SKY-VR46 in der MotoGP-WM 2017? Alles frei erfunden

Von Günther Wiesinger
Beim Texas-GP wurde berichtet, das SKY-VR46-Team von Valentino Rossi werde 2017 in die MotoGP-WM einsteigen. Was steckt dahinter?

Am 29. April läuft bei der Teamvereinigung IRTA und GP-Vermarkter Dorna Sports die Bewerbungsfrist für den 24. und letzten MotoGP-Platz für die fünf Jahre 2017 bis 2021 ab.

Die Namen der sich bewerbenden Teams werden unter Verschluss gehalten, aber SPEEDWEEK.com hat trotz dieser Geheimhaltung die meisten Namen ausfindig gemacht. Neben Sito Pons, Forward Racing, Ajo Motorsport und CarXpert (Aegerter, Lüthi) hat sich auch Leopard Racing beworben.

Am Samstag sickerte in Austin/Texas durch, auch der italienische SKY VR46-Rennstall von Valentino Rossi habe eine Bewerbung eingereicht. Das wirkte überraschend und ergab wenig Sinn.

Das deutsche Dynavolt Intact GP-Team hatte zwar auch leichtes Interesse und sich zumindest für die finanziellen Bedingungen interessiert, es hat aber kein Dossier für 2017 abgegeben. Die Mannschaft von Stefan Keckeisen, Wolfgang Kuhn und Jürgen Lingg will zuerst einmal in der Moto2-Klasse richtig brillieren.

Die Dorna sucht einen verlässlichen Partner für fünf Jahre. Das 24. Team erhält im ersten Jahr 2017 Zuschüsse in der Höhe von 1,8 Millionen Euro für den 24. Fahrer, alle anderen Kundenteams erhalten 2,8 Millionen pro Fahrer. Diese fehlende Million dürfte die Abfertigung für den Ausstieg von Iodaracing nach der Saison 2015 gewesen sein, die jetzt wieder eingespart werden muss.

Die Kosten für die Leasingpakete werden für 2017 und die Jahre danach mit 2,2 Millionen Euro pro Fahrer und Saison gedeckelt.

Als SPEEDWEEK.com in Texas bezüglich der VR46-Bewerbung nachforschte, kam rasch ans Tageslicht: Es steckt nichts dahinter.

Offenbar waren ein paar leichtgläubige Paddock-Mitglieder, Medienschaffende und sogar namhafte Rennstallbesitzer einer frei erfundenen Twitter-Meldung auf den Leim gegangen.

Das Rossi-SKY-VR46-Team fährt 2016 in der Moto3-WM auf KTM mit Texas-Sieger Romano Fenati, Nicolò Bulega und Andrea Migno. Für 2017 ist der Aufstieg in die Moto2-WM fix geplant – mit Fenati.

Die Bewerbung für die MotoGP-WM wäre zu diesem Zeitpunkt sinnlos, nicht einmal als Versuchsballon. Denn erstens hat die VR46-Akademie bisher keinen Fahrer, der reif für die Königsklasse ist. Zweitens hätte die Dorna dieses Gesuch aller Voraussicht nach abgelehnt, denn es besteht längst ein Agreement mit Sito Pons für den 24. MotoGP-Platz.

Aber Rossi wird nach Beendigung seiner Karriere Ende 2018 gewiss einen Platz in der MotoGP-WM erhalten, wenn er dann noch Interesse hat, geeignetes Material und einen vielversprechenden Fahrer. Er würde dann in einer Reihe als Teambesitzer stehen mit Weltmeister-Kollegen wie Agostini, Roberts, Rainey, Pons, Gresini und Martinez und seinem ehemaligen EM- und WM-125-Gegner Lucio Cecchinello.

Naja, und das Sinnbild für Twitter ist ja ein zwitschernder Vogel. Auch Enten sind Tiere aus der Familie der Vögel.

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