Suzuki: Wie Maverick Vinales überzeugt werden soll

Von Ernest Marson
Valentino Rossi hält Maverick Vinales (21) für den nächsten grossen MotoGP-Star. Suzuki will alles unternehmen, um den Senkrechtstarter auch für 2017 und 2018 halten zu können.

Das Suzuki-Werksteam bereitet sich auf eine Mammutaufgabe vor. Das japanische Werk will alles tun, um die heisse Aktie Maverick Vinales auch nach der Saison 2016 bei der Stange zu halten.

Im Suzuki-Hauptquartier in Hamamatsu/Japan haben bereits geheime Sitzungen stattgefunden, um eine Strategie auszutüfteln, die den 21-jährigen Spanier auch Maverick Vinales für 2017 und 2018 an Suzuki binden könnte.

Der Moto3-Weltmeister von 2013 (auf der Calvo-LaGlisse-KTM) hat einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet, der am Ende dieser Saison ausläuft. Suzuki hat eine Option auf den Spanier, es gibt aber offenbar auch Ausstiegsklauseln.

Bei allen MotoGP-Spitzenfahrern laufen die Verträge am Saisonende 2016 aus. Der hoch eingeschätzte Vinales hat bereits Interesse bei Honda, Yamaha und Ducati geweckt.

Nach der Gesamtbestzeit von Vinales beim dreitägigen Phillip-Island-Test in dieser Woche ist der Appetit der grossen Werksteams noch grösser geworden.

Valentino Rossi sagt voraus, dass Maverick Vinales das Zeug hat, der nächste grosse MotoGP-Star zu werden. Der Ausnahmekönner hat nach dem Moto3-Titelgewinn nur eine Moto2-Saison vergeudet und 2014 im Team von Sito Pons auf Anhieb vier Rennen gewonnen. Dann unterzeichnete er den Suzuki-Werksvertrag. Gleich in seiner ersten MotoGP-Saison gelangen Vinales 2015 zwei Top-6-Ränge – in Catalunya und auf Phillip Island.

Und jetzt muss ihn Suzuki überzeugen, die Angebote der rivalisierenden Hersteller zu ignorieren.

Suzuki hat die Schlagkraft der GSX-RR verbessert. Der Motor ist kräftiger geworden, das Seamless-Getriebe wird 2016 endlich zur Rennreife gelangen.

Suzuki Ecstar-Teammanager Davide Brivio sagt, es sei von fundamentaler Wichtigkeit, die GSX-RR wirklich konkurrenzfähig zu machen, sonst könne man Vinales nicht zum Bleiben überreden und ihm nicht zeigen, dass er seine Titelambitionen auch bei Suzuki verwirklichen kann.

«Wir sind uns sehr deutlich bewusst, welch grosses Interesse Maverick bei den anderen Werken hervorruft», erklärte Davide Brivio im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das ist bei Suzuki intern bereits mehrmals besprochen worden. Unsere Absicht und unser Ziel ist es, mindestens zwei weitere Jahre mit Aleix und Maverick zu fahren. Wir sind mit beiden Piloten sehr glücklich. Maverick ist ein wichtiger Fahrer für Suzuki. Wir hoffen, dass wir langfristig mit ihm planen können. Wir sind uns im Klaren, dass er über ein aussergewöhnliches Talent verfügt. Er ist sehr ambitioniert. Die Lösung ist einfach: Wir müssen ihm ein gutes Motorrad hinstellen und ihn überzeugen, dass er mit unserem Material den gewünschten Erfolg erzielen kann.»

Brivio räumt an, dass der Verlust von Vinales ein riesiger Rückschlag wäre. «Maverick ist sehr wichtig für unser Team. Als wir dieses MotoGP-Projekt gestartet haben, waren wir sehr sorgfältig bei der Auswahl unserer Fahrer. Wir wollen Fahrer mit viel Motivation, die ausserdem stolz waren, im Suzuki-Team mitwirken zu können. Aleix war vorher nie in einem Werksteam, wir haben ihm diese Möglichkeit gegeben. Und Maverick war begeistert, so rasch in die MotoGP-WM zu kommen und so schnell wie möglich zu lernen. Für Aleix und Maverick war der Wechsel zu Suzuki ein klarer Aufstieg. Maverick ist ein kostbarer Aktivposten für uns. Wir wollen mit ihm und Aleix gewinnen. Beide Fahrer sind jung, deshalb denke ich, wir haben eine gute gemeinsame Zukunft vor uns. Aber wir sind uns bewusst, dass wir sie mit einem konkurrenzfähigen Motorrad überzeugen müssen. Wir haben uns sehr angestrengt. Wir möchten das Vertrauen unserer Fahrer für die gemeinsame Zukunft sicherstellen.»

Gesamtzeiten MotoGP-Test in Phillip Island (nach 3 Tagen)

1. Maverick Viñales, Suzuki, 1:29,131
2. Marc Márquez, Honda, 1:29,158 min
3. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,348
4. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:29,357
5. Héctor Barberá, Ducati, 1:29,361
6. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,404
7. Loris Baz, Ducati, 1:29,583
8. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,606
9. Pol Espargaró, Yamaha, 1:29,718
10. Andrea Iannone, Ducati, 1:29,857
11. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:29,860
12. Scott Redding, Ducati, 1:29,922
13. Bradley Smith, Yamaha, 1:29,992
14. Danilo Petrucci, Ducati, 1:29,995
15. Jack Miller, Honda, 1:30,023
16. Tito Rabat, Honda, 1:30,119
17. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:30,198
18. Yonny Hernandez, Ducati, 1:30,492
19. Eugene Laverty, Ducati, 1:30,617
20. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:32,599

Die Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, Tag 3:

1. Marc Márquez, Honda, 1:29,158 min
2. Maverick Viñales, Suzuki, 1:29,299
3. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,348
4. Héctor Barberá, Ducati, 1:29,361
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,435
6. Loris Baz, Ducati, 1:29,583
7. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,606
8. Pol Espargaró, Yamaha, 1:29,718
9. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:29,760
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:29,860
11. Scott Redding, Ducati, 1:29,922
12. Andrea Iannone, Ducati, 1:29,932
13. Danilo Petrucci, Ducati, 1:29,995
14. Jack Miller, Honda, 1:30,023
15. Tito Rabat, Honda, 1:30,119
16. Bradley Smith, Yamaha, 1:30,188
17. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:30,198
18. Yonny Hernandez, Ducati, 1:30,492
19. Eugene Laverty, Ducati, 1:31,055
20. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:33,532

Die Zeiten MotoGP-Test Phillip Island, 2. Tag:

1. Maverick Viñales, Suzuki, 1:29,131 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:29,292
3. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:29,357
4. Valentino Rossi, Yamaha, 1:29,404
5. Cal Crutchlow, Honda, 1:29,671
6. Héctor Barberá, Ducati, 1:29,854
7. Andrea Iannone, Ducati, 1:29,857
8. Dani Pedrosa, Honda, 1:29,917
9. Scott Redding, Ducati, 1:29,941
10. Bradley Smith, Yamaha, 1:29,992
11. Loris Baz, Ducati, 1:30,134
12. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:30,142
13. Pol Espargaró, Yamaha, 1:30,154
14. Danilo Petrucci, Ducati, 1:30,156
15. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:30,385
16. Yonny Hernandez, Ducati, 1:30,509
17. Jack Miller, Honda, 1:30,514
18. Eugene Laverty, Ducati, 1:30,617
19. Tito Rabat, Honda, 1:30,650
20. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:32,599

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