Moto3: Horrorcrash im Sepang-GP

Kämpferischer Bezzecchi: «Das Bike fährt fantastisch»

Von Thomas Kuttruf
Von Platz 14 auf 6: Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi

Von Platz 14 auf 6: Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi

Aprilia-Held Marco Bezzecchi zeigte erneut eine starke Leistung – doch nach schlechtem Qualifying war von Platz 14 aus beim MotoGP-Sprint auf Platz 7 Endstation. Damit war «Bezz» den dritten WM-Rang zunächst wieder los.

Nach den Höhenflügen bei den letzten WM-Stationen, die von einer überragenden Vorstellung in Australien gekrönt wurden, musste das Aprilia-Projekt auf dem Sepang International Circuit einen Dämpfer hinnehmen. Nicht eine RS-GP hatte es ins Q1 geschafft – damit waren die Chancen auf einen glorreichen Sprint-Samstag von Beginn an überschaubar.

Doch Frontmann Marco Bezzecchi ließ sich von der Schlappe nicht entmutigen. Aus der fünften Reihe fuhr die Nummer 72 ein sehr beherztes Rennen. Im Mittelfeld der MotoGP-Meute überzeugte «Bezz» mehr mit Kampfgeist als mit reinem Speed. Runde für Runde biss er sich an der Konkurrenz vorbei.

Drei Runden vor der Flagge bereits in den Punkten angekommen, profitierte der schnelle Italiener dann auch noch vom Zwischenfall mit Luca Marini, der den Honda-Pilot ins Kies und Red Bull-KTM-Athlet Pol Espargaro neben die Piste geschickt hatte.

Gut eine Stunde nach der Zieldurchfahrt ging es nach der Strafe für Fermin Aldeguer dann noch mal um eine Position nach vorne. Kleines, aber entscheidendes Detail: Durch den extra Zähler sind Pecco Bagnaia und Marco Bezzecchi nun punktgleich.

Nach dem 10-Runden-Match zeigte sich Bezzecchi nicht unzufrieden: «Der Sprint ging absolut in Ordnung – denn ich habe etliche Plätze gutgemacht. Wenn unsere Leistung nicht gepasst hätte, dann wäre diese Leistung so nicht möglich gewesen. Aber natürlich wäre es noch besser gelaufen, wenn ich weiter von vorne losgefahren wäre.»

Eine plausible Erklärung für die schwächere Leistung in Zeittraining und Q1 hatte der Italiener nicht. Bezzecchi: «Ehrlich gesagt – ich kann nicht schlecht über das Motorrad sprechen, es fährt sich fantastisch, aber ich habe es noch nicht geschafft, das Maximum aus den Reifen herauszuholen.»

Dass Bezzecchi die Aprilia bereits im Februar in Sepang testen konnte, das bedeutete zumindest keinen Vorteil. «Die Bedingungen sind komplett anders als beim Test, nicht unbedingt schlechter – aber anders», fasst der Werksfahrer die Lage zusammen.

Seinen Humor hatte Bezzecchi nach dem formellen Rückschritt nicht verloren: «Immerhin habe ich am Sonntag beim GP-Rennen die doppelte Distanz, um noch weiter nach vorne zu kommen.» Der Racer aus Rimini ergänzte: «Wobei ich nicht sicher bin, ob wir die Pace der Gresini-Bikes, von Pecco aber auch von Pedro haben. Dahinter, mit Morbidelli und «Diggia» aber schaut es vom Speed her gut aus.»

Und zum Schluss des Treffens mit den MotoGP-Medien gab es eine weitere positive Nachricht: «Ich denke, dadurch, dass ich die Reifen so behandle, sollten sie auch länger durchhalten und nicht so hart in der Leistung nachlassen.»

Während es nun darum geht, Platz 3 mit Kumpel und Ducati-Werksfahrer Bagnaia auszufechten, herrscht von hinten noch keine akute Gefahr. Der im Sprint auf Rang 3 vorgerückte Pedro Acosta liegt 45 Zähler hinter Marco Bezzecchi.

Ergebnisse MotoGP Sepang, Sprint (25. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 10 Runden in 19:53,725 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +2,259 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +5,155
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,541
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,468
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +10,232
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +3,138*
8. Johann Zarco (F), Honda, +12,627
9. Enea Bastianini (I), KTM, +12,974
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,515
11.Pol Espargaro (E), KTM, +14,924
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +15,394
13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,461
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +17,601
15. Alex Rins (E), Yamaha, +17,721
16. Brad Binder (ZA), KTM, 18,248
17. Somkiat Chantra (T), Honda, +22,398
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +22,478
19. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +25,412
20. Michele Pirro (I), Ducati, +26,074
– Joan Mir (E), Honda, fünf Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, vier Runden zurück
– Luca Marini (I), Honda, zwei Runden zurück

*= 8-Sekunden-Strafe wegen Unterschreitung des Reifendrucks

WM-Stand nach 39 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 388. 3. Bagnaia 286. 4. Bezzecchi 286. 5. Acosta 241. 6. Di Giannantonio 216. 7. Morbidelli 213. 8. Aldeguer 190. 9. Quartararo 170. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 130. 12. Binder 126. 13. Marini 120. 14. Bastianini 97. 15. Mir 77. 16. Ogura 73. 17. Vinales 72. 18. Miller 66. 19. Rins 60. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 683 Punkte. 2. Aprilia 348. 3. KTM 304. 4. Honda 250. 5. Yamaha 209.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 831 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 578. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 429. 4. Red Bull KTM Factory Racing 365. 5. Aprilia Racing 327. 6. Monster Energy Yamaha 230. 7. Trackhouse MotoGP Team 219. 8. Honda HRC Castrol Team 197. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 192. 10. LCR Honda 136. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 105.

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