Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Forward: Toni Elias schwach, Loris Baz stark

Von Günther Wiesinger
Toni Elias zerreisst bei seinem MotoGP-Comeback in Aragón keine dicken Stricke. Aber Teamkollege Loris Baz ist der neue Favorit auf die Open-Class-Gesamtwertung.

Der 32jährige Toni Elias schaffte am Freitag in Aragón bei seinem MotoGP-Comeback den 24. und vorletzten Rang, was genau seiner traditionellen Startnummer entspricht.

Der MotoGP-GP-Sieger von Portugal 2006 und 17-fache GP-Sieger ersetzt bei Forward-Yamaha bis zum Saisonende den Italiener Claudio Corti, der auf dem Sachsenring den Platz des damals verletzten Stefan Bradl übernahm und ihn auch nach dessen Wechsel zu Aprilia vertrat.

Toni Elias büsste gestern 3,6 Sekunden auf die Bestzeit ein und 2,7 Sekunden auf seinen starken Teamkollegen Loris Baz. «Es war der erste Tag auf dem neuen Motorrad. Ich bin zufrieden», stellte Elias fest. «In Indy lag ich mit der Honda von Abraham nach dem ersten Tag sechs Sekunden hinter der Bestzeit. Hier ist der Abstand kleiner, ich bin zuversichtlich für das Qualifying. Meine ersten Eindrücke sind gut. Ich komme mit dem Motor und der Elektronik gut zurecht. Aber ich muss noch ein besseres Gefühl für den Vorderreifen finden und mehr Grip am Hinterrad. Ich drehe so viele Runden wie möglich, um die Geometrie und die Suspension besser an meinen Fahrstil anpassen zu können. Ich habe mich im FP2 gegenüber dem ersten Training schon um 1,8 Sekunden gesteigert. Ich freue mich auf die weiteren zwei Tage mit diesem Bike.»

Loris Baz landete mit 2,1 sec Rückstand auf Lorenzo am Freitag an 17. Stelle und war damit hinter Héctor Barbera zweitbester Open-Class-Pilot. «Das war ein guter Arbeitstag», stellte der Franzose fest, der in Misano mit grossartigen vierten Platz im Rennen geglänzt hat. «Aragón ist eine Strecke, die ich gut kenne. Ich habe hier viele Superbike-Rennen bestritten. Aber es ist ganz anders, wenn man hier mit der MotoGP-Maschine rumfährt. Ich muss weniger aggressiv sein, besonders in den Kurven, sonst bin ich nicht schnell genug. Ich bin im FP2 trotz viel Verkehr mit weichen Reifen eine gute Runde gefahren. Insgesamt bin ich positiv eingestellt. Ich habe zwei unterschiedliche Settings probiert und dazu neue Lösungen. Ich liege nur eine halbe Sekunde hinter Barbera. Im Qualifying möchte ich einen Schritt nach vorne machen...»

Das Forward-Team geht davon aus, jetzt auch die restlichen vier Grand Prix bestreiten zu können. Nach der Untersuchungshaft von Teambesitzer Giovanni Cuzari haben sich die meisten Sponsoren zurückgezogen, das Team kämpft ums Überleben. Doch zumindest das Moto2-Team soll 2016 fortgeführt werden. Lorenzo Baldassarri wurde bereits für 2016 wieder verpflichtet.

Nach dem Misano-Coup ist Loris Baz der neue Open-Class-Spitzenreiter mit 28 Punkten vor Barbera (23). Auf Platz 3 liegt Jack Miller mit 16 Punkten.

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