Motorräder sind mein Leben, aber die Zukunft gehört der Jugend», betonte der Italiener.

Übrigens: Sein Landsmann und langjähriger Rivale Valentino Rossi, der am 16. Februar seinen 40. Geburtstag gefeiert hat, erklärte kürzlich in einem Radio-Interview mit Rai Radio 1, dass er ein glücklicher und fitter 40-Jähriger sei. «Ich bin aber sehr alt für den Job, den ich mache», gab der neunfache Weltmeister dann noch zu.

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