Bald 22 MotoGP-Rennen: Fahrer sind geteilter Meinung

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró, Maverick Viñales und Fabio Quartararo

Pol Espargaró, Maverick Viñales und Fabio Quartararo

Dorna plant, die Anzahl der Grand Prix nach 2021 weiter zu erhöhen. Maverick Viñales (Yamaha), Pol Espargaró (Red Bull KTM) und MotoGP-Rookie Fabio Quartararo (Petronas Yamaha) sind sich nicht einig.

Bis zum Saisonende 2021 sind in den Dorna-Verträgen mit den MotoGP-Teams maximal 20 Grand Prix im Jahr vorgesehen. 2020 stehen erstmals 20 Rennen im Kalender, denn am 12. Juli ist auf dem neuen KymiRing der erste Finnland-GP seit 1982 – damals noch auf dem Straßenkurs von Imatra – geplant.

Nach 2021 will WM-Promoter Dorna die Anzahl der Grand Prix von 20 auf 22 erhöhen. Was halten die Fahrer von diesem Plan?

«Dann müssen wenigstens die Tests weniger werden», forderte Maverick Viñales. «Okay, am Ende geht es in Ordnung, wenn wir mehr Rennen fahren, aber wir müssen uns auch ein bisschen ausruhen. Nicht einfach Rennen, Rennen, Test, Rennen, Rennen ohne Pause, das ist immer schwierig.»

Tatsächlich sollen in Zukunft im Gegenzug weniger MotoGP-Tests stattfinden, so wird der zweitägige Valencia-Test nach dem Saisonfinale schon für 2020 ganz gestrichen. In diesem Jahr wird hingegen noch am Dienstag und Mittwoch (19. und 20. November) nach dem letzten Grand Prix der Saison getestet.

«Ich fahre gerne Rennen, für mich sind mehr Rennen also okay, aber dafür weniger Testfahrten, dann ist es gut», bekräftigte der Yamaha-Werksfahrer.

Pol Espargaró bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel: «Natürlich bedeuten mehr Rennen nicht nur für uns, sondern für alle Familien, die im Fahrerlager arbeiten, mehr Tage weg von zu Hause. Das will sicher keiner. Aber wir arbeiten und reisen um die Welt. Mehr Rennen bedeuten am Ende auch, dass uns mehr Leute sehen können. Das ist gut.»

«Wir haben auch ziemlich viele Testtage. Wenn ihr mich fragt, möchte ich sicher mehr zu Hause sein, aber wenn mein Boss fragt, dann sage ich, wir brauchen mehr Test», schmunzelte der Red Bull-KTM-Star. «Bei KTM sind wir nicht in der Position zu sagen, dass wir weniger Testfahrten wollen, weil wir diese Tests brauchen. Da muss man sich nur anschauen, was wir nach zwei Testtagen in Misano an gleicher Stelle am Rennwochenende geschafft haben», verwies er auf Startplatz 2 und Rang 7 im Grand Prix von San Marino.

«Wenn ich wählen muss, bin ich für die Tests. Denn wir sind nicht in der Position von Honda, Yamaha oder Ducati, die über viele Informationen verfügen. Wir müssen weiter testen. Aber es stimmt, dass wir dann viel Zeit weg von zu Hause verbringen werden», fügte Pol hinzu.

Wenn den Herstellern in Zukunft weniger Testtage zur Verfügung stehen, würde sich die Entwicklung und Arbeit an den Motorrädern mehr auf die Rennwochenenden verlagern. «Das wäre für alle gleich, damit müssen wir umgehen. Aber klar, an sechs Testtagen dreht man viele Runden, auch 60 am Tag. Wenn du einen guten Plan machst, kannst du wirklich hart arbeiten», warf Viñales ein.

Für Sensationsrookei Fabio Quartararo (Petronas Yamaha) ist die Diskussion hinfällig: «Für mich ist es ganz ehrlich kein Problem. Ich liebe es, dieses Motorrad zu fahren. Das ist das, was mir in meinem Leben am meisten Spaß macht. Jedes Mal, wenn ich teste oder auch im FP1 und im Qualifying auf der Strecke bin, genieße ich es wie ein kleines Kind. Für mich können sie gerne 22 Rennen machen – und die Anzahl der Test unverändert lassen», erklärte der 20-Jährige aus Nizza mit einem verschmitzten Lächeln.

Übrigens: Nur fünf private Testtage sind pro Fahrer aktuell erlaubt. Einzig KTM und Aprilia genießen noch die Privilegien der «concession teams» und können daher uneingeschränkt testen.

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