Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jorge Lorenzo über Comeback: «Sag niemals nie»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo beendete den Freitag in Valencia auf Platz 16. Er will Repsol-Honda helfen, hier die Team-WM zu gewinnen. Ein Comeback schließt er nicht aus.

Jorge Lorenzo tauchte am Freitag vorübergehend sogar unter den Top-Ten der Zeitenliste auf, in der Gesamtwertung aus FP1 und FP2 auf dem Circuit Ricardo Tormo landete er immerhin an 16. Position, es fehlten ihm 1,145 sec auf die Bestzeit des Fabio Quartararo. Und sein alter Rivale Valentino Rossi lag nur zwei Plätze vor ihm.

Aber die Karriere des fünffachen Weltmeisters geht zu Ende. «Ich habe nicht an den Rücktritt gedacht, ich habe diese Gedanken verdrängt, denn es ist wichtig, bei der Sache zu bleiben und fokussiert ans Werk zu gehen», erklärte der Repsol-Honda-Werksfahrer. «Es war aber Freitagfrüh im FP1 schwierig, alles zu vergessen, was am Donnerstag vorgefallen ist, denn ich habe so viele Textnachrichten erhalten. Aber ich will diesen Grand Prix anständig über die Bühne bringen und nachher lange Urlaub machen.»

Natürlich wurde Lorenzo auch gefragt, ob er sich eines Tages ein Comeback vorstellen könne. Zum Beispiel für einzelne Rennen oder 2021. «Sag niemals nie», betonte er. «Aber im Moment kann ich mir das nicht vorstellen. Aber wir werden sehen. Wenn ich mich dazu entschließe, dann eher für einen Wildcard-Einsatz in der MotoGP als zum Beispiel beim Suzuka Eight Hour Race.»

Fühlt sich Lorenzo erleichtert, nachdem er den Rücktritt verkündet hat? «Am Donnerstag war ich erleichtert, ja. Aber am Freitag musste ich wieder das Leder und den Helm anziehen und mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Wir steuern ein Motorrad mit fast 300 PS. Wenn du da gedanklich nicht bei der Sache ist, kann es gefährlich werden. Aber insgesamt fühle ich mich erleichtert. Ich fühle mich glücklich. Ich bin neugierig auf mein neues Leben. Aber jetzt geht es um den Grand Prix in Valencia, wir haben hier noch ein wichtiges Ziel zu erreichen, wir wollen die Team-WM gewinnen. Ich bin am Freitag nicht so schlecht gefahren, besser und etwas schneller als bei den Rennen zuvor, wenn man die Umstände in Betracht zieht. Hoffentlich gelingen uns am Samstag weitere Fortschritte. Der Aufstieg ins Q2 wird schwierig, aber er ist nicht unmöglich. Ich kann im Quali in die Top-15 fahren. dann möchte ich am Sonntag so viele Punkte wie möglich erobern – und mit Marc die Triple-Crown für Repsol-Honda gewinnen.»

Kann sich Lorenzo eine Teilnahme an der E-Sport-Championship der Gamer vorstellen? «Auf der Playstation? Da würde ich mir die Augen ruinieren. Ich würde bald Brillen brauchen, denn sie trainieren so viele Stunden vor dem Bildschirm. Ich liebe meine Playstation, ich spiele viele Stunden lang, ich habe viele Games. Ich bin ein Enthusiast. Aber ich will nicht täglich 7 oder 8 Stunden damit verbringen. Das ist zu anstrengend. Ich liebe auch den Strand und andere Dinge. An der Playstation habe ich nach einer halben Stunde oder Stunde genug. Aber man weiß nie...»

MotoGP-Ergebnis, Valencia, Gesamtwertung FP1+FP2:

1. Quartararo, Yamaha, 1:30,735 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,148 sec
3. Márquez, Honda, + 0,239
4. Miller, Ducati, + 0,265
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,464
6. Rins, Suzuki, + 0,495
7. Mir, Suzuki, + 0,545
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,570
9. Dovizioso, Ducati, + 0,616
10. Zarco, Honda, + 0,634
11. Crutchlow, Honda, + 0,698
12. Petrucci, Ducati, + 0,720
13. Pirro, Ducati, + 1,030
14. Rossi, Yamaha, + 1,040
15. Bagnaia, Ducati + 1,133
16. Lorenzo, Honda, + 1,145
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,170
18. Rabat, Ducati, + 1,424
19. Abraham, Ducati, + 1,543
20. Kallio, KTM, + 1,732
21. Iannone, Aprilia, + 1,833
22. Syahrin, KTM + 2,152
23. Lecuona, KTM + 2,379

MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.

Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen:

1. Honda 401. 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.

Team-WM nach 18 von 19 Rennen:

1. Ducati Team 432. 2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.

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