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Brünn-GP: So sieht eine MotoGP-Garage von innen aus!

Von Silja Rulle
SPEEDWEEK.com durfte bei VR46-Ducati hinter die Kulissen blicken und am Trainings-Freitag exklusiv in der Garage vorbeischauen: Wo die Bikes stehen, wo die Daten analyisiert werden – und was nicht gezeigt werden darf!

Wie sieht eigentlich eine MotoGP-Garage von innen aus? Ich, die SPEEDWEEK.com-Reporterin, durfte am Wochenende des Tschechien-GP bei VR46-Ducati hinter die Kulissen schauen. Und weil wegen des verletzungsbedingten Ausfalls von Franco Morbidelli nur auf einer Seite der Garage Action (heißt: Geheimhaltung!) ist, konnte ich sogar ein paar Fotos für die Leser mitbringen.

Die Gesamtsituation in der Garage des Teams von MotoGP-Ikone Valentino Rossi sieht so aus: Auf jeder Seite der Garage (also für jeden der beiden Fahrer) arbeiten vier Mechaniker, ein Kraftstoff-Ingenieur, ein Ingenieur für die Elektronik sowie ein Crew-Chief. Beim Team sind außerdem noch drei Ducati-Leute (in Ducati-Rot gekleidet statt des markanten Looks aus Schwarz und Quietschgelb von VR46), davon ist einer für Ersatzteile zuständig. Dazu noch ein Techniker sowie einen Vertreter von Öhlins, die die Aufhängungen bereitstellen.

Ich darf mir zwischen dem ersten freien Training und dem Zeittraining die Garagen-Seite von Franco Morbidelli genauer anschauen. Er kann mit einer Schlüsselbein-Verletzung von seinem Sturz vom Sachsenring nicht mitfahren, seine Motorräder sind aber beide mit Transportreifen aufgezogen in der Garage. Ziemlich riesig und technisch wirklich komplex!

Nebenan auf der Seite von Fabio Di Giannantonio werkelt die Crew gerade am Bike, die Verkleidung ist ab – daher sind Fotos auf dieser Seite strengstens verboten. Top Secret! Vier Mann arbeiten an dem Motorrad, um es auf die nächste Session abzustimmen. 

Auf der hinteren Seite der Garage sind je Seite zwei Computer-Arbeitsplätze eingerichtet, daneben der aus der TV-Übertragung allen Fans bestens vertraute Klappstuhl für den Fahrer. Auf den Monitoren von Crew-Chief und Ingenieur sind eigentlich allerlei geheime Daten und komplizierte Graphen zu sehen. Für das Foto werden die streng geheimen Daten kurz ausgeblendet. Denn vielleicht liest die Konkurrenz ja auch SPEEDWEEK.com.

Gerade beginnt draußen vor dem Garagentor das Zeittraining der Moto2, daher sind die Garagentore unten. Das wird wenig später auch gegen den einsetzenden starken Regen helfen.

Weiter hinten (von der Boxengasse aus betrachtet) und im Top-Secret-Bereich: das Back-Office. Hier werden Ersatzteile und Werkzeug gelagert. Es sieht aus wie in einer recht normalen Werkstatt, nur mit Teilen von MotoGP-Bikes eben. Dieser Teil ist noch im Boxengebäude. Weiter hinten heraus ist dann noch ein Bereich, der schon Richtung Fahrerlager geht und nach draußen teilweise offen liegt, in dem eine Spüle und Putzmittel stehen. Dort werden Teile gereinigt und nebenan auch der Kraftstoff gelagert. 

Ebenfalls im Back-Office: das Reifen-Lager. Die Gummis werden dort in einer Art Sauna-Kammer hinter Folie bei Temperaturen von um die 90 Grad Celsius gelagert – damit sie auf der Strecke schön klebrig und griffig sind. Wenn man die Folie von außen anfasst, merkt man: Dahinter ist es knallheiß. Bei knapp unter 20 Grad in Brünn und dem später einsetzenden Regen ganz angenehm – aber bei Hitze-GPs wie in Thailand möchte man hier eher nicht arbeiten. 

Hinter den eigentlichen Garagen im Fahrerlager stehen dann – Team für Team nebeneinander und jeweils hinter den Garagen – die Trucks. Für die meisten Teams sind es zwei große Lkw, die nebeneinanderstehen, dazwischen ein Arbeitsbereich. VR46 ist das einzige Team, das hier eine deutlich größere Konstruktion aus drei Trucks und mit einer Art Überdachung hat. Daher baut das Team in jedem Fahrerlager als erstes auf – und als letztes wieder ab. Mehr Komfort, aber auch längere Arbeitszeiten fürs Team. In den Trucks sind zum Beispiel Büroräume untergebracht. Es wirkt fast wie ein kleines Dorf – und das alles zusammenklappbar und durch Europa fahrbar.

Auf der anderen Seite des auch aus dem TV bekannten Mittelganges im Fahrerlager stehen dann die Hospitalitys: Ebenfalls auf Lkw verladbare temporäre Gebäude, in denen die Teams Gäste empfangen und bewirten, wo Interviews stattfinden und wo auch die Teammitarbeiter essen – wenn am Abend die Action auf der Strecke und in der Garage vorbei ist.

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