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Eskil Suter: «In der MotoGP ist kein Platz für uns»

Von Günther Wiesinger
Zwei Jahre lang mischte die Firma Suter Racing in der MotoGP-WM mit. Firmenchef Eskil Suter trauert dem Rückzug nicht nach. Seine Firma ist ausgelastet.

Der Schweizer Motorradhersteller Eskil Suter und seine Firma Suter Racing Technology (Sitz in Turbenthal/ZH) beteiligte sich 2013 noch an allen drei GP-Klassen.

In der Moto3-WM wurde die MGP3O-Maschine für Mahindra Racing gebaut, in der Moto2-WM fuhr ein Dutzend Fahrer für Suter, immerhin hat dieses Fabrikat 2010, 2011 und 2012 die Konstrukteurs-WM und mit Marc Márquez 2012 auch die Fahrer-WM gewonnen.

Und für die MotoGP-Weltmeisterschaft entwickelte SRT das Claiming-Rule-Projekt Suter-BMW. Diese Maschine mit dem BMW-S1000RR-Superbike-Rennmotor aus Bayern wurde in der Königsklasse 2012 von Forward Racing (Edwards, Corti) und 2013 von IodaRacing (Petrucci, Pesek) eingesetzt und dazu bei zwei Wildcard-Rennen auch vom Niederösterreicher Martin Bauer.

Ursprünglich bestand bei Suter die Hoffnung, dass BMW werkseitig in die MotoGP-Klasse einsteigen und sich dann Suter als bewährten Chassis-Partner aussuchen würde.

Zwei Jahre später steht Suter Racing Technology vor einem arg dezimierten GP-Geschäft. Mahindra bleibt zwar als Engineering-Partner für die Entwicklung und Herstellung der MGP30-Maschinen erhalten, inzwischen werden neun WM-Fahrer eingesetzt. Dazu kommen Teams für die neue Moto3-Junioren-WM.

Aber in der Moto2-WM bleiben 2015 mit Florian Alt und Zaghwan Zaidi nur zwei Fahrer – mit beschiedenen Erfolgsaussichten.

Und aus der MotoGP-WM hat sich Suter mangels interessierter Teams Ende 2013 zurückziehen müssen.

Doch Firmenchef Eskil Suter, dessen Moto2-Motorräder in fünf Jahren 32 GP-Siege errungen haben, lässt den Kopf nicht hängen. «Wir arbeiten an einem neuen Konzept und wollen 2016 wieder mit guten Teams in die Moto2-WM zurückkehren», sagt der ehemalige GP-Fahrer (250 und 500 ccm).

«Die MotoGP-WM ist ein sehr schwieriges Feld, wir haben es einige Jahre lang probiert», fasst Suter im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zusammen. «Das muss man jetzt ganz klar den Werken überlassen. Das ist auch die Stossrichtung des neuen Reglements, das Startfeld soll mit Werksmaschinen und Prototypen gefüllt werden. Für kleine Unternehmen wie uns ist kein Platz mehr, das ist klar. Aber ich blicke nicht traurig in die Zukunft. Wir haben in der Claiming-Rule-Klasse einige vielversprechende Ergebnisse erreicht. 2013 ist es nicht mehr so gut gelaufen, dafür haben wir in anderen Bereichen Erfolge verzeichnet und Aufträge erhalten, vielfach haben diese nichts mit dem Rennsport zu tun. Die GP-Situation verursacht mir keine Kopfschmerzen. Die muss man so akzeptieren, wie sie ist.»

Suter bekam und bekommt immer wieder Aufträge von Firmen wie Aprilia und Ducati, es existieren jedoch Geheimhaltungsverträge. Es ist aber bekannt, dass Ducati Corse noch 2013 bei Suter ein Alu-Chassis für die Desmosedici in Auftrag gab.

Könnte auch KTM eines Tages ein Partner werden? «Generell ist MotoGP für mich momentan kein Thema», versichert Eskil Suter. «Aber wenn sich eine vernünftige Konstellation ergibt, bei der man über Jahre hinweg ein gescheites Projekt aufbauen kann, bin ich gerne dabei, aber sicher nicht mehr mit Mikrobudgets wie zuletzt, mit Teams, für die man viel Entwicklungsarbeit leisten muss, mit denen man aber am Jahresende jeweils einen Haufen Geld verliert. Das werden wir sicher nicht mehr machen. Wenn sich eine tolle Sache ergibt, sind wir hingegen sofort dabei.»

Die 500-ccm-V4-Zweitakt-Maschine «SRT 500» läuft auf dem Prüfstand. «Im Februar oder März wird das erste Roll-out stattfinden», erzählt Suter über dieses Fahrzeug, das von Hobby-Rennfahrern bei Racing-for-Fun-Events eingesetzt werden soll. Ursprünglich war sogar eine eigene Rennserie innerhalb der Superbike-WM geplant.

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