Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Colin Edwards: «Ich bin älter und weiser geworden»

Von Günther Wiesinger
Colin Edwards (40) nimmt in Indy Abschied von der MotoGP-WM. In Valencia darf er dann noch sein Abschiedsrennen fahren. Der Texaner will jetzt neue US-Talente fördern.

Nach mehr als 20 Jahren als Profi-Rennfahrer wird Colin Edwards (er fährt seit 2003 in der Königsklasse) nach dem Indy-GP Abschied nehmen. Bei Forward wird er in Brünn durch Alex De Angelis ersetzt.

In Indianapolis bestreitet der 40-jährige Texaner seinen letzten Heim-GP.

Colin hat seinen Rücktritt per Saisonende bereits beim Texas-GP angekündigt, jetzt muss ers einen Platz ein paar Monate früher räumen, die Resultate lassen zu wünschen übrig.

«Meine Einstellung hat sich nicht geändert», schilderte der ehemalige Texas Tornado. «Ich fahre jedes Wochenende Rennen, wie ich es in den letzten 22 Jahren getan habe. Ich habe immer noch den Biss und den Hunger und den Schwung... Aber ich kann nicht verhehlen, dass ich älter geworden bin und ein bisschen weiser. Ich bin 40. Wenn ich jetzt auf dem Asphalt aufschlage, tut das mehr weh als vor 20 Jahren.»

«Wir konzentrieren uns bei Forward auf die Weiterentwicklung und wollen die letzten Zehntel aus dem Bike rausquetschen. Aber in meinem Fall brauche ich eine halbe Sekunde da und eine halbe Sekunde dort. Ich strenge mich also an, das Motorrad zum Funktionieren zu bringen. Das ist mein Hauptjob.»

Und wie fühlt sich Edwards bei seinem letzten MotoGP-Auftritt in Indy und in den USA? «Ich habe gemischte Gefühle. Wenn jetzt die Trainings vorbei sind, nehme ich mir mehr Zeit als früher, um den Fans zuzuwinken. Ich spüre jetzt, dass ich hier nie mehr eine Rennmaschine fahren werde. Aber sobald ich den Helm aufsetze und das Visier schliesse, dann spielt das Alter eigentlich keine Rolle mehr.»

Gibt es neue Talente aus Amerika? Edwards: «Ich würde euch da lieber bessere Nachrichten erzählen... Ich denke, Nicky und ich sollten zusammen etwas unternehmen. Ich habe zum Beispiel das Texas Tornado Boot Camp als Trainingsgelände. Wenn du im GP-Sport Erfolg haben willst, musst du so früh wie möglich in Spanien in der CEV fahren. Dort werden die Teams auf dich aufmerksam. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Aber es ist Teil meines Plans, ein paar junge US-Talente für die Zukunft zu fördern und aufzubauen.»

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