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Der Sturz in Aragón war mein Fehler

Kolumne von Stefan Bradl
Ben Spies habe ich im Rennen früh überholt

Ben Spies habe ich im Rennen früh überholt

Beim Aragón GP am vorletzten Sonntag war ich ein bisschen zu ungeduldig. Der erste Podestplatz in der MotoGP-Klasse wäre möglich gewesen.

Nach diesem Sturz auf Platz 3 in der fünften Runde gibt es keine Ausrede: Es war mein Fehler, ich war zu aggressiv, zu ungeduldig, wie in Assen. Ich hätte den Speed für den dritten Platz gehabt! Aber ich hatte 60 Grad Schräglage, in der Runde vorher an dieser Stelle 58 Grad. Deshalb ist mir das Vorderrad weggerutscht. Schade. Ich wäre in der Lage gewesen, Rang 3 zu holen …

Auf das erste freie Training am Freitag haben wir verzichtet, denn erstens war es nicht richtig nass, zweitens wussten wir nicht, ob die Ölspur der Moto3-Mahindra richtig gesäubert war, und drittens haben wir für die ganze Saison nur sechs Motoren, also schonen wir in solchen Fällen lieber die Laufleistung.

Ich war aber im nassen zweiten und dritten Training recht gut unterwegs, ich habe mich im Regen von Anfang an gut gefühlt. Ich bin aber am Freitag für diese Bedingungen zu aggressiv gefahren, speziell beim Rausbeschleunigen, dadurch war der Reifenabrieb sehr stark. Deshalb hatte ich am Schluss keinen Grip mehr, ich bin auf Platz 6 zurückgefallen. Aber das Fahren im Regen hat richtig Spass gemacht.

Für Samstag haben wir mit Hilfe der Elektronik versucht, hier eine reifenschonendere Lösung zu finden. Ich habe dann im dritten nassen Training nur 0,3 sec auf die Bestzeit verloren. Mit Platz 5 im Qualifying war ich nicht unzufrieden. Natürlich wäre ich gern zum ersten Mal in der ersten Reihe gestanden. Aber Lorenzo, Pedrosa und Spies waren auch beim Testen hier, und sie sind momentan stärker als ich.

Beim Aragón-GP habe ich am Samstagabend Red-Bull-Rookie Philipp Öttl (16) samt seinem Papa Peter zu mir ins Motorhome eingeladen und mich mit ihm unterhalten. Ich verfolge seine Laufbahn aufmerksam und dachte mir, vielleicht kann ich ihm manchmal mit Tipps helfen, damit er gewisse Fehler vermeidet, die ich in seinem Alter gemacht habe. Phil hat Talent, und wir haben ein paar Gemeinsamkeiten. Sein Papa Peter hat Grands Prix gewonnen wie meiner, wir sind beide Einzelkinder, er ist Bayer. Philipp ist sehr ehrgeizig. Ich denke, wenn er ein bisschen lockerer wird, wird er noch stärker. Daran werden wir arbeiten.

Inzwischen hat Philipp für 2013 udn 2014 beim TT Motions Event Team von Dani Epp und Terrell Thien einen Moto3-WM-Vertrag unterschrieben. Das freut mich, und beim Valencia-GP kann sich Phil als Wildcard-Pilot auf seiner Kalex-KTM erstmals mit der Weltspitze messen.

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