Platz 9: Binders Nervosität verwandelte sich in Speed
Wie so oft 2025 scheiterte das Vorhaben, ein Spitzenergebnis zu erzielen, bereits am ersten Tag der Veranstaltung – und auch samstags, in den Quali-Sitzungen, hatte KTM-Langzeitpilot Brad Binder dauerhaft Ladehemmung, was zu schlechten bis sehr schlechten Startpositionen führte. 16,16,15,16,18 – so die Ausgangslage des Südafrikaners bei den letzten fünf Stationen der MotoGP.
Beim Sprint von Sepang hatte sich der als Schnellstarter bekannte Binder dann aber auch nicht in Szene setzen können. Nach Position 16 gab es für «BB33» nichts mehr zu diskutieren. «Es war das schlechteste Rennen meines Lebens. Ich hatte hinten null Grip von Runde 1 an und auch die Front hat nicht funktioniert. Es war katastrophal – und es kann nur besser werden.»
Das wurde es. Zwar erbte Binder auch die Positionen von Aldeguer, Bagnaia und Kollege Espargaro, doch auch aus eigener Kraft gelangen erfolgreiche Attacken. Auf dem Weg zu Platz 9 erlegte er unter anderem auch das zuletzt größte Schwergewicht der MotoGP, Aprilia-Pilot Marco Bezzecchi.
In Sekunden ausgedrückt hatte Binder seinen Rückstand auf die Spitze binnen 24 Stunden halbiert. Nach der vollen GP-Distanz fehlten wie im kurzen Sprint 18 Sekunden auf die schnellste Ducati. In Sachen Rundenzeiten konnte er nun sogar Fabio Di Giannantonio überflügeln, der die Ziellinie als Sechster sah. Während Stallgefährte Acosta am Heck von Alex Marquez zeigte, was möglich ist, wenn man aus Reihe 2 losstartet, fand Binder trotz seiner guten Leistungen einen weiteren Meister in Enea Bastianini, der die Aufholjagd noch dramatischer umgesetzt hatte und von 19 auf 7 vorpreschte.
Nach dem Malaysia-GP klang Brad Binder dann aber ganz anders als am Vortag: «Ich war nervös, denn ich wusste nicht, ob mir das Gleiche passiert wie beim Sprint. Doch heute konnte ich mit meinem Rennen ein anständiges Comeback geben. Die Startposition war die große Herausforderung. Dennoch bin ich besser klargekommen und konnte außerdem den Grip hinten bis zum Ende auf einem ordentlichen Niveau halten.»
Binder erklärte die Veränderungen: «Die Mannschaft hat etwas mehr Last auf das Motorrad vorne gebracht – und ich habe versucht, noch besser und kontrollierter mit dem Gas umzugehen. Das eigentliche Ziel muss es aber sein, weiter in der Startaufstellung nach vorne zu kommen, nur dann lassen sich richtig gute Rennen und Ergebnisse einfahren.»
Während Pedro Acosta mit einer ganzen Serie von Spitzenergebnissen nun noch die Möglichkeit hat, sich auf Rang 3 der WM-Tabelle zu verbessern, ist der große Rückschritt von Binder nicht mehr gutzumachen. Mit 133 Zählern rangiert der WM-Fünfte der 2024er-Kampagne bei der Rückkehr zu den Finalevents in Europa auf dem ernüchternden 12. Platz.
Ergebnisse MotoGP Sepang, Rennen (26. Oktober):
1. Alex Marquez (E), Ducati, 20 Runden in 40:09,249 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +2,676 sec
3. Joan Mir (E), Honda, +8,048
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +8,580
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,556
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,060
7. Enea Bastianini (I), KTM, +15,299
8. Luca Marini (I), Honda, +18,738
9. Brad Binder (ZA), KTM, +18,932
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +19,256
11. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +19,824
12. Johann Zarco (F), Honda, +22,234
13. Alex Rins (E), Yamaha, +23,509
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,201
15. Somkiat Chantra (T), Honda, +34,110
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,115
17. Michele Pirro (I), Ducati, +43,914
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +47,060
19. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +77,942
– Francesco Bagnaia (I), Ducati
– Fermin Aldeguer (E), Ducati
– Raúl Fernández (E), Aprilia
– Pol Espargaro (E), KTM
WM-Stand nach 40 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 413. 3. Bezzecchi 291. 4. Bagnaia 286. 5. Acosta 260. 6. Morbidelli 227. 7. Di Giannantonio 226. 8. Aldeguer 186. 9. Quartararo 182. 10. R. Fernandez 146. 11. Zarco 134. 12. Binder 133. 13. Marini 128. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 79. 17. Vinales 72. 18. Miller 68. 19. Rins 63. 20. Oliveira 36. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 23. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. A. Espargaro 0. 28. Michele Pirro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 708 Punkte. 2. Aprilia 355. 3. KTM 325. 4. Honda 266. 5. Yamaha 221.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 831 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 599. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 453. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 333. 6. Monster Energy Yamaha 245. 7. Trackhouse MotoGP Team 225. 8. Honda HRC Castrol Team 221. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 201. 10. LCR Honda 141. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 107









