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Markus Reiterberger: Erste MotoGP-Kontakte geknüpft

Von Ivo Schützbach
Mittelfristig will Markus Reiterberger über die Superbike- den Sprung in die MotoGP-WM schaffen. Weshalb der ehemalige Deutsche Meister diesen Umweg geht.

Die Karriere der meisten heutigen MotoGP-Piloten ist mit der Teilnahme an der Moto3- und Moto2-WM vorgezeichnet, erfolgreiche Quereinsteiger gibt es nur wenige. Zweimal schnupperte Markus Reiterberger bereits GP-Luft: 2007/2008 startete er im Red Bull Rookies Cup (Gesamtränge 8 und 11), 2012 fuhr er für das Team Cresto Guide MZ auf dem Sachsenring Moto2-WM und wurde 25.

Reiterberger kam über den Yamaha-R6-Cup (Meister 2010) über den Superstock-1000-Cup (Gesamtsechster 2012) in die IDM Superbike, die er 2013 gewann und letztes Jahr hinter Javier Fores und Max Neukirchner als Dritter beendete.

Kommende Saison hat der 20-jährige Obinger ein straffes Programm vor sich. Neben der IDM Superbike für das Team Van Zon Remeha BMW des Belgiers Werner Daemen wird Reiterberger für Penz13.com BMW auch die gesamte Endurance-WM fahren. Außerdem wird er bei vier Superbike-WM-Events mit Wildcard antreten.

Seine Ziele sind hoch gesteckt: Die IDM Superbike sowie Endurance-WM will er mit BMW gewinnen, in der Superbike-WM als bester BMW-Fahrer glänzen. Dazu muss er Piloten wie Toni Elias, Ayrton Badovini und Sylvain Barrier hinter sich lassen. «Die Top-10 wären der Wahnsinn, möglich ist es», meint Reiterberger.

Das alles ist nur Vorbereitung. 2016 möchte der Bayer fix in die Superbike-WM einsteigen. Was er sich darüber hinaus erhofft, verriet er SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview.

Warum war es für dich nie ein Thema, in den Grand-Prix-Sport einzusteigen?

Ich wurde 2010 Yamaha-Cup-Sieger, dann folgte der Tiefpunkt meiner Karriere. Es ging nicht weiter, wir hatten kein Geld, keiner wollte mich haben. Ich hatte mit dem Thema Rennsport schon fast abgeschlossen. Dann kam im Februar 2011 Josef Hofmann auf mich zu und sagte mir, dass ich BMW fahren kann. Die hatten zu der Zeit nur eine 1000er, also bin ich eine 1000er gefahren.

Nach meinen zwei Superstock-Jahren wollte ich nicht mehr auf eine 600er wechseln, weil ich die Power gewohnt war und es mir Spaß gemacht hat. Zwischendurch habe ich mal eine 600er probiert, aber das war kein Thema mehr. Jetzt fahre ich seit vier Jahren Superbike, ich kann mir nicht mehr vorstellen, zum Beispiel Moto2 zu fahren.

Aber du könntest dir vorstellen MotoGP zu fahren?

Das auf alle Fälle. Aber von der IDM in MotoGP, das ist ein Riesensprung. Beim Grand Prix in Valencia haben wir einige Kontakte geknüpft. Aber wer nimmt einen Reiterberger aus der IDM für ein MotoGP-Team?

Wenn du dich in der Superbike-WM als guter Fahrer etabliert hast, dann ist MotoGP nicht mehr aus der Welt.

Das stimmt. Das höchste Ziel von jedem Rennfahrer ist MotoGP, auch von mir. Aber man muss auch realistisch bleiben. Für mich ist der nächste Schritt die Superbike-WM, darauf arbeiten wir hin. Was dann passiert – mal schauen.

Was meinst du zu den Leistungen von Stefan Bradl? Er muss sich in Deutschland viel Kritik anhören, obwohl er der beste MotoGP-Fahrer ist, den wir je hatten.

Stefan ist auf alle Fälle der beste Motorradfahrer Deutschlands. Er hat super Rennen gezeigt, letztes Jahr hatte er teilweise etwas Pech.

Ich finde es nicht richtig, dass man in Deutschland so schlecht über ihn redet. Er ist seit 60 Jahren der Einzige, der in MotoGP in der Gesamtwertung unter die Top-10 fährt, er hat höchsten Respekt verdient. Das soll ihm erst mal einer nachmachen.

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