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Marc Márquez (1.): Größte Sorgen wegen der Elektronik

Von Gerraint Thompson
Marc Márquez war trotz Bestzeit unzufrieden

Marc Márquez war trotz Bestzeit unzufrieden

Obwohl Marc Márquez am ersten Tag der MotoGP-Tests in Valencia nur zehn Runden drehte, legte er in 1:31,511 min Bestzeit vor. Was Honda alles unternimmt, um mit der neuen Software klar zu kommen.

Nach drei Runden am Dienstagmorgen lag der zweifache MotoGP-Weltmeister Marc Márquez auf der Nase. Was dem Spanier sonst noch Sorgen bereitet.

Du hattest heute neue Elektronik und neue Reifen zur Verfügung: Wie hast du dich auf diesen Test vorbereitet?

Das war nicht uns bester Test, aber die neue Software zu probieren war interessant. Mit den Michelin bin ich nicht gut gestartet und gleich in der dritten Runde gestürzt. Sofort habe ich gemerkt, dass die Michelin-Reifen anders funktionieren, je nach Asphalt. Die Bridgestone funktionieren auf allen Strecken sehr ähnlich. Aber das war mir schon nach Misano und Aragón klar, damals dachte ich aber noch, dass es vielleicht an den Temperaturen lag.

Deshalb haben wir in Valencia wieder von vorne begonnen. Ich bin ein paar Mal mit dem diesjährigen Motorrad rausgefahren, lediglich die Software war anders. Es hat uns viel Zeit gekostet, bis wir verstanden haben, wie sie arbeitet. Es sieht so aus, als hätten wir einen Schritt zurück gemacht. Es wird schwierig, mit dieser Software auf den Level zu kommen, den wir bislang hatten. Aber wir arbeiten daran, vor allem an der Beschleunigung, Traktionskontrolle und der Drehmomentkurve. Auch die Gasgriffkontrolle muss besser werden.

In meinem letzten Outing versuchte ich einen neuen Motor, mit Kommentaren über ihn tue ich mir aber schwer, weil wir erst die Software in den Griff bekommen müssen.

Machst du dir wegen der Elektronik Sorgen, weil ihr damit weniger eingreifen könnt?

Eines der Ziele des neuen Motors ist eine sanftere Leistungsentfaltung und ein besseres Gefühl am Gasgriff.

Die neue Elektronik arbeitet langsamer, die Zündunterbrechungen kommen später und heftiger, wir müssen das in den Griff bekommen. Sie ist sicher, arbeitet aber nicht sehr sanft, dadurch wackelt das Motorrad.

Du sagtest, dass sich die Michelin-Reifen nun ganz anders anfühlen als in Aragón: Kannst du das genauer erklären?

In Aragón hatten wir große Probleme mit dem Hinterreifen, nach zehn Runden war er zerstört. Der Vorderreifen war nicht perfekt, aber auch nicht schlecht.

Heute war es so, dass ich den Vorderreifen kaum einschätzen kann. Viele Fahrer sind gestürzt, weil der Reifen vor dem Wegrutschen keine Warnung gibt. Wenn mir das Vorderrad wegrutscht muss ich einen Weg finden das Motorrad wieder aufzurichten, wie ich es mit den Bridgestone gekonnt habe.

Michelin erledigt einen guten Job, die Reifen werden nächstes Jahr nicht das größte Problem sein. Ich sehe die neue Software als problematischer an.

Mit schwerer händelbarer Elektronik: Kannst du als Fahrer eher den Unterschied ausmachen?

Im Moment sliden wir weniger als bislang, weil die Elektronik sofort eingreift. Dann greift sie wieder zu spät ein, man slidet zu viel und muss deshalb vom Gas. Nach einem Tag kann ich aber nicht sagen, ob die neue Software letztlich besser für mich oder meinen Fahrstil sein wird.

MotoGP-Testzeiten Valencia, Dienstag, 10. November:

1. Marc Márquez, Repsol Honda, 1:31,551 min
2. Andrea Iannone, Ducati, 1:31,639
3. Dani Pedrosa, Repsol Honda, 1:31,681
4. Maverick Vinales, Suzuki Ecstar, 1:31,720
5. Jorge Lorenzo, Movistar Yamaha, 1:31,767
6. Cal Crutchlow, LCR Honda, 1:31,911
7. Pol Espargaró, Yamaha Tech3, 1:31,937
8. Bradley Smith, Yamaha Tech3, 1:31,997
9. Aleix Espargaró, Suzuki Ecstar, 1:32,005
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:32,073
11. Scott Redding, Octo Pramac Ducati, 1:32,214
12. Valentino Rossi, Movistar Yamaha, 1:32.401
13. Danilo Petrucci, Octo Pramac Ducati, 1:32,442
14. Héctor Barbera, Avintia Ducati, 1:32,468
15. Jack Miller, Marc VDS Honda, 1:32,594
16. Tito Rabat, Marc VDS Honda, 1:32,673
17. Stefan Bradl, Aprilia, 1:32,721
18. Loris Baz, Avintia Ducati, 1:32,943
19. Yonny Hernandez, Aspar Ducati, 1:33,046
20. Alvaró Bautista, Aprilia, 1:33,061
21. Eugene Laverty, Aspar Ducati, 1:33,253
22. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:34,591
23. Nobuatsu Aoki, Suzuki, 1:36,338

Zum Vergleich:

Pole-Position 2015: Jorge Lorenzo in 1:30,011 min
Schnellste Rennrunde 2015: Jorge Lorenzo in 1:31,367 min

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