KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Exklusiv: Akira Technology plant MotoGP-Rückkehr

Von Ivo Schützbach
Die französische Tuning-Firma Akira hat mit dem Schweizer Dominique Aegerter zwei Tage in Jerez getestet. «Wir wollen MotoGP-Kunden gewinnen», sagt Motorenchef Bertrand Carre.

Der Moto2-WM-Fünfte Dominique Aegerter (24) wurde von Akira verpflichtet, um in Jerez zwei Tage lang das neue MotoGP-Bike zu testen. Akira hat letztes Jahr dem Avintia-Team Motorräder geliefert, Teambesitzer Raul Romero war von den Kawasaki-Motoren so enttäuscht, dass er Héctor Barberá letztes Jahr bereits beim Aragón-GP auf eine Ducati GP14 umsteigen ließ, um die Sponsoren bei Laune zu halten.

Im zweiten Rennen in Australien brauste Barberá damit auf Platz 5. Mit der Kawasaki hatte er bis dahin nur zwei Punkte eingesammelt.

2015 rücken die beiden Avintia-Fahrer Barberá und Mike di Meglio mit Ducati-Open-Bikes aus, Akira ist in der MotoGP-Klasse ohne Kundschaft.

Das soll sich ändern, wie Motorenchef Betrand Carre im Interview mit SPEEDWEEK.com verriet.

Hat Dominique Aegerter mit einem neuen Motorrad von euch getestet oder ist das eine Entwicklung des letztjährigen Modells?

Das neue Motorrad wird in zwei bis vier Monaten kommen, dieses ist eine Entwicklung des bisherigen. Wir haben das Chassis etwas geändert und den Motor verbessert. Aegerter probierte in erster Linie verschiedene Geometrien aus.

Ist es euer Ziel, in die MotoGP-Klasse zurückzukehren?

Ja. Wenn wir unser Motorrad verbessern und die Performance steigern, dann finden wir hoffentlich MotoGP-Teams, die Interesse haben.

In welchen Bereichen mangelt es eurem Motorrad?

Für das Chassis und den Motor haben wir einen klaren Entwicklungsplan. Zuerst müssen wir ein neues Chassis bringen, dann erledigen wir das Drumherum.

Auf welchem Tuning-Level ist euer Kawasaki-Motor?

Wir haben mehr Leistung als das Superbike-Werksteam von Kawasaki, eine Entwicklung von Akira.

Probleme mit der Lebensdauer habt ihr deswegen keine?

Nein, wir hatten mit diesem Motor noch nie Probleme, was die Haltbarkeit anbelangt.

Bist du bereits in Kontakt mit möglichen MotoGP-Kunden für 2016?

Nein, das ist noch zu früh. Zuerst wollen wir das Motorrad verbessern. Wenn es so gut ist, wie wir uns das vorstellen, dann nehmen wir mit potenziellen Teams Kontakt auf.

Weshalb habt ihr während des Jerez-Tests keine MotoGP-Reifen verwendet?

Die musst du erst mal haben. Wir haben Michelin gefragt, eventuell bekommen wir welche für den nächsten Test.

Ist das möglich?

Das ist unser Ziel, wir reden mit Michelin darüber.

Ihr habt Reifen aus der Spanischen Meisterschaft verwendet?

Ja, am ersten Tag. Am zweiten bekamen wir andere.

Werden wir Aegerter bei weiteren Tests dieses Jahr auf eurem Motorrad sehen?

Das kann ich noch nicht sagen.

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