Valentino Rossi: «Fühle mich noch als Champion»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi: Wie in alten Tagen

Valentino Rossi: Wie in alten Tagen

Valentino Rossi will der M1 keinen neuen Liebesbrief schreiben. Aber die Vertrautheit mit der M1 ist geblieben; die Zuversicht ist zurückgekehrt.

In einer Woche beginnt für Valentino Rossi (34) beim Nacht-GP in Katar das Projekt Wiederherstellung des guten Rufes. Die zweijährige Ducati-Tristesse soll im Nebel der Erinnerung verschwinden, als einmaliger Ausrutscher in der beispiellosen Karriere des populären Italieners.
 

Valentino, war deine Rückkehr zu Yamaha bisher nur Musik in deinen Ohren?

Ja, das Comeback ist eine grossartige Story. Und eine spannende Wette. Für mich und auch für Yamaha. Nach zwei getrennten Jahren sind wir wieder verbündet. Wir wollen gemeinsam wieder an die Spitze marschieren.

Wie fühlt es sich an, wieder Mitglied der Yamaha-Familie zu sein?

Erstklassig. Ich habe mir zuerst etwas Sorgen gemacht. Ich wusste nicht, welche Atmosphäre mich erwarten würde. Aber schliesslich war alles einwandfrei; von jedem Blickwinkel aus. Yamaha ist Teil meiner Familie. Ich habe mit diesem Werk die schönsten Augenblicke meine Karriere genossen. Wir hatten viele unvergessliche Erlebnisse gemeinsam. Diese Vertrautheit setzt sich jetzt fort.
 
Als du dich 2010 von deiner M1 verabschiedet hast, hast du ihr einen Liebesbrief hinterlassen und ihr deine innige Liebe versichert. Schreibst du jetzt einen neuen Brief?

Dieser Brief war wirklich sehr lustig. Ich glaube, ich kann mir einen weiteren Brief ersparen. Wir machen ja dort weiter, wo wir 2010 aufgehört haben. Es ist so, aus wären die letzten zwei Jahre ausradiert.

Yamaha hat dir als Fahrer viel Genugtung gegeben, als du 2004 mit dieser Marke auf Anhieb Weltmeister geworden bist. Fühlst du dich jetzt wieder wie ein Kind vor dem ersten Schultag?

Ja, genau so fühle ich mich. Wie ein Kind mit Süssigkeiten. Wieder auf die M1 steigen zu können, war ein unbeschreibliches Gefühl für mich. Die Tests sind recht gut verlaufen, mit Ausnahme von Texas. Jerez hat gezeigt: Wir sind bereit für den ersten Wettkampf.

Wie hat sich die M1 seit 2010 verändert?

Die M1 hat sich stark verändert. Das war beim ersten Test eine grosse Überraschung. Die Basis ist ähnlich wie 2010, Aber ich habe gleich gespürt, dass es in allen Bereichen Fortschritte erzielt wurden. Das wirkt sich auf jeder Strecke aus, an jeder Stelle der Piste. Yamaha hat tadellose Arbeit geleistet, als ich weg war. Die neue Maschine verfügt über eine bessere Stabilität, mehr Grip, sie ist einfach zu handhaben, die elektronischen Systeme wurden besser.
Ausserdem ist der 1000-ccm-Reihenvierzylinder konkurrenzfähiger als der 800er, der von 2007 bis Ende 2011 eingesetzt wurde. Mit dem 800er hatten wir phasenweise Probleme. Vor allem in der Anfangsphase.

Du hast ein paar Enttäuschungen erlebt. Betrachtest du dich trotzdem noch als Champion?

Ja, ich habe Glück, weil ich in meiner Karriere viele Rennen gewonnen habe. Ich habe viel erreicht, viele Weltmeisterschaften gewonnen und so weiter... Ja; ich fühle mich noch als Champion.

Warum ist die Yamaha das beste Motorrad für dich?

Weil sie sehr gut zu meinem Fahrstil passt. Mit der M1 kann ich mehr als 100 Prozent meiner Leistung abrufen. Die Maschine ist sehr präzise, du musst sie sehr sauber steuern, das kommt mir sehr entgegen. Ja, ein ideales Motorrad für mich und meinen Fahrstil.

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