Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Bradley Smith: «Wusste, dass der Traum enden könnte»

Von Frank Aday
Zur Saisonmitte 2014 hing Bradley Smiths Karriere am seidenen Faden. Doch 2015 kehrte der Brite stark wie nie zurück und wurde stärkster Satelliten-Pilot. Wie lautet sein Erfolgsrezept?

Der einzige Fahrer, der neben Valentino Rossi, in jedem Rennen der Saison 2015 punkten konnte, war Bradley Smith. Der Tech3-Yamaha-Pilot zeigte große Konstanz und schaffte es beim turbulenten Misano-GP auf Platz 2. Zudem glänzte er mit einem vierten Platz in Sepang. Er wurde mit WM-Rang 6 als bester Satelliten-Pilot belohnt.

Doch die Karriere des 25-Jährigen aus Oxford hing bereits am seidenen Faden, als er 2014 hinter den Erwartungen zurückblieb und seinen Platz im Tech3-Team nur wegen Mangels besserer Optionen behalten durfte.

Der Grand Prix von Deutschland 2014 war Smiths Tiefpunkt, als er viermal innerhalb von drei Tagen stürzte.

Doch 2015 war Smith stärker als je zuvor. «Ich musste verstehen, warum das geschah. Warum passierte das am Sachsenring? Es war ein Indikator dafür, dass ich eine Veränderung brauche. Wir hätten einige Dinge mit dem Bike machen können, aber es lag an mir. Ich fuhr die Maschine, doch wir nahmen in Indianapolis sofort eine Änderung der Traktionskontrolle vor und die Probleme verschwanden. Doch ich war mental so verärgert und entschlossen, einen guten Job zu machen, dass ich mir das Gesamtbild nicht ansah. Ich gab meinen Technikern nicht die Informationen, die sie brauchten. Ich musste sie anführen. Wenn dir bewusst ist, dass du vielleicht deinen Job verlierst, deine Karriere vorbei ist und deine Träume sehr bald enden, kannst du entweder aufgeben oder die Inspiration finden, um dich wieder aufzubauen», erklärte Smith gegenüber «crash.net».

Dem Briten gelang die Rettung seiner Karriere. «Ich muss sagen, dass ein Großteil damit zusammenhing, mit mir selbst umzugehen. Einige Mal überanstrengte ich die Ohren einiger Freunde, um ein Brainstorming zu machen. So riss ich diese Wand nieder und sagte: ‹Was denkst du darüber? Und was ist damit?› Ich war der gemeinsame Nenner. Dann arbeitete ich an den Dingen, die mir die Leute genannt hatten. Ich machte einen Schritt zurück, um diese Informationen in mich aufzunehmen. Ich musste mir ‹Notizen› im Kopf machen, wie ich manche Dinge angehe, denn die Veränderung kam nicht über Nacht. Ich machte mir einen großen Plan meiner Schritte, der vier A4-Blätter füllte. Es war mein eigenes Projekt. Ich denke, das machte Phillip Island 2014 so besonders. Ich änderte mich und wurde belohnt. Meine Veränderung machte es mir auch einfacher, in die Winterpause zu gehen.»

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