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Bernhard Gobmeier: «Ducati-Update im Juli»

Von Günther Wiesinger
Bernhard Gobmeier

Bernhard Gobmeier

Die Saison 2013 wird für die Ducatisti ein Geduldsspiel. Rennchef Bernhard Gobmeister kündigt für Juli sichtbare Verbesserungen an.

Nach zwei siebten Plätze in Doha und Austin durch Andrea Dovizioso ist bei Ducati Corse klar: Mit der Ducati Desmosedici GP13 ist zumindest über die Renndistanz kein Blumentopf zu gewinnen. Bernhard Gobmeier, General Manager von Ducati Corse, hat eine beschwerliche Aufgabe vor sich.

Im Winter tröstete sich Ducati manchmal damit, dass Valentino Rossi an manchen Testtagen nicht weit vor Dovizioso oder Hayden lag. Aber spätestens seit dem Texas-GP ist klar, dass die wahre Messlatte und der Prüfstein für Ducati nicht Rossi heisst, sondern Lorenzo, Pedrosa und Márquez.

«Wir haben uns bei Rossi nur als Gradmesser orientiert», sagt Gobmeier. «Denn wir wissen, dass Rossi in den Vorjahren meistens ein bisschen schneller war als Nicky, auf manchen Strecken war es umgekehrt. Dadurch wussten wir ungefähr, welcher Unterschied vom Fahren her zwischen Rossi und Nicky ist», sagt Gobmeier. «Denn im Endeffekt können wir uns nur am Ersten kommentieren. Es kann nicht unser Ziel sein, den Fünften oder Sechsten zu erwischen.»

Wann kommt neues Material?
Am nächsten Wochenende wird Testfahrer Michele Pirro in Jerez ein erstes Chassis-Upgrade an der GP13 einsetzen. Er sollte ursprünglich beim Spanien-GP mit einer Wildcard fahren, ersetzt aber jetzt Ben Spies (Schulter verletzt, Nerv im Brustkorb eingeklemmt) bei Pramac.

Ducati hat zwei Chassis-Lieferanten. In Italien arbeiten drei Firmen zusammen, eine fräst, eine schweisst, die dritte erledigt die Endbearbeitung. Dazu gibt es Aufträge für die Firma Suter Racing Technology in der Schweiz, die bei den Updates mitwirkt.

Wann wird für Dovizioso und Hayden ein neues Motorrad verfügbar sein? Es ist ja kein Geheimnis, dass die GP13 grundsätzlich mit der letztjährigen GP12 identisch ist.

«Die GP14 kommt im Jahr 2014», hält Gobmeier mit leichtem Schmunzeln fest.

Wobei es Ducati bei diesen Bezeichnungen in den letzten Jahren nicht mehr sehr genau genommen hat. Denn die erste Version der GP13 fuhr Rossi schon in Assen 2012, man nannte sie dann einfach GP11.1.

Und die GP12 wurde unverändert und handstreichartig in die GP13 verwandelt, wie erwähnt. Böse Zungen könnten sagen: Ducati hat wegen des anhaltenden Erfolgs die Entwicklung eingefroren.

Bernhard Gobmeier lässt diese Behauptung natürlich nicht auf sich sitzen. «Was unser Werksteam seit Katar einsetzt, ist eine GP12.5», betont er. «Und es wird im Laufe der Saison weitere Updates geben. Auf genaue Termine will ich mich nicht festnageln lassen. Unter Umständen gibt es sogar zwei Updates. Das erste nennenswerte Update werden wir vor Ende der ersten Jahreshälfte zum Einsatz bringen, also im Juli. Aber wir wissen noch nicht genau, wie sich das logistisch durchführen lässt; wir müssen erst die Beschaffungszeiten abklären.»

Für den bedeutsamen Heim-GP in Mugello erwarten die Ducatisti auf jeden Fall ein konkurrenzfähiges Motorrad. Aber Mugello findet am 2. Juni statt, zu früh für ein gravierendes Update, versichert Gobmeier. Bis dahin wird die Desmosedici in homöopathischen Dosierungen verbessert.

Budget: keine Restriktionen für Entwicklung
Ducati hat nach dem zweijährigen Rossi-Desaster einige Sponsoren (Enel, Generali, Diesel und so weiter) verloren, dadurch sollen 7 Millionen abhanden gekommen sein.

Stellt der neue Eigentümer Audi ein unbegrenztes Entwicklungsbudget zur Verfügung, damit Ducati den Rückstand zu Honda und Yamaha möglichst rasch aufholen kann?

Gobmeier: «Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der sein Geld zusammenhält. So bin ich erzogen worden. Bisher habe ich keine Restruktionen in Bezug auf die Entwicklungsumfänge. Allerdings haben ich unseren Technikern erklärt, dass es Restriktionen gibt, was unnützes Geraffel betrifft. Für so einen Schmarrn gebe ich kein Geld aus, da investieren wir das Geld lieber in eine neue Schwinge, sage ich dann zum Beispiel.»

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