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Zarco: Lob für Carbon-Schwinge, Kritik für Funksystem

Von Sebastian Fränzschky
Johann Zarco

Johann Zarco

LCR-Pilot Johann Zarco zeigte sich beim MotoGP-Test in Aragon experimentierfreudig – aber auch kritisch: Während die technische Arbeit mit Honda vielversprechend verlief, sorgte das neue MotoGP-Funksystem für Frust.

Johann Zarco erlebte beim jüngsten MotoGP-Test in Aragon einen intensiven Tag mit vielen Erkenntnissen – allerdings auch einigen Sorgen. Der Franzose beendete den Test auf Position 17, mit einem Rückstand von 1,323 Sekunden auf die Bestzeit. Die Platzierung rückte für den Honda-Piloten jedoch in den Hintergrund.

«Ich absolvierte viele Stints und probierte viele Dinge, um den Ingenieuren Daten zu liefern. Als Fahrer spürt man aber nicht jede Änderung», erklärte Zarco. Sein Fokus lag klar auf der Entwicklungsarbeit für Honda.

«Hinsichtlich der Rundenzeit gelang kein großer Schritt, doch das war ohnehin nicht das Ziel. Das Ziel bestand darin, die Dinge zu probieren. Die größte Änderung, die man auch sehen konnte, war die Carbon-Schwinge. Das war sehr interessant. Damit erhielten wir eine bessere Performance», lobte er die neue HRC-Entwicklung.

Besonders die neue Carbon-Schwinge konnte bei Zarco punkten: «Die Schwinge war das Bauteil, das am besten funktionierte. Wir verbessern die Beschleunigung damit. Aber auch beim Bremsen gibt es Vorteile, weil wir die Haftung am Hinterrad besser kontrollieren können.»

Allerdings stand Zarco nicht das volle Potenzial zur Verfügung. Da er trotz der Concessions sparsam mit den Motoren umgehen musste, konnte er nicht mit dem optimalen Paket fahren. Dennoch zieht er ein positives Fazit: «Wir können den Test nicht auf Grund des Klassements bewerten, sondern sollten ihn eher basierend auf der geleisteten Arbeit einstufen. Über die interne Arbeit kann ich leider nicht zu viel sagen, weil das geheim ist.»

Zarco betonte, dass Honda an sehr spezifischen, technischen Aspekten gearbeitet habe: «Es ging um sehr technische Dinge am Motorrad. Das sind Dinge, die Honda entwickelt, um neue Türen zu öffnen. Ich hoffe, dass uns diese Entwicklungen im kommenden Jahr Vorteile verschaffen werden.»

Weniger zufrieden war der Franzose mit dem neuen MotoGP-Funksystem, das derzeit getestet wird. Vor allem die Knochenschall-Technologie bereitet ihm Unbehagen: «Ich realisierte, dass sich mein Helm auf meinem Kopf bewegt. Daran bin ich gewöhnt. Wenn man mehr als 300 km/h erreicht, dann hebt sich der Helm ein bisschen an und das Funksystem verrutschte vom Knochen. Ich konnte es nur noch manchmal hören.»

«Es ist interessant. Einige Fahrer berichten, dass sie es die ganze Zeit sehr gut verstehen, andere nicht. Im Moment ist es nicht angenehm. Das System ist nicht gut. Es wäre das Beste, das System der Formel 1 zu verwenden», machte Zarco Werbung für ein System einer In-Ear-Lösung.

Zarco will nun das Gespräch mit den FIM-Verantwortlichen suchen und herausfinden, ob eine Umstellung auf das bewährte Formel-1-System möglich ist. Auch sein Gehör ist für den erfahrenen Piloten ein sensibles Thema – ein weiterer Grund, warum er den aktuellen Knochenschall-Kopfhörern skeptisch gegenübersteht.

Ergebnisse MotoGP-Test Aragon (9. Juni):

1. Maverick Viñales (E), KTM, 1:45,694 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,006 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,055
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,264
5. Pedro Acosta (E), KTM, +0,335
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,402
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,519
8. Alex Márquez (E), Ducati, +0,579
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,697
10. Joan Mir (E), Honda, +0,725
11. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,818
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,903
13. Brad Binder (ZA), KTM, +0,951
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,967
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,986
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,317
17. Johann Zarco (F), Honda, +1,323
18. Alex Rins (E), Yamaha, +1,672
19. Pol Espargaro (E), KTM, +1,873
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,086
21. Manuel Gonzalez (E), Aprilia, +2,138
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,259

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