KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Andrea Iannone: «Natürlich ist es frustrierend!»

Von Otto Zuber
Andrea Iannone

Andrea Iannone

Andrea Iannone gesteht, dass er im Werksteam des Herstellers aus Noale eine andere Situation erwartet hatte. Gleichzeitig erklärt er trotzig: «Ich habe mir dieses Bike ausgesucht, weil ich an Aprilia glaube.»

Nachdem Andrea Iannone im Vorjahr mit dem Suzuki-Ecstar-Werksteam noch um Podestplätze kämpfen konnte, erlebt er in dieser Saison eine schwierigere Phase mit seinem neuen Brötchengeber Aprilia. Der 30-Jährige aus Vasto, der beim vergangenen Rennen in Grossbritannien den zehnten Platz erreicht hat und damit seine bisherige Saisonbestleistung wiederholen konnte (er kam bereits in Assen als Zehnter ins Ziel), belegt derzeit mit 27 WM-Zählern nur den 16. WM-Rang. Sein Teamkollege Aleix Espargaró hat sechs Punkte mehr auf dem Konto und belegt damit die 14. Position in der WM-Tabelle. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr war Iannone nach zwölf Rennen noch WM-Neunter.

Kein Wunder, hält der 13-fache GP-Sieger im «MotoGP.com»-Videointerview fest: «Ich habe ehrlich gesagt eine andere Situation erwartet, eine ganz andere Saison.» Und er fügt selbstkritisch an: «Das ist sicherlich nicht meine beste Phase. Angesichts meiner Leistung läuft es ganz okay, aber ich habe immer mit dem Bike zu kämpfen und das Feeling stimmt noch nicht. Wenn das der Fall ist, dann kannst du dein Potenzial auch nicht ausschöpfen. Du kannst dein Talent nicht zeigen.»

«Natürlich ist das frustrierend. Speziell, wenn man wie ich im vergangenen Jahr noch mit den Spitzenreitern um Top-Plätze hatte kämpfen können», gesteht Iannone. «Natürlich ist es schwierig, diese Situation zu akzeptieren, denn wir haben uns sicherlich nur ganz geringfügig verbessert, also nicht so stark, wie ich es mir erhofft hatte und wir es uns gewünscht hätten.» Dennoch könne er den Kopf nicht hängen lassen, stellt er klar: «Aprilia glaubt fest an mich und hat mich ausgesucht, um den Weg zurück auf die Erfolgsspur zu finden. Es ist also wichtig, dass ich weiterhin alles gebe und topmotiviert bleibe. Ich bin auch sehr motiviert, diese grosse Herausforderung, die vielleicht die schwierigste Aufgabe meines bisherigen Lebens ist, zu meistern.»

Der 240-fache GP-Teilnehmer weiss, was zu tun ist: «Ich denke, wir brauchen einige wichtige Änderungen für die Zukunft, und das betrifft nicht nur das Bike. Es geht auch um die Organisation, wir müssen uns neu aufstellen und sicherstellen, dass wir mit einem grösseren Potenzial antreten können. Ich habe mir dieses Bike ausgesucht, weil ich an Aprilia glaube, denn dieses Werk hat sich viele Titel gewonnen.» Und er warnt: «Ich will weiterhin vorne dabei sein, am liebsten mit Aprilia. Aber wenn das nicht möglich sein sollte, werde ich sicherlich auch andere Wege ausprobieren.»

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