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Domi Aegerter: MotoGP mit Akira-Kawa 2016 abgeblasen

Von Günther Wiesinger
Nach dem fünften WM-Rang 2014 wollte Domi Aegerter 2015 um den Moto2-Titel fighten und dann in die MotoGP aufsteigen. Inzwischen wurden die MotoGP-Pläne mit Kawasaki ad acta gelegt.

«Wir haben in der Moto2-Weltmeisterschaft noch grosse Herausforderungen zu bewältigen», weiss Technomag-Teammanager Fred Corminboeuf.

Deshalb wurde das Projekt MotoGP-WM mit Akira-Kawasaki und einem eigenen Team in der Königsklasse mit dem letztjährigen Sachsenring-GP-Sieger Dominique Aegerter abgeblasen.

Das Konzept stand ohnedies auf wackligen Beinen. «Denn wir hätten keinen Startplatz bekommen und hätten für unseren Drei-Jahres-Plan eine Sponsorsumme von insgesamt 20 Millionen gebraucht», erklärte Corminboeuf im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Aegerter hat die Akira-Kawa 2014 nach dem Barcelona-GP getestet, Ende Januar 2015 in Jerez und zuletzt beim Montag-Test auf dem Circuit de Catalunya.

Doch der Schweizer will zuerst einmal in der Moto2-WM konstant vorne mitfahren und unter die ersten drei kommen, bevor er sich wieder Gedanken über den Aufstieg in die Königsklasse macht.

Nach Platz 10 auf dem Sachsenring und Rang 11 in der WM-Tabelle bei Halbzeit 2015 (der Eidgenosse liegt 136 Punkte hinter WM-Leader Johann Zarco) ist das Abenteuer MotoGP-WM hinfällig geworden.

Weitere Akira-Tests schliessen Corminbeouf und Aegerter nicht aus, ausserdem nimmt der «Domi Fighter» am 26. Juli mit einer TSR-Honda am Acht-Stunden-WM-Lauf in Suzuka/Japan teil. 2014 ist er dort auf einer Suzuki auf Platz 3 gelandet.

«Ich habe in diesem Jahr sicher die Leistung nicht gebracht, die ich gebraucht hätte, um mir ein konkurrenzfähiges MotoGP-Motorrad für 2016 zu sichern», weiss Aegerter. «Ich habe in der Moto2 noch nicht mein ganzes Potenzial ausgeschöpft. Aber wer weiss, was bei den letzten neun Rennen noch alles passiert...»

Das Technomag-Team wird mit Kalex weitermachen und auch mit den drei Piloten Lüthi, Aegerter und Mulhauser. «Ich hoffe, dass wir wieder mit drei Fahrern antreten können», beteuert Corminboeuf. «Ja, das ist unser Ziel; wir wollen in dieser Konstellation zusammenbleiben. Die Gruppe fühlt sich wohl und komfortabel. Dominique hat noch viel zu beweisen. Wir wissen, wenn er sich auf dem Motorrad wieder wohler fühlt, kann er ganz vorne sein. Wir sind in der Moto2-WM nicht dort, wo wir hin wollen.»

Teamkollege Tom Lüthi hat bei neun Rennen in diesem Jahr 99 Punkte erobert, Aegerter 43.

Corminboeuf befürchtet nicht, dass Aegerters Fahrkünste in der Moto2-Klasse leidet, wenn er zwischendurch auf die MotoGP-Akira oder eine Langstrecken-Honda springt. «Dominique liebt es, mit den 1000-ccm-Maschinen zu fahren. Deshalb werden wir nicht nein sagen, wenn Akira wieder anfragt. Die MotoGP-Tests beeinträchtigen seinen Moto2-Fahrstil nicht zu stark. Es tut ihm sogar gut», sagt der Teamchef.

Die Technomag-Truppe weiss, dass es für 2017 völlig aussichtslos ist, einen MotoGP-Platz zu beantragen und zu erhalten. Denn momentan sind 25 Fahrer am Start, 2017 stösst das KTM-Werksteam dazu, es müssen also sogar existierende Teams wie IodaRacing und AB Motoracing eliminiert werden.

Cormninboeuf: «Ich bin wirklich zu klein, um zu dieser Problematik Stellung nehmen zu können. Wir werden uns bemühen, 2016 in allen Moto2-Rennen vorne zu sein. Nur wenn uns das gelingt, werden wir vielleicht wieder über die MotoGP-WM mit Domi nachdenken. Aber vorläufig liegt unser Fokus völlig auf der Moto2.»

Das heisst: Aegerter müsste sich für 2017 für ein existierendes MotoGP-Team empfehlen. Vor einem Jahr war er bereits bei Pramac-Ducati und Forward-Yamaha (neben Stefan Bradl) im Gespräch.

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