Bradley Smith: Bei Tech3-Yamaha nicht mehr erwünscht?

Von Günther Wiesinger
Bradley Smith zu Besuch beim Superbike-WM-Lauf auf Phillip Island

Bradley Smith zu Besuch beim Superbike-WM-Lauf auf Phillip Island

Bradley Smith sorgte mit einem offenherzigen Interview für Aufsehen. Doch Tech3-Yamaha-Teambesitzter Hervé Poncharal schliess nicht aus, dass der Brite für 2017 bleiben darf.

Bradley Smith argwöhnte in einem Interview mit motogp.com vor ein paar Tagen, er werde sich für die Saison 2017 ein neues Team suchen müssen, da er bei Tech3-Yamaha nach vier Jahren nicht mehr willkommen sei. Denn der Rennstall von Hervé Poncharal müsse junge Talente für das Movistar-Werksteam ausbilden und nach Teenagern wir Alex Rins und Alex Márquez Ausschau halten.

Dieser zweite Teil der Aussage des letztjährigen WM-Sechsten hat zwar seine Richtigkeit. Smith beginnt jetzt bereits seine vierte Saison im MotoGP-Team von Poncharal, vorher bestritt er dort zwei Jahre lang die Moto2-WM auf der Eigenbau-Mistral 210.

Bradley Smith schaffte 2015 eine eklatante Steigerung, er schnitt als bester Fahrer eines Kundenteams ab und verdrängte Andrea Dovizioso auf den siebten WM-Rang.

Aber: Smith wird im November 26 Jahre alt und hat bisher wenige Highlights gezeigt wie Platz 3 in Australien 2014 und Platz 2 in Misano 2015. Bei beiden Anlässen profitierte er von erheblichen Ausfällen, in Misano blieb er im flag-to-flag-race als einziger Fahrer ohne Boxenstopp – eine Strategie, die riskant war, aber belohnt wurde.

Trotzdem: Smith war im Vorjahr stärker als sein Teamkollege Pol Espargaró, der Moto2-Weltmeister von 2013, der jetzt seine dritte MotoGP-Saison absolviert.

Und es ist durchaus zu erwarten, dass Tech3-Yamaha für die Saison 2017 nicht beide Fahrer austauscht.

Hervé Poncharal dementierte deshalb auch in Katar die Aussagen und Ansichten von Bradley Smith recht vehement.

«Ich weiss nicht, wie es zu diesem Statement von Bradley gekommen ist. Ich kann mich nur darüber wundern. Denn erstens hat die Saison 2016 noch nicht richtig begonnen, also ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, über 2017 zu reden», betonte Poncharal. «Natürlich, dass wir 2017 wieder mit derselben Fahrerpaarung antreten werden wie in dieser Saison, das ist nicht die wahrscheinlichste Situation. Wir betrachten uns als Junior-Team von Yamaha, wir müssen junge Fahrer aufbauen für das Werksteam. Deshalb werden wir nach neuen Talenten Ausschau halten, das ist richtig. Der Fahrermarkt wird 2016 stark durcheinander gewirbelt werden, alle Verträge laufen aus. Doch Bradley hat 2015 eine grossartige Saison vorgelegt. Wir erwarten, dass er sich weiter steigert. Er hat immer noch gute Chancen, auch 2017 bei uns zu fahren. Aber es ist zu früh, jetzt über die Zukunft zu sprechen oder gar zu verhandeln.»

Poncharal will natürlich auch den Frieden im Team aufrecht erhalten. Denn als der Zwei-Jahres-Vertrag von Smith Ende 2014 auslief, fühlte sich Bradley stark unter Druck, er stürzte in der ersten Saisonhälfte 2014 häufig. Erst nach der Vertragsverlängerung erfüllte er in der zweiten Saisonhälfte 2014 wieder die Erwartungen.

Aber das Tech3-Duo steht unter Druck: Ein Routinier wird wohl für 2017 bleiben, entweder Pol Espargaró oder Bradley Smith.

Vielleicht wurden die Vermutungen über einen Smith-Abgang bei Tech3-Yamaha auch genährt, weil der Engländer vor vier Wochen auf Phillip Island den Superbike-WM-Lauf besuchte.

Aber Bradley tat dies nur, weil es sich gut mit dem Australien-MotoGP-Test verknüpfen liess und er seinen Kumpel Leon Camier bei MV Agusta besuchen wollte.

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